Revenge. Sari Eis

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Название Revenge
Автор произведения Sari Eis
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783748533337



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       32

       Jetzt oder nie

       33

       Gewusst wie

       34

       Feste feiern ...

       35

       ... Männer fallen

       36

       Heimat

       Epilog

       Ein Elf und sein Menschenmädchen

      

      Sari Eis

      

      Revenge

      -

      Rache eines gefallenen

      Mädchens

      Prolog

      Von Huren und Söldnern

      Es war ruhig vor der Stadt, obwohl viele Männer im Hurenlager waren. Es waren keine Männer aus Helven. Sie alle kamen aus dem Umland, aber die meisten waren von der Armee, die die Handelsstadt belagerte. Sie langweilten sich, denn Erzmagier Daémuth hatte die Stadt abriegeln lassen und wollte die Belagerung aussitzen. Das war nicht unbedingt schlecht für die leichten Mädchen vor den Toren, denn so gab es genug Arbeit für alle.

      Auch Jamie, die hier nur unter dem Namen Neyla bekannt war, hatte gut zu tun und wurde gerade von einem weiteren zufriedenen Soldaten verlassen. Es war spät in der Nacht, doch an Schlaf war noch lange nicht zu denken, denn es wartete schon der Nächste vor ihrem Zelt.

      Sie nahm sich einen Moment, um sich frischzumachen, und wollte gerade zu ihm gehen, als ein Schrei des Entsetzens durch das kleine Lager hallte. Erschrocken wandte Jamie sich um und wusste für den Moment nicht, warum die andere so furchtbar schrie. Dann sah sie es selbst und erstarrte.

      Dicke schwarze Rauchschwaden stiegen von verschiedenen Stellen der Stadt auf und verdunkelten den Himmel. Wo vorher Mond und Sterne geschienen hatten, war nun nichts mehr außer Schwärze. Doch auch die hielt nicht lange an, denn nur wenige Augenblicke später, wurden die dunklen Wolken von den Feuern angestrahlt, von denen sie stammten.

      Immer größer wurden die Brände und immer höher schlugen die Flammen. Die Schreie der Frauen im Lager wurden lauter und viele rannten los und in Richtung Stadt.

      Jamie nicht. Jamie stand da und konnte sich nicht rühren. Fassungslos, ungläubig hielt sie einfach inne und starrte auf die Stadt, ihr Zuhause, ihre Heimat. Helven brannte lichterloh. Die Stadt und die Einwohner. Jetzt drangen auch die Schreie und sämtliche Laute des Chaos’ aus Helven an Jamies Ohren. Eine entsetzliche Kakophonie aus Schmerz, Panik und Verzweiflung.

      „Sie haben die Tore versperrt!“, hörte Jamie jemanden rufen und verstand es doch nicht.

      „Niemand kommt raus!“

      „Sie werden alle sterben!“

      „Die Tore!“

       Drei Jahre später

      „Männer, das war der beste Kampf seit langem! Es ist mir immer wieder eine Freude, an eurer Seite zu stehen und zu sehen, wie unsere Gegner das Schlottern in den Knochen kriegen.“ Deaglán lachte laut auf und hob seinen Krug, gefüllt mit Met, so energisch hoch, dass sich einiges vom Inhalt über dem Tisch verteilte.

      Raek und Océan wichen zurück und selbst Thrace, der dritte Elf neben Dea und Océan, bekam Spritzer vom Met seines Landsmannes ins Gesicht, obwohl er am weitesten entfernt saß. Er wischte sich das klebrige Getränk aus den Augen, grinste aber ebenfalls.

      „Du sollst das trinken, Dea“, rief Dawer und lachte schallend, denn der alte Elf hatte ihm den Blick zwar zugewandt, jedoch bereits leichte Gleichgewichtsprobleme. Es war nicht sein erster Wein an diesem Abend und das merkte man ihm an.

      „Mach ich doch!“, rief Dea zurück und wollte einen Schluck nehmen, war aber erneut so ungestüm, dass nun der nächste Schwall auf seiner Rüstung landete. Er war der Einzige, neben Thrace, der sie noch trug. Alle anderen Söldner hatten sie bereits in ihren jeweiligen Zimmern im Gasthaus abgelegt und waren erst dann ins Bordell gegangen.

      Deaglán und Thrace waren jedoch der Meinung, dass es mehr hermachte, verdreckt und teilweise blutverschmiert unter die leichten Damen zu treten. Thrace eiferte Dea in diesem Punkt nach, weil er sah, dass es durchaus Erfolg hatte. Allerdings eher bei den älteren Damen, die auf Trunkenbolde wie Dea und Draufgänger wie Thrace standen. Der Rest der Truppe war da viel mehr für die jüngeren offen. Und für die musste man sich eben waschen und rasieren.

      Dawers Blick fiel auf Lysján. „Kleiner. Trink was“, befahl er dem Neuling und schob ihm den Krug zu, der zwar für ihn gebracht worden war, von dem Lysján jedoch erst einen winzigen Schluck getrunken hatte. Der Neue wandte ihm den Blick zu und sah ihn mit großen Augen an. Dawer schüttelte den Kopf und nahm einen kräftigen Schluck seines eigenen Mets.

      Er leckte sich über die Oberlippe und sah wieder den Neuen an. „Gewöhn dich dran. Nach einer Schlacht ist das hier“, er wies mit dem Krug in der Hand im Raum herum, „das Erste, was wir tun.“

      „Immer?“, fragte Lysján nach und zog die Brauen hoch. „Warum? Ich habe eine Freundin.“

      Dawer lachte. „Weil’s Spaß macht und deine Kleine nicht hier ist.“ Er lehnte sich zu ihm und schlug ihm unsanft auf die Schulter. „Wir haben gewonnen, also feiern wir.“

      „So?“, hakte der Kleine nach und klang ungläubig.

      „Warum denn nicht so?“

      „Was tut ihr, wenn ihr verliert?“

      „Wir, Kleiner. Du willst dazu gehören? Also mach mit. Und die Antwort ist; das hier.“ Erneut wies Dawer im Raum herum.

      Lysján hatte nur einen verständnislosen Blick für ihn. Der Söldneranführer verdrehte genervt die Augen. Der Kleine war dermaßen unschuldig, wenn Dawer es nicht besser wüsste, würde er sagen, Lysján war noch Jungfrau. Allerdings wusste er mit Sicherheit, dass es nicht so war, denn Dawers Bruder Dacré, der General in der Armee dieses Landes, war sozusagen Lysjáns Schwiegervater in spe. Dawer hatte den Auftrag bekommen, den Welpen auszubilden, nachdem seine Nichte klargemacht hatte, den Kleinen heiraten zu wollen.

      Dacré hatte also seinen jüngeren Bruder beauftragt, einen Mann aus Lysján zu machen. Er sollte das Kämpfen lernen und wie man sich richtig schlug. Dawer wusste, dass Dacré selbst keine Lust auf den Burschen hatte. Als General hätte er sonst sicher einen Platz für den Zwerg in der Armee gefunden. Doch offensichtlich wollte er das nicht und so musste sich nun Dawer mit dem Welpen herumschlagen. Der letzte Auftrag war Lysjáns erster gewesen und der Kleine hatte sich unerwartet gut gemacht. Jetzt jedoch saß er da wie ein Junge, der nicht wusste wohin mit sich.

      Also