Keine halben Sachen. Thomas Klappstein (Hrsg.)

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Название Keine halben Sachen
Автор произведения Thomas Klappstein (Hrsg.)
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Издательство
Год выпуска 0
isbn 9783865066541



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ihren Einblicken in Gottes Welt und seine Sicht der Dinge.

      Herausgekommen ist wieder ein authentisch ehrliches Andachts- und Impulsbuch, das „Keine halben Sachen“ machen und gerne durch das Jahr mit seinen 365 Tagen begleiten will, auch wenn es „nur“ 182 ½ Textbeiträge enthält. Genau wie der Vorgängerband „Nicht alltäglich – 182 ½ außergewöhnliche Andachten“ (Brendow 2010).

      Als Herausgeber betrachte ich die Sache nach wie vor nüchtern. Ich sehe, dass zwar viele mit dem guten Vorsatz in ein neues Jahr starten, täglich eine Andacht zu lesen, aber spätestens Ende Februar feststellen, dass sich doch einige Unregelmäßigkeiten eingeschlichen haben. Und dann macht sich nicht selten ein schlechtes Gewissen breit. Um dem zu begegnen, habe ich bereits 2010 das erste „ehrliche Andachtsbuch“ veröffentlicht. 182 ½ Andachten und Impulse habe ich dort versammelt, also genau eine für jeden zweiten Tag des Jahres – weil viele im Mittel sowieso nur alle zwei Tage dazu kommen, darin zu lesen. Dass diese Buchidee die Situation vieler traf, zeigt sicherlich auch die Tatsache, dass „Nicht alltäglich“ mittlerweile in die 2. Auflage gegangen ist.

      „Keine halben Sachen – 182 ½ neue außergewöhnliche Andachten“ schließt nun die Lücke und ergänzt die restlichen Tage des Jahres, sodass alle Leser endlich die Tage nachholen können, die sie damals verpasst haben. Nur Spaß! Keine Angst, es soll ein ehrliches Andachtsbuch bleiben. Man darf darin lesen, wann immer man es für nötig hält. An jedem zweiten Tag eines Jahres und natürlich gerne auch täglich. Dann fängt man zur Jahresmitte halt noch einmal neu an.

      Durch die vielschichtige Kreativität der Autorinnen und Autoren sowie ihren unterschiedlichen geistlichen Background ist wieder ein bunter Stil-Mix von Beiträgen entstanden. Alles ist dabei, von „old school“ über „modern“ bis zu „postmodern“. Dabei geht es auch dieses Mal nicht darum, ein aalglattes Christsein zu propagieren, sondern eines, das den Realitäten des Lebens gerecht wird.

      Manchmal wird ganz klassisch ein Bibelvers ausgelegt, manchmal wird eine Geschichte erzählt, die eine geistliche Wahrheit vermittelt, ohne dass ein Bibelvers explizit genannt wird, mal steht ein Bibelabschnitt am Beginn des Beitrages, mal am Ende, mal wird er im Text zitiert. Garantiert ist auf jeden Fall eine große inhaltliche Vielfalt. Einige Texte erscheinen auf den ersten Blick schon mal widersprüchlich zueinander, manche wurden auch bewusst konträr gegenübergestellt bzw. hintereinander veröffentlicht. Da darf man sich dann gerne herausfordern lassen. Trotzdem bildet, wie im Kaleidoskop, alles eine Einheit. Durch eine leichte Veränderung wird eben nur ein anderes Stück von Gottes Herrlichkeit sichtbar.

      Viele Autorinnen und Autoren, die bei „Nicht alltäglich“ mitgewirkt haben, ließen sich auch für „Keine halben Sachen“ zum Schreiben motivieren. Einige Neue sind hinzugekommen. Und neben dem „Tintenblut“, das alle investiert haben, steckt vor allem wieder viel „Herzblut“ in allen Beiträgen (um einen „Oldschool“-Ausdruck zu gebrauchen). Allen Autorinnen und Autoren ist erneut gemein, dass durch ihre Beiträge die Gesinnung dessen rüberkommt, der ihr Leben und ihren Glauben bestimmt: Jesus Christus. Dass durch jeden Beitrag kaleidoskopmäßig ein neues Stück von Gottes Herrlichkeit sichtbar wird. Und dass jeder Beitrag neue, außergewöhnliche und nicht alltägliche Ein- und Ausblicke bietet. Auf jeden Fall keine halben Sachen.

      Allen, die wieder oder ganz neu Zeit und Energie aufgewendet haben, sage ich ein herzliches Dankeschön und wünsche ihnen den außergewöhnlichen, nicht alltäglichen und „foll vetten“ Segen Gottes, der ebenfalls keine halben Sachen macht. Und natürlich auch den Leserinnen und Lesern.

       Thomas Klappstein (Herausgeber)

      P.S.: Der 182 ½. Beitrag darf auch dieses Mal gerne wieder selbständig ergänzt werden. Es sollen ja keine halben Sachen zurückbleiben …

      Veränderung wagen

      1 | Kalendernotizen

      „Okay, dann lasst uns den Termin nehmen und eintragen!“ Die meisten meiner Freunde und Bekannten zücken bei diesem Satz ihr Smartphone oder ihren Tablet-PC, rufen die Kalender-App (oder Kalenderfunktion) auf und speichern den Termin ab. Eventuell noch eine Erinnerungsfunktion aktivieren, die sie dann rechtzeitig per akustischem Signal an das Ereignis erinnert. Ich selbst nehme in solchen Momenten meinen klassischen Terminkalender in Buchform zur Hand, schlage ihn auf, zücke meinen Stift und trage den Termin ein. Damit gelte ich sicherlich bei einigen als Exot. Aber es entschleunigt und tut gut. Die Planung meiner Zeit und das Notieren meiner Termine mache ich immer noch mit einem klassischen Terminkalender: die Seiten aus echtem Papier, eingebunden in einen schwarzen Einband, möglichst mit einem integrierten schwarzen Gummiband, der den Kalender geschlossen hält, wenn er nicht benötigt wird. Größe DIN A5, und wenn man ihn aufschlägt, hat man jeweils eine ganze Woche im Überblick.

      Jedes Jahr besorge ich mir wieder so ein Teil. Dabei liebe ich es, zuerst einmal die leeren Seiten anzuschauen. Sie haben etwas Unschuldiges, Reines an sich und laden zugleich ein, sie zu füllen. Zunächst trage ich dann die bereits feststehenden Termine ein und denke locker darüber nach, wie sich die weiteren Tage wohl füllen, welche Ereignisse die Seiten festhalten werden. Während Urlaubs- und Ferienzeiten sowie auf Reisen benutze ich den Kalender auch gerne als „Stichworttagebuch“ oder um interessante Begegnungen festzuhalten.

      Zum Jahresende schaue ich dann gerne noch einmal durch den Kalender, verweile gedanklich an manchen Einträgen und lasse einige Situationen nochmals kurz Revue passieren.

      Jedes neue Jahr, jede neue Lebensphase, ist so etwas wie ein Kalenderbuch mit lauter leeren Seiten. Noch voller ungeahnter Möglichkeiten; ein leeres Blatt, das darauf wartet, beschrieben zu werden. Ich bin gespannt, was für ein Buch es am Ende des Jahres, am Ende eines Abschnittes, geworden sein wird. Gut, dass ich mitwirken kann an diesem Buch. Einfluss nehmen kann.

      Dabei will ich darauf achten, wer außer mir noch hineinschreibt und seine Spuren darin hinterlässt. Ich wünsche mir immer, dass Gott durch seinen Sohn Jesus Christus und durch seinen Heiligen Geist mitwirkt und der Sache eine gute Richtung gibt. Auf seine Beiträge will ich nicht verzichten. Ob ernst oder froh, ob traurig oder glücklich – es werden Beiträge zum Leben sein. Ich habe ihn eingeladen, seine Spuren in meinem Leben deutlich werden zu lassen. Und dadurch positiven Einfluss in der mich umgebenden Gesellschaft zu nehmen.

      Wem möchtest du gestatten, an deinem Buch zum neuen Jahr oder zum neuen Lebensabschnitt mitzuwirken? Worauf möchtest du gerne mal zurückblicken?

      „Guter Gott, ich wünsche mir, dass deine Spuren in meinem Leben deutlich werden!“

       Thomas Klappstein

      2 | Neuanfang

      Siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr’s denn nicht?

       JESAJA 43,19 (LUTHER 1984)

      Also, ich habe mir fest vorgenommen: Dieses Jahr wird alles anders. Und damit fange ich gleich … äh … morgen an. Ja, also am 1. Januar war es bei mir ein bisschen ungünstig. Von wegen: gute Vorsätze und so. Nun, in den darauffolgenden Tagen und Wochen ergab sich auch nie so die richtige Gelegenheit. Gestern passte es auch nicht. Und heute wollte ich wirklich mal mit den Veränderungen anfangen, aber ein guter Freund hat mich eingeladen – und da dachte ich …

      Kennen Sie das? Dieses ewige „Vor-sich-her-Schieben“ von guten Absichten? Und damit meine ich nicht nur den Elektronikschrott, der seit Monaten darauf wartet, zum Bauhof gebracht zu werden – oder den Keller, der so nach Aufräumen schreit, dass man es bis in den vierten Stock hört. Nein, wir sind doch alle Meister darin, wichtige Dinge andauernd zu verzögern. Gerade, wenn es um anstrengende Verhaltensänderungen geht. Wir wissen, dass es Dinge gibt, die uns richtig guttäten … und machen sie trotzdem nicht. Das ist doch total verrückt.

      Darum sagt ja der Volksmund sehr weise: „Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.“ Klingt gut. Aber auch