Название | DURCH DIE CORONA KRISE |
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Автор произведения | Markus Wilken |
Жанр | Социология |
Серия | |
Издательство | Социология |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783750232013 |
Non-lineare Dynamiken weisen noch andere Muster auf, die meisten von uns kennen diese bereits, wir haben sie ausführlich in der Schule behandelt. Erinnern Sie sich noch an das Thema „Kurvendiskussion“? Ich möchte die mathematischen Details an dieser Stelle nicht vertiefen. Erinnern Sie sich daran, dass Sie oder vielleicht einige ihrer Mitschüler an dieser Stelle abgeschaltet haben und ausgestiegen sind? Diesen Effekt möchte ich natürlich vermeiden. In unserer Vorstellung ist Chaos mit Unordnung verbunden. Dabei ist Chaos nicht unordentlich, es ist nur nicht linear. Wechselwirkungen sind selten bestimmt durch ein oder zwei Elemente. Unser Körper ist ein komplexes dynamisches System. Er braucht Luft, Nahrung, er muss Giftstoffe ausscheiden, z. B. Viren. Dieser Körper muss sich bewegen, dafür braucht er Energie, die er zuvor aus Nahrung herausgelöst hat. So ein Zusammenwirken von Elementen wird als Synergie bezeichnet und die Strukturbildung als solche als Selbstorganisation.
Menschen sind Meister der Selbstorganisation, denn sie sind Meister des Lernens. Wir sind unglaublich anpassungsfähig und können sowohl in der Eiseskälte der Antarktis als auch in der Wüste überleben. Wir passen uns an, an Kälte, Hitze, Regen und sengende Sonne. Wir haben gelernt zu laufen, zu schwimmen und mit Hilfe von Maschinen zu fliegen. Wenn man so will, sind wir das reinste Chaos, ohne dabei automatisch in Unordnung zu geraten. Unsere Entwicklung ist gekennzeichnet von Phasenübergängen, unsere ersten Schritte, unsere ersten Worte, unsere erste Fahrt mit dem Fahrrad, unser erster Kuss, unsere erste Fahrt mit dem Auto. Betrachten wir den Prozess des Lernens. Natürlich gibt es Schritte hin zu jedem Entwicklungsübergang. Nehmen wir das Fahrradfahren als Beispiel. Sie können bereits laufen und Dreirad fahren. Ihre Eltern setzen Sie auf das Fahrrad, sie versuchen zu treten und es klappt und klappt nicht. Sie werden frustriert. Bis Sie auf einmal den Dreh raushaben und das Fahrrad setzt sich in Bewegung und sie strampeln und strampeln. Danach können Sie Fahrradfahren, es ist ein Meilenstein oder ein Phasenübergang. Es gibt dieses Sprichwort: „Fahrradfahren verlernt man nicht!“ Es kommt nicht von ungefähr, es drückt diesen Phasenübergang sehr gut aus.
Jetzt stehen wir vor einer neuen Herausforderung, einer neuen Dynamik. Wir müssen auf eine andere Art lernen Fahrrad zu fahren. Non-Linearität lässt sich nicht mit einer geraden Linie nachzeichnen. Und die Folgen der Corona-Pandemie lassen sich wahrscheinlich auch nicht mit einer gradlinigen Maßnahme bewältigen. Auf ein Chaos antwortet man am besten mit etwas Chaos. Wie? Nehmen wir ein Bild, das Bild einer Straße: In der norddeutschen Tiefebene lassen sich wunderbar gerade Straße bauen. Im Gebirge ist dies ein ganz anderes Thema. Stellen Sie sich eine schnurgerade Straße über die Alpen vor. Eine gerade Autobahn, die sagen wir von Salzburg nach Venedig führt, ohne Tunnel (versteht sich). Stellen Sie sich vor, wie Sie mit Ihrem Auto auf dieser geradlinigen Straße eine gerade Felswand hochfahren. Das geht nicht? Richtig, Sie brauchen einen non-linearen Weg, um diese Strecke zu bewältigen. Sie brauchen Kurven, um sich langsam den Berg hoch zu schlängeln und Kurven, um sich auf der anderen Seite wieder herunter zu schlängen. Sie brauchen eine Serpentinenstraße. Von oben betrachtet ein Chaos, aus der Nähe betrachtet, der beste Weg. Wir wählen zwar nicht den kürzesten, aber den schnellsten Weg von Salzburg nach Venedig.
Das niedrig Energie Chaos
Es ist Zeit, sich mit einer Besonderheit dieser Dynamik vertraut zu machen. Es ist eine leise Dynamik. Wenn wir komplexe dynamische Systeme betrachten, dann sind diese oft laut und dramatisch. Der Schmetterling, der einen Tornado auslöst, das Wasser, das im Topf anfängt zu brodeln und die Welle, die mit Kraft bricht. Nicht weniger selbstorganisiert und nicht weniger non-linear ist der Schnee, der fällt, das Muster unseres EEG und die Blume, die wächst. Diese Dynamiken sind leise und folgen nicht weniger dem Prinzip der Selbstorganisation. Die COVID-19 Pandemie ist eine ebenso leise Dynamik und sie bewegt nicht, sie friert ein. Prozesse die uns vertraut und bekannt sind, wie das Fliegen, das Zusammenkommen oder das wirtschaftliche Wachstum, sind in einen Zustand der Erstarrung. Der Herzschlag unserer Gesellschaft hat sich auf einem niedrigen Niveau stabilisiert. Der Takt des Virus ist schnell in der Verbreitung, die Wirkung ist eine dramatische Entschleunigung. Eine negative Feedbackschleife ist in vollem Gange und es ist schwer auf einen Prozess einzuwirken, den wir nicht kontrollieren können. Wenn der Virus den Takt vorgibt und seine Verbreitung aktuell nicht aufzuhalten ist, so ist es entscheidend eine Strategie zu finden, die es Menschen ermöglicht sich in der Welt zu orientieren. Es stellt sich die Frage, ob wir mittel- oder langfristig einen oder mehrere Gegenkopplungsmechanismen finden. Vergessen wir nicht, auch ein deterministisches Chaos folgt Regeln. Verstehen wir die Regeln, können wir diese Regeln brechen.
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