Mein schwules Jahr. Tilman Janus

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Название Mein schwules Jahr
Автор произведения Tilman Janus
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783738004861



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in den Rachen, so viel, dass es ihm aus den Mundwinkeln quoll.

      Manne ächzte fast lautlos und bohrte sich noch einmal tief in Julians Innerstes. Julian spürte voller Lust, wie Manne sich in kräftigen Schüben entlud. Noch mal und noch mal zuckte Mannes Polizistenbolzen in Julians Kanal, als würde er literweise abladen.

      Rainer gab Julian frei, und Manne zog seinen Schwanz vorsichtig heraus. Julian lag da, plattgewalzt und schweißgebadet. Auf der Zunge schmeckte er Rainers herbes Sperma. Er fühlte sich wundervoll. Das war die beste Verkehrsstrafe, die er je bekommen hatte.

      Nackt und feucht setzte sich Manne an den Computer. Immer im Dienst offenbar!

      »Jetzt gibt’s eine Überraschung!« sagte Manne grinsend. Er drehte Julian den Bildschirm zu.

      Da sah Julian sich selbst, wie er nackt und mit noch halb steifem Schwanz auf dem Bett lag! Er fuhr hoch. »Was ist denn das?«, fragte er entgeistert.

      »Nicht gleich in die Luft gehen!«, beschwichtigte Rainer. »Wir fragen dich ja jetzt, ob du es erlaubst.«

      »Erlaubst?« Julian war vollkommen verdattert.

      »Wir arbeiten für ein schwules Erotik-Label. Wir drehen ein Video mit versteckter Kamera unter dem Titel: Die Polizei, dein Freund und Helfer«, erklärte Rainer. »Erwachsenenunterhaltung! Du verstehst? Die Kamera steckt im Autodach. Wenn du erlaubst, dass wir die Aufnahmen von dir verwenden, wird dein Gesicht natürlich verpixelt. Und du würdest eine saftige Unkostenvergütung bekommen! Na, was meinst du?«

      Julian musste das erst mal verdauen. »Und … und ihr … seid gar keine … echten …«

      Manne kicherte wieder einmal. »Glaubst du im Ernst, dass sie beim Staat so gut bestückte Kerle haben wie uns?«

       *

      Eine Viertelstunde später saß Julian in seinem Wagen und pfiff vergnügt vor sich hin. In seiner Jackentasche knisterten mehrere hübsche Hundert-Euro-Scheine. In der anderen Tasche steckten seine Wagenpapiere, die bloß unter den Autositz gerutscht waren. Und das Beste war, dass er Heinz nicht anzurufen brauchte. Er hatte nämlich zwei Bären fürs Wochenende eingeladen, und die hatten fest zugesagt – gleich für mehrere Wochenenden!

      ***

      Februar: Liebesfieber

      Winter in der Stadt. Kein Schnee, dafür Regen und Nebel – und eine fette Erkältung! David schniefte. Er griff zur achtzehnten Taschentuchpackung und musste dabei doch ein bisschen grinsen. Achtzehn Päckchen - für jedes Lebensjahr eins. Ein Grund, gesund zu werden! Stattdessen begann er wieder zu husten.

      »Du solltest wirklich zu Dr. Kunz gehen mit diesem Husten, David!« Das war seine Mutter, die ewig Besorgte. Jetzt wollte sie auch noch seine Stirn befühlen, als ob er ein Baby wäre! Fehlte nur noch, dass sie mit dem Fieberthermometer käme und es ihm in den Hintern schieben würde.

      »Lass mich in Ruhe!«, knurrte er und wich ihrer Hand aus.

      »Ich meine es doch nur gut.«

      David stöhnte genervt. Sie hatte ja Recht, der Husten saß schon tagelang fest in den Bronchien.

      »Okay!« Unlustig hievte er sich aus dem Sessel hoch, kramte nach seiner Krankenkassenkarte und ging los.

       *

      Beim Hausarzt, zu dem Davids Eltern schon seit Menschengedenken gingen, war es überraschend leer. Zur Hauptgrippezeit im Februar hatte sich David eigentlich auf eine lange Wartezeit eingerichtet.

      »Ihre Karte?«, flötete die neue, junge Sprechstundenhilfe und lächelte ihm auffordernd zu. Na, da hatte sich der betagte Doktor Kunz ja eine flotte, blonde Maus ins Vorzimmer gesetzt! Hätte David dem Alten gar nicht zugetraut.

      »Ich will nur was gegen Husten«, brummte er.

      »Herr Doktor Kunz ist nicht da, er ist leider selbst für längere Zeit erkrankt, aber wir haben einen Vertreter, Herrn Doktor Helmbrecht. Nehmen Sie bitte im Wartezimmer Platz!«

      Aha! Ein Vertreter!, dachte David. Und der hat sich seine Pausenbeschäftigung gleich selber mitgebracht. Wenn der letzte Patient die Tür zumacht, hat er wahrscheinlich schon die Hand unter ihrem kurzen Schwesternkittel!

      David bemerkte aus dem Augenwinkel, während er zum Wartezimmer ging, dass die junge Dame ihm nachsah, dass sie sogar seine Schwanzbeule heimlich begutachtete. Na, damit brauchte er sich nicht zu verstecken, für sein Alter war er schon sehr gut gebaut. Aber sie würde ihn nicht bekommen! Nie!

      »Der Nächste, bitte!«

      Das ging ja schnell! David sprang auf und suchte, irritiert von den vielen Türen, das Behandlungszimmer. Doktor Helmbrecht kam ihm schon entgegen und streckte ihm die Hand hin. Er war höchstens dreißig, groß, breitschultrig, solariumsgebräunt und lächelte strahlend.

      Solche Weißkittel gibt es doch nur bei Arztserien im Fernsehen!, schoss es David durch den Kopf. Helmbrecht sah so unverschämt gut aus, dass David sich verschluckte und einen Hustenanfall bekam.

      »Das hört sich nicht gut an!«, meinte der Halbgott in Weiß. »Wie lange haben Sie diesen Husten schon?«

      »Weiß nicht«, keuchte David. »Zwei Wochen vielleicht.«

      Der Arzt schüttelte bedenklich den Kopf. »Das kann gefährlich werden, wenn es nicht behandelt wird, bis zur Lungen- und Rippenfellentzündung. Machen Sie sich bitte mal frei.«

      »Ganz?«, rutschte es David heraus. Wie peinlich!

      Um Helmbrechts schön geschnittenen Mund schien ein kleines Grinsen zu spielen. »Erst mal den Oberkörper!«, wies er an.

      David fühlte sich verunsichert. Wie meinte der das, »erst mal«? Er spürte, wie trotz der Krankheit etwas in seinen Jeans wuchs. Offenbar wachte sein treuer Freund aus der Grippe-Schwäche auf – und wie! Das war nun noch viel peinlicher! Als David sein Sweatshirt über den Kopf zog, rieb der Stoff über seine empfindsamen Nippel, was ihn noch mehr hochbrachte.

      Helmbrecht nahm sein Stethoskop und begann, die Lunge abzuhorchen. Es fühlte sich an, als ob ein kühler, runder Saugfuß über Davids Rücken wanderte.

      »Husten Sie mal!«, sagte Helmbrecht.

      David brach in neues Röcheln und Keuchen aus. Sein ganzer Körper wurde durchschüttelt.

      »Hm, hm«, brummte der Doktor. »Bitte mal umdrehen!«

      Umdrehen! In dem Zustand! Aber was sollte er tun? Sollte er sagen: Ich habe einen Riesenständer, Herr Doktor, weil Sie so ein cooler Typ sind? Langsam wandte David sich dem Arzt zu.

      Helmbrecht war irgendwie viel näher als vorher. David roch seinen Duft ganz deutlich, der sich aus einem Gemisch von Arztseife und einem sehr leichten Aftershave zusammensetzte. Jetzt wanderte das Stethoskop über seine Brust. Helmbrecht setzte es Schritt für Schritt weiter, horchte, wartete, hob den Saugfuß an und setzte ihn vorsichtig auf eine andere Hautstelle. David bekam Gänsehaut vor Erregung. Seine zarten Nippel richteten sich fest auf. Unter Davids locker sitzenden Jeans hatte sich sein harter Schwanz schon selbstständig seinen Weg aus den Boxershorts gebahnt. An dem schmalen Stoffschlitz der Shorts gab es nur ein einziges, kleines Knöpfchen, und durch die verbleibende Öffnung drängelte sich sein Ständer gierig hinaus. Der grobe Denim scheuerte an der empfindlichen Kuppe, als David sich nun etwas nach links und nach rechts drehen sollte, denn die Schutzhaut war schon völlig zurückgerutscht.

      »Sie bekommen auf jeden Fall ein Antibiotikum von mir«, sagte Helmbrecht, indem er die Bügel des Stethoskops aus den Ohren nahm. »Aber sicherheitshalber möchte ich mir Ihre Lunge noch im Ultraschallbild ansehen.«

      Lunge im Ultraschall? Könnte man da überhaupt was sehen? Aber der Arzt musste es ja wissen. Welcher Laie ahnt schon, was es für Fortschritte in der Medizintechnik gibt.

      »Legen Sie sich doch bitte mal hier auf die Lederbank! Am besten, Sie ziehen die Jeans aus,