Der Computer bestimmt die Sexualität. Luca Farnese

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Название Der Computer bestimmt die Sexualität
Автор произведения Luca Farnese
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783738061079



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die ursprünglich bekannten Fernsehsender. Man konnte völlig frei das Programm wählen, da es im Internet keine Grenzen mehr gab.

      Der Wettbewerb wurde härter und härter. Die Werbegesellschaften kämpften um jeden Zuschauer. Sie kannten keine Schranken und sie wussten, was das Publikum am meisten liebte: Essen, Trinken und Sex!

      In der Werbebranche war die Hölle los. Wie es seit Tausenden von Jahren üblich war: Geld regiert die Welt!

      Und das bedeutete, das Internet übernahm die Regie des Lebens. Die Menschen wurden heimlich beobachtet, kontrolliert und manipuliert. Die Unternehmen wussten genau, wer welches Produkt sucht oder braucht. Auch die Bedürfnisse nach Liebe, Nähe und Sexualität waren bekannt. Ob Vaginal-, Anal- oder Oralsex gewünscht wurde, ob das Bedürfnis nach Masturbation, nach Homosexualität, nach Gruppensex, Inzest, Zoophilie, Sodomie, Urolagnie, Rimming, Lesbolingus, Fellatio, Gangbang, Triosex, Kopulation, Kohabitation, Paraphilie, Promiskuität oder Tossing... das Internet erkannte die persönlichen Bedürfnisse und präsentierte das entsprechende Programm, natürlich unterlegt mit Werbung... mit viel und ständiger Werbung. Die Wirtschaft florierte.

      Es siegten die Urinstinke der Menschen, die ständig nach Essen, Trinken und Sex verlangten.

      Das Internet reagierte entsprechend, wie ein denkendes Wesen. Die Menschen bekamen Kochsendungen und Pornofilme vorgesetzt!

      2

       Mai 2029

       Turin, Italien

      Die Welt hat sich verändert, doch - wen wundert es - die Menschen sind gleich geblieben. Noch immer gibt es den alten Kampf der Geschlechter, nur ist er noch etwas härter geworden, härter und offener, wie auch die Sitten freier.

      Giulia Mocenigo passte nicht so recht in diese Welt. Sie war altmodisch, obwohl sie vom Aussehen her einer der prächtigsten Repräsentanten ihres Geschlechts war. Ihre Haare fielen dunkel und stark gelockt auf ihre Schultern hinab. In ihren Augen schimmerte ein sanfter Funke, der aber nur aufloderte, wenn Giulia ärgerlich wurde.

      Sie war ein großes, fülliges Mädchen, und die Gewichtsprobleme, mit denen sie sich seit Jahr und Tag herumschlug, musste sie sich allein machen, denn ihre Figur brachte den Verkehr zum Stocken, auch wenn sie ihre herausfordernden Kurven noch so sehr unter gediegensten Stoffen verbarg - was Giulia besaß, konnte man einfach nicht verstecken. Sie war das, was man immer schon Busenwunder genannt hatte.

      Giulia saß in ihrem kleinen Apartment in der Turiner Innenstadt. Der 3D-430 Zoll Flachbildfernseher zeigte ein perfektes Bild, schärfer als die Realität und die Augen verkraften konnten.

      Trübsinnig, irgendwie traurig, ohne genau zu wissen warum, starrte die junge Italienerin auf das Gerät. Eine heiße Werbeshow flimmerte über den Bildschirm.

      „Geile Frauen holen jeden Kerl ins warme Bett“, erklang die Stimme aus den vierundzwanzig Lautsprechern, die versteckt im Raum integriert waren. „Geile Frauen sind unersättlich, unerschöpflich im Erfinden von raffinierten Liebesspielen. Sie geben sich dem Rausch triebhafter Wollust ekstatisch hin - weil sie immer fit sind! Dazu sollten Sie die neuen Spagetti von Barilla kaufen, denn mit diesen sind Sie bereit für scharfe Orgien!“

      Giulia schüttelte verdrießlich den Kopf. Ihr sinnlicher, breiter Mund verzog sich, und sie seufzte.

      „Schlecht gemacht“, murmelte sie. „Dilettantisch!“

      Giulia ergriff ihr Handy, drückte die Kachel »Fernbedienung«, suchte die Lautstärker Taste, und der Ton wurde leiser. Sie schlug die Bettdecke auf und zog sich langsam aus. Morgen stand ihr ein harter Tag voller Arbeit bevor. Sie musste fit sein.

      „Schlucken Sie den Samen Ihres Partners?“, erklang es gedämpft aus den Lautsprechern. „Dann schmeckt Ihnen auch ein guter Cappuccino von Lavazza.“

      Giulia warf einen Blick auf den Flachbildschirm. Der große Schwanz eines farbigen Mannes entlud sich gerade heftig. Ein niedliches, hellblondes Mädchen mit spitzen, weit abstehenden Brüsten schluckte lächelnd die Ladung, die ihr stoßweise zwischen die Lippen spritzte. Im Hintergrund war ein Cappuccino der Firma Lavazza abgebildet.

      Giulia wandte sich ab. Nackt wie sie war trat sie vor den großen Spiegel und betrachtete sich. Sie setzte eine schnippische Miene auf und wiegte sich verspielt in den Hüften. Sie wusste, dass niemand sie stören konnte, und so stellte sie sich breitbeinig in Positur, hob ihre großen, weichen Brüste, die sich weiß von dem ansonsten braungebrannten Körper abhoben.

      „Das Preisausschreiben der Woche!“, schallte es aus dem Lautsprecher in ihrem Rücken. „Ein Spritzer des Ketchups von der Firma Heinz bringt es so, dass Sie kommen müssen. Machen Sie mit!“

      Giulia betrachtete ihre Brüste. Die dunklen Warzenhöfe besaßen die Größe von Zwei-Euro-Münzen. Sie hoben sich von dem zarten, durchscheinenden Fleisch der Titten ab, das von kaum wahrnehmbaren blauen Adern durchzogen war.

      Giulia sah, wie sich ihre Nippel versteiften, dick wie die Kuppen ihrer kleinen Finger. Ihre Knospen reckten sich in steilem Winkel nach oben.

      „Dabeisein und gewinnen“, rief die Stimme aus dem Fernseher. „Welches Mädchen hat den größten Arsch? Welche hat die prallsten Schamlippen? Wer hat das größte, tiefste und dehnbarste Loch? Machen Sie mit! Diesmal sind alle Frauen aufgerufen, ihr Bestes zu geben und zu zeigen. Zahllose Preise winken: zwanzig Onanier-Maschinen und ein ganzes Dutzend Koitus-Spezialstühle, Kitzler-Stimulationsbetten, Vaginalbolzen, Vierfach-Dildos, Schamlippenklammern, Masturbationsfahrräder und als Trostpreise für jeden Teilnehmer die Mitwirkung in einer live ausgestrahlten Pornoshow, die diesmal das Thema »Nackt auf dem Altar der schwarzen Messe« hat.“

      Giulia runzelte die Stirn.

      „Die Idee ist gar nicht so schlecht“, dachte sie. „Daraus könnte man etwas wirklich Gutes machen.“

      Giulia kaute eine Weile auf ihrer Unterlippe herum, dann wandte sie sich wieder sich selbst zu. Sie streichelte über ihre dick angeschwollenen Brustknospen und lächelte sich kapriziös zu. Ihre Bauchmuskeln spannten sich, und sie schob ihre Hüften ein Stück nach vorne.

      „Ich bin einfach zu dick!“, sagte sie halblaut. Sie strich sich über ihre weichen, weit ausladenden Hüften und erschauderte leicht. Giulia holte tief Atem, und ihre Brüste schaukelten für einen Augenblick leicht hin und her.

      Giulia umfasste ihr üppiges Fleisch mit beiden Händen. Sie schaffte es nie, ihre Titten zu bedecken, wie sie ihre Finger auch spreizte. Ihre Hände schlossen sich um die steifen Brustwarzen. Giulia genoss den Druck. Ein heißes, tiefes Gefühl durchrieselte sie. Sie schloss die Augen und rollte ihre Nippel zwischen Daumen und Zeigefinger.

      Giulia war nicht frigide, auch wenn viele Männer dieses Gerücht über sie verbreiteten, weil sie sie abblitzen hatte lassen. Giulia war auch nicht gerade schüchtern, das redete sie sich wenigstens ein. Sie hatte Prinzipien, in ihrem Beruf setzte sie sich unbarmherzig durch, und das wollte schon etwas heißen.

      Giulia war stolz darauf. Sie hatte alles geschafft, was sie haben wollte. Die Sache mit den Männern stand auf einem anderen Blatt. Giulia war nicht neidisch auf die anderen Frauen, die Mitglieder in einem halben Dutzend verschiedener Orgien-Sex-Clubs waren und in ihren Gesprächen offensichtlich kein anderes Thema kannten. Sie hatte ein paarmal mitgemacht, früher, vor vielen Jahren. Irgendwie hatte es ihr ja Spaß gemacht, aber gleichzeitig fehlte ihr etwas, etwas, von dem sie zwar nicht genau wusste, was es eigentlich war - aber es fehlte ihr eben.

      Giulia ließ ihre rechte Hand sinken. Sie zögerte ein bisschen, dann presste sie ihre Finger hart auf ihren Venushügel. Sie entsprach genau dem Idealbild, wie es das Internet vorgab: Haare auf dem Venushügel, die Schamlippen komplett kahl rasiert. So hatten sich die Frauen zu frisieren und alle taten, was das Internet als Schönheitsideal vorgab. Giulia ließ einen schmalen Streifen Intimhaare auf ihrem Venushügel wachsen. Diesen empfand sie als Phallussymbol, das sie erregte.

      Ihre Fingerspitzen berührten gerade den Ansatz ihres Schlitzes. Giulia ließ