Dialekt der Selbolder. Wilhelm Walter Schmidt

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Название Dialekt der Selbolder
Автор произведения Wilhelm Walter Schmidt
Жанр Языкознание
Серия Alltagssprüche
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783748587989



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Nicht jeder kann das bekommen, was ihm auch gehört

      Für Geld on goure Woate kann mer vill kaaafe. Met Geld on schiene Worte, kannste dou alles kaaafe

       Für Geld und gute Worten kann man viel kaufen. Mit Geld

       Und schöne Worte, kann man alles kaufen

      Willst dou näit mein Brourer sei, dann haach ich dir dein Dommkopp ein.

       Willst du nicht mein Bruder sein, dann schlag ich dier dein Schädel ein.

      De freue Fuchel fängt de Worm.

       Der frühe Vogel fängt den Wurm.

      Freuer wor ich schnell. (met 17). Heut soi ich aalt on

      schneller meut.

       Früher war ich schnell, heute bin ich alt und schneller müde.

      Mir Deutsche soi a Herdevolk:

      Aner gieht vorne her, alle annern laafe hinnerher.

       Wir deutsche sind ein Herdenvolk. Einer geht voran alle

       Anderen laufen hinterher.

      Die Wuret su kostbar, dass mer se versteckelle muss.

       Die Wahrheit ist so kostbar dass man sie verstecken muss.

      Protektion es a Lader ohne Sprosse.

       Protektion ist eine Leiter ohne Sprossen.

      De Morlock kann nix, on des mächt er aach näit richtig.

       Der Morlok kann nichts, und das macht er auch nicht richtig

      Denk neit drüwer nooch, freu dich über jeden Dreck.

       Setz dich über alles weg, freu dich über jeden Dreck.

      Der kann kan Amer Wasser imtrere, der dappt en de Amer enenn.

       Der kann keinen Eimer umtreten, tritt hinein.

      Wann de was vo mir willst, dann mußt de des mir ach soache.

       Wenn du etwas von mir hanben willst, dann musst du es mir auch sagen.

      Wer gewennt greit Alles

       Wer gewinnt erhält alles.

      Es die Katz aus em Haus danze die Mäus uff dem Dech erimm.

      Ist die Katze aus dem Haus, dann Tanzen die Mäuse auf dem Tisch herum.

      Des hätt ich aach geern gehabt, ich hu mich awer neeit getraut.

       Das hätte ich auch gerne gehabt, aber ich habe mich nicht gettaut.

      De Daiwel hot de Schnaps gemoacht

       Der Teufel hat den Schnaps gemacht..

      De ane hot a trautes Heim, der Anner traut sich gor neeitt ham.

       Der eine hat ein trautes Heim, der andere traut sich nicht mehr heim.

      Ohne Wesse werst de aach bestroft.do heft dir nix.

       Ohne Wissen wirst du auch bestraft, da hift dir nichts

      Überschrift 2

      Mach es weei die Sonneuhr, zähl die schiene Stonne nur.

       Mach es wie die Sonnenuhr, zähl die heiteren Stunden nur.

      Zwaa Mensche wesse mie als Aner.

       Zwei Menschen, wissen mehr als Einer

      Es gibt aber auch Mensche deei wesse alles, oder üwerhapt nix.

       Es gibt aber auch Menschen, die wissen alles oder Garnichts.

      Will aner huch annaus, fällt er deeif.

       Er hoch hinauf will, der fällt auch tief.

      Fraa ihr seid närrisch.

       Frau ihr seid irre.

      Wann aner lang oannerdreckt wert, muß mer aach emol sereckhache.

       Wenn einer unterdrückt wird, muss er auch einmal zurückschlagen.

      Deei Grusse lässt mä laafe, deei Klane dann ersaafe.

       Dir Großen lässt man laufen, die Kleinen ersaufen.

      Maul haale on Schrett haale.

       Mund halten und Schritt halten.

      Es gieht dorim aus de Dommheit der Mensche Geld ze mache.

       Es geht darum aus der Dummheit der Menschen Geld machen.

      Sesamme kann mer vill schaffe.

       Zusammen kann man viel schaffen.

      Das stärkste Gefoühl des Mensche es die Gier um aneren zu vernichten.

      Das stärkste Gefühl des Menschen ist die Gier um andere zu vernichten.

      Hass, Gier und Raffsucht soi Gefoühle um anern Mensche zu vernichte.

      Hass Gier und Raffsucht sind Gefühle um andere Menschen zu vernichten.

      Dommheit es a Gabe Gottes.

       Dpmmheit ist eine Gabe Gottes.

      Die Leute roufen „der Kriech es aus“ . da reuft Aner, was mer

      schunn wer gewonne hot

       Die Leute rufen, der Krieg ist aus. Da ruft einer, weiß man schon,

       wer den Krieg gewonnen hat.

      Irscht wor ich 18 --- zack wor ich aahlt.

      Erst war ich 18, zack bin ich alt geworden.

      Irscht langsam Enlafe, on dann uff Tempo

       Erst langsam Einlaufen, und dann auf Tempo.

      Wer huch uff em Gaul setzt es engebild.

       Wer hoch auf dem Pferd sitzt, will hoch hinaus.

      Willst du Friede, dann must zum ausrufe zoum Kriech.

       Willst du Frieden haben, dann rüste zu Krieg.

      Männer wollen nie, was se aach schunn hu.

       Männer wollen nie, was sie schon haben.

      Was dou nicht kreie kannst, willst dou irscht Recht hu.

       Was du nicht bekommen kannst, willst du erst recht haben.

      Überschrift 3