Название | Der verbotene Park |
---|---|
Автор произведения | Hubertus von Wick |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783991312413 |
Inhalt
Die Hexe und der verbotene Park 28
Herausforderung in der Schule 53
Geheimnisse um den vergessenen Friedhof 59
Ein vertrauter Verbündeter 139
Ein Verbrechen wird entdeckt 199
Impressum
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie.
Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.
Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.
© 2022 novum publishing
ISBN Printausgabe: 978-3-99131-240-6
ISBN e-book: 978-3-99131-241-3
Lektorat: Mag. Angelika Mählich
Umschlagfoto: Roman Egorov, Ekaterina Nikolaenko, Mikesilent, Merggy | Dreamstime.com
Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh
Bildquellennachweis:
Bild 1 und 3 © Hubertus von Wick
Bild 4, 8-16 © Task Force Clipart – lizenzfrei
Bild 2 und 7 © Werner Nitschke (im Auftrag des Verfassers)
Bild 5 © Wolfgang Claussen auf Pixabay, https://pixabay.com/de/
Bild 6 © Ariane von Saltzwedel auf Pixabay (Riesenschnauzer), https://pixabay.com/de/
Neue Freunde …
Frau Grüttner stellte zwei Becher auf den Tisch und goss in den einen Kakao ein. Dann nahm sie die Thermoskanne aus der Kaffeemaschine und füllte sich den frisch gebrühten Kaffee in den anderen.
„Tobias, dein Kakao ist fertig.“
Der Zehnjährige kam aus dem Kinderzimmer und setzte sich schweigend vor seinen warmen Kakao. Der blonde Wuschelkopf war groß und kräftig für sein Alter und konnte ebenso gut für einen Elfjährigen gehalten werden. Seine Jeans waren verwaschen und trugen auf den Knien bunte Bilderflicken. Sein dunkelblaues Sweatshirt schien neueren Datums zu sein und war ihm sichtlich eine Nummer zu groß.
Mutter und Sohn saßen sich schweigend gegenüber und hielten mit beiden Händen ihre Becher umklammert, als müssten sie sich an ihnen festhalten.
Frau Grüttner wusste, dass Tobias todunglücklich war. Für ihn hatte der Umzug hierher in das kleine Dorf mehr bedeutet als nur einen Schulwechsel, den sie als das eigentliche Problem ansah. Tobias hatte seine vertraute Umgebung aufgeben müssen, seine Klassenkameraden, den Bolzplatz, den Spielplatz, den kleinen Graben, an dem sie immer das Wasser gestaut hatten und seine Piratenhöhle, eine große Röhre aus breiten Betonringen, die irgendwann einmal im Zuge von Kanalisationsarbeiten neben dem Spielplatz liegen geblieben waren.
Das Schlimmste aber war, dass ihn der Umzug von seinem besten Freund, dem Christoph, getrennt hatte. Sie hatte das Gefühl, dass er daran im Augenblick am meisten zu knabbern hatte.
„Hast du die Kisten schon ausgepackt?“, fragte sie, nur um etwas zu sagen.
„Nur die Spielsachen, die Klamotten noch nicht“, erwiderte er in sich gekehrt.
„Hast du gemerkt, dass dein neues Zimmer etwas größer ist als dein altes?“
Tobias nickte. Er wäre trotzdem lieber in seinem alten Zuhause geblieben. Aber seine Mutter hatte in der nahen Kreisstadt einen Job als Rechtsanwaltsfachangestellte bekommen, worüber sich anfangs beide sehr gefreut hatten.
Sie hatte seinetwegen und, weil irgendwann, als er gerade vier Jahre alt war, die Scheidung von seinem Vater dazwischenkam, für lange Zeit mit ihrem Beruf ausgesetzt und nun, nachdem er die Grundschule durchlaufen hatte, den Wiedereinstieg in das Berufsleben versucht. Das war gar nicht so einfach gewesen.
Er erinnerte sich noch, wie ihn seine Mutter ein Dreivierteljahr nach ihrem ersten Bewerbungsschreiben mit einem Brief in der Hand wedelnd in der Haustür empfing, als er von der Schule kam.
„Es hat geklappt, wir haben einen Job!“, hatte sie gerufen, ihn hochgehoben und wie wild im Kreis herumgewirbelt.
„Weißt du, was das bedeutet? Selbstverdientes Geld, Unabhängigkeit, weg vom Sozialamt!“
Sie hatten sich wahnsinnig gefreut, obwohl er zunächst nicht ganz verstanden hatte, was „weg vom Sozialamt“ bedeutete. Dann aber hatte sie hinzugefügt:
„Vielleicht erfüllt sich jetzt endlich dein Traum vom eigenen Computer.“
Da hatte er verstanden. Eigenes Geld, eigener Computer. Weg vom Sozialamt hieß: Ende mit der Sparsamkeit, Urlaub vielleicht, in den Süden fliegen, wie das andere Leute jedes Jahr tun.
So weit, so gut. Aber dann kam das dicke Ende. So ganz nebenbei, beim Ausziehen der Jacke, hatte sie gesagt:
„Einen kleinen Haken hat die Sache: Die neue Stelle liegt 115 Kilometer von hier entfernt. Das kann ich nicht jeden Tag fahren. Wir werden umziehen müssen.“
Tobias merkte, wie ihm die Tränen hochstiegen. Er nahm zwei kräftige Schlucke von seinem Kakao, um den dicken Kloß in seinem Hals herunterzuspülen.
„Ich weiß, wie dir zumute ist“, sagte seine Mutter und drückte seine Hände. „Aber du wirst sehen: Alles, was du jetzt noch vermisst, wirst du hier neu entdecken: Freunde, Spielplätze, Sportvereine und ab morgen auch Klassenkameraden.“
Tobias nickte. Der Gedanke, dass er morgen seinen ersten Tag in