Schlechte Romanzen. Sarah Krueger

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Название Schlechte Romanzen
Автор произведения Sarah Krueger
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783742714619



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inklusive Orgasmus gehabt. Nicht schlecht. Aber es war ja auch Zeit gewesen. In meiner Klasse war ich eine von den Letzten. Schließlich war ich bereits vierzehn. Endlich würde ich mitreden können.

      Nun lag ich im Bett und dachte nach. Ich hatte einen schönen Geschlechtsakt hinter mich gebracht. Nur dass ich das Wort wahrscheinlich in meinen Gedanken so nicht verwendet hatte, wahrscheinlich hatte ich Sex gedacht. Jedenfalls war er schön gewesen.

      Aber war ich nun auch verliebt? War ich nun mit ihm zusammen? Ich wusste es nicht. Wie auch? Wir hatten ja kaum gesprochen. Wir hatten wahrscheinlich keine hundert Wörter miteinander geredet. Aber wir hatten miteinander geschlafen. Die Gedanken flogen durch meinen Kopf. Ich war müde, aber ich konnte einfach nicht schlafen. Dafür war ich zu aufgewühlt.

      Hinter den Gardinen versprach es, ein sonniger Tag zu werden. Die Vögel zwitscherten schon zuhauf. Ein tolles Gefühl, wenn der Tag anbrach und man noch nicht geschlafen hatte. Dieses Gefühl sollte ich später noch viele Male haben.

      So lag ich da, völlig nackt. Meine Brustwarzen waren immer noch etwas hart. Meine Muschi fühlte sich geschwollen an. Muskelkater kündigte sich an. Ich streichelte noch ein wenig meine Brüste. Das tat ich unbewusst. Durch diese zärtliche Zuwendung verlängerte sich das angenehme Gefühl in meinem Körper. An Einschlafen war nicht zu denken. Ich hob seine Bettdecke an. Ich wollte »ihn« noch mal sehen. »Ihn«, der mir soviel Freude bereitet hatte. Doch »er« sah jetzt gar nicht mehr so aus, als könne er Wohlbefinden spenden. Er sah klein und zusammengeschrumpelt aus. Irgendwie unattraktiv.

      Ich war erstaunt, was aus dem kleinen Mann geworden war. Außerdem sah er verklebt aus. Ich ließ die Bettdecke fallen. Schließlich wollte ich mir die schönen Erinnerungen nicht versauen. Schlafen konnte ich immer noch nicht. Ich hatte zu viele Gedanken in meinem Kopf. Waren wir nun zusammen oder nicht? Wie würde er das sehen? Ich hatte keine Ahnung, aber auch keine Lust mehr, schlaflos in diesem fremden Bett zu liegen und mir Gedanken zu machen. Leise stand ich auf und zog mich an. Als ich meinen BH über meine Brüste zog und dabei meine Brustwarzen berührte, zog ein empfindliches Gefühl durch sie hindurch. Als ich angezogen war, betrachtete ich noch einmal meinen schlafenden Liebhaber. Was mache ich nun, fragte ich mich. Wie sollte ich handeln?

      Ich schrieb meine Telefonnummer auf einen kleinen Zettel und legte sie auf den Tisch. Wenn er will, ruft er an, dachte ich mir. Übrigens hat er bis heute nicht angerufen. Oder ich war nicht zuhause, als er angerufen hatte.

      Warum ich ihm nicht meine Handynummer gegeben habe?

      Du, das war 1993! Da kannte man noch kein Mobiltelefon. Aber das kannst Du ja nicht wissen.

      Ich verließ also den kleinen Bungalow, nachdem ich meinem Liebhaber noch einen Kuss auf die Wange gedrückt habe. Leise bedankte ich mich für die schöne Entjungferung. Nachdem ich das Häuschen verlassen hatte, machte ich mich auf den Weg zum S-Bahnhof. Ich hatte Schwierigkeiten, ihn zu finden. Schließlich war ich zum ersten Mal hier draußen. Aber letztendlich fand ich ihn doch und fuhr mit denjenigen, die auch am Sonntag arbeiten mussten, nach Hause. Ich saß in der S-Bahn, eine angenehme Müdigkeit auf den Lidern, und fuhr der Morgensonne entgegen. Selbige schien mir zart ins Gesicht. Das wohlige Gefühl, das ich damals hatte, fühle ich heute manchmal noch, wenn ich mich wohlfühle. Ich war sehr glücklich damals.

      Als ich umsteigen musste, kam ich an einem Bahnhofsbäcker vorbei. Dort holte ich gleich für meine Familie die Frühstücksbrötchen und eine Zeitung. Außerdem leistete ich mir einen großen Becher Kaffee. Für den musste man damals noch kein gefühltes halbes Monatsgehalt auf den Tresen packen.

      Zuhause angekommen legte ich die Brötchen auf den Tisch. Von der Familie war noch keiner wach. Ich wollte auf sie warten und mit ihnen gemeinsam frühstücken. Ich setzte mich an den Küchentisch und schlug die Zeitung auf. Doch nach einer Weile begannen die Buchstaben zu verschwimmen und mein Kopf wollte immer wieder der Tischplatte entgegen sinken. Da schrieb ich einen Zettel »Mich bitte nicht wecken« und legte ihn an die Brötchentüte.

      In meinem Bett schlief ich mit einem angenehmen Gefühl und einem leichten Muskelkater in den Schenkeln ein. Ich stand erst wieder auf, als meine Mutter die duftenden Mittags-Rouladen auf den Tisch stellte.

      So, nun hast Du gehört, wie mein erster Sex gelaufen ist. Von Jan habe ich, wie schon gesagt, nie mehr etwas gehört oder gesehen. Ich vermisste ihn auch nicht und dachte auch nicht oft an ihn. Ich dachte nur oft an meinen ersten Sex und Jan war einfach nur ein Teil davon. Er war nichts weiter als der Typ, der mein Jungfernhäutchen auf dem Gewissen hatte. Falls das nicht schon vorher der Zipfel meines Sofakissens erledigt hatte.

      Masturbation und andere Unfälle

      In der nachfolgenden Zeit hatte ich erst mal keinen Sex mehr. Aber ich war auf den Geschmack gekommen. Also versuchte ich, mit Masturbation an meine Befriedigung zu kommen. Dazu hatte ich mir ein Hilfsmittel besorgt. Einen Dildo. Einfach und transparent, aber einen Dildo. So etwas war in der Vor-Internet-Zeit für ein minderjähriges Mädel nicht so einfach zu besorgen. Man konnte nicht einfach zu Beate Uhse rennen und sich dort den Einkaufskorb vollpacken. Aber ein Freund des Bruders meiner Freundin war ein Alles-Besorger: Drogen, Alkohol, Dienstleistungen und auch Spielzeuge anderer Art. Er tat das ohne Aufpreis, einfach, um den jungen Mädels zu gefallen.

      Wenn ich nun in meinem Bett lag, das »Bitte nicht stören«-Schild an der Tür, versuchte ich als Erstes, meine Brüste so zu streicheln, wie Jan es getan hatte. Ich streichelte sie, knetete sie und zwirbelte an meinen Brustwarzen. Es machte mich zwar scharf und meine Nippel wurden hart, aber die Gefühle, die Jan damit in mir geweckt hatte, blieben dabei aus. Trotzdem ließ ich mich nicht entmutigen. Eine Hand ließ ich an meinen Brüsten, sie streichelte, knetete und zwirbelte, während ich mir vorstellte, dass Uwe dies tat.

      Das war der Junge, in den ich aktuell verknallt war. In meiner Vorstellung verschmolz er ab und zu mit Jan, der ja bis dato mein einziger Sexpartner gewesen war.

      Die andere Hand tastete sich langsam über Bauch und Bauchnabel bis zu meinem Dreieck vor. Zärtlich wuselte ich in meiner Schambehaarung.

      Nun brauchst Du nicht wieder so zu schauen, ich hab’s Dir doch vorhin erklärt. Das war damals nun mal so.

      Ich streichelte also meinen kleinen Busch – wie man das heutzutage wohl nennt. Sofort fing es an, in meiner Muschi zu kribbeln. Ich konnte mich nicht lange mit meinem Venushügel aufhalten, ich musste sofort tiefer. Ich streichelte meine Schamlippen. Schon spürte ich an meinem Finger leichte Feuchtigkeit. Er flutschte ein wenig hinein. Ein schönes Gefühl. Ich ließ den Finger ein bisschen kreisen. Echt toll, fand ich. Ich glaub’, ich war ganz gut im Masturbieren.

      Während mein Finger so kreiste, wurde ich immer feuchter. So bereitete ich meine Muschi für den Penis aus flexiblem Kunststoff vor. Ich nahm ihn in die Hand. Ein merkwürdiges Gefühl. Auch ein merkwürdiger Geruch. Nun musste ihn ich laut Bedienungsanleitung (die ich natürlich nur stichpunktartig durchgelesen hatte) mit dem Gleitmittel benetzen. Ich ließ mir etwas davon (ebenfalls merkwürdig riechend) in die Handfläche tropfen und rieb den Dildo damit ein. Irgendwie schon pervers, ich wichste ein Stück Latex. Aber die Bewegung machte mich an. Ich bedauerte, dass es kein echter Penis war. Nur dass ich damals vermutlich »Schwanz« gedacht habe.

      Dann setzte ich das Werkzeug an. Ich hatte erwartet, dass er nun einfach hineinflutschte. Aber das war gar nicht so einfach. Ich war ja auf mich allein gestellt. So musste ich das Loch ganz alleine finden. Na ja, hat nicht lange gedauert.

      Ich fand es also, doch da ging auch wieder nicht alles glatt. Während ein echter Penis (besser gesagt: steifer Schwanz) richtig hart ist, jedenfalls, wenn alles so läuft, wie es laufen soll, ist ein Latexdildo flexibel und biegsam. Er bog sich durch, als ich ihn hineinschieben wollte. Er bockte wie ein störrisches Pferd. Als ob es in meiner Muschi so schlimm wäre, er wollte einfach nicht hinein.

      Mit meiner heutigen Erfahrung (meiner reichhaltigen Erfahrung) hätte ich es vorsichtig tastend weiter versucht. Damals hingegen wollte ich in meiner Ungeduld mit Druck und sanfter Gewalt mein Ziel erreichen. Was ich davon hatte, wirst Du gleich hören.

      Ich drückte und