Название | Das Magische Universum |
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Автор произведения | Christian Sternenfeuer |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783738050684 |
seiner Mannschaft gehörten ebenfalls zu den Teilnehmern
des Spiels.
Er selbst beteiligte sich gelegentlich an den Wettkämpfen, allerdings
mit bescheidenem Erfolg. Zu einem großen JIXX-Meister
würde er es nie bringen, doch dies war auch nicht seine Motivation,
warum er an den Spielen teilnahm. Hier konnte er interessante
Kontakte zu potenziellen Kunden und Auftraggebern aus vielen
Welten bekommen, ohne dafür weite Reisen auf sich nehmen zu
müssen.
Der Aufenthalt auf Alurien, dem einzigen Kontinent auf Joy,
bot einen großen Vorteil, hier galt das Gesetz der Gilde. Dieses
befahl eindeutig, dass für die Zeit der Spiele von allen Teilnehmern
ein Waffenstillstand einzuhalten war. In dieser Hinsicht gab
es keine Ausnahme. Jegliche Fehden, die sonst auf anderen Welten
oder im Meer der Sterne ausgefochten wurden, mussten hier und
jetzt ruhen. Die Gilde der Wächter sorgten mit eiserner Hand für
die Einhaltung dieser Vorschrift und zähneknirschend befolgten
selbst Freibeuter, Desperados und Angehörige aller mit Polizeibefugnissen
ausgestatteten Häscher dieses Gesetz. Dieser Umstand
ermöglichte Stern und seiner Mannschaft einen relativ gefahrlosen
Aufenthalt auf Joy, den er weidlich zu nutzen wusste.
Trotz der späten Stunde folgten Hieronymus Stern eine Schar
Bettelkinder, die aus den angrenzenden staubigen Gassen auftauchten,
seit er den Platz betreten hatte. Lärmend und mit ausgestreckten
Händen liefen sie hinter dem einäugigen Piraten her,
um seine Aufmerksamkeit zu gewinnen. Sie wussten, dass er trotz
seines grimmigen Aussehens ein Herz für ihre Nöte hatte. Stets
ließ ihnen der einäugige Kapitän etwas zukommen, denn er kannte
ihr Elend nur zu genau. Diesem Verhalten war es zu verdanken,
dass ihm bei jedem Besuch Fuxinas eine recht große Schar an Kindern
folgte.
Der Kapitän des Sternteufel enttäuschte seine Anhängerschaft
auch diesmal nicht. Mit einer Hand griff er in einen Beutel, der
Silberlinge enthielt. Sie wurden auf den meisten bewohnten Welten
des Arms als Währung akzeptiert und stellten somit auch in
Fuxina das gängigste Zahlungsmittel dar.
»Hier«, rief er und drückte jedem der dankbaren Kindern ein
paar Silberlinge in die ausgestreckte Hand. »Geht, kauft euch zu
essen, meinetwegen auch zu naschen. Doch vergesst nicht, denen
etwas abzugeben, die es nicht geschafft haben hierher zu kommen!«
Mit glücklichen Gesichtern trollte sich die Schar und eilte zu
den Ständen, die großteils auch zu dieser späten Stunde noch offen
waren, um ihre Gabe sogleich bei den Buden umzusetzen. Da
gab es duftendes Brot und würziges Fleisch, das in großen Pfannen
schmorte oder sich an Spießen über flackerndem Feuer oder
heißer Glut drehte. Vielerlei Gebäck lockte die hungrigen Mäuler,
wobei allein schon der Geruch Hieronymus Stern das Wasser im
Munde zusammenlaufen ließ
Gut, dann würde er MayLi eben etwas später aufsuchen, damit er
zuvor in der Taverne Zum Würfelbecher einkehren konnte, um dort zu
speisen. Er kannte den Wirt Barnabas Gorian ganz gut, denn bei ihm
wurde, zu einem redlichen Preis, dass beste Steak in ganz Fuxina
serviert. Außerdem mochte er die hübsche Jolande, die Tochter des
Wirtes, die für ihre Gäste immer ein freundliches Lächeln auf den
Lippen hatte und ihn besonders zuvorkommend bediente. Hier
sah er oft bekannte Spieler, mit denen er auch schon am Spieltisch
gesessen hatte. Traf vielleicht jemanden, der über die neuesten Gerüchte
berichten konnte und auch einem interessanten Geschäft
nicht abgeneigt war. Die Taverne wurde gut besucht, selbst zu dieser
Stunde konnte er mit einer großen Anzahl an Gästen rechnen.
Ja, dass schien ihm eine gute Idee. Erst den Magen füllen und
dann bei seiner alten Kampfgefährtin MayLi nach Neuigkeiten
forschen. Mit einem leichten Lächeln, das über sein stoppeliges
Gesicht huschte, lenkte er seinen Schritt in Richtung Taverne. Der
Gasthof lag am Rande des Viertels, in dem auch einige der heimischen
Spieler ihre Häuser hatten. Eine grob gepflasterte breite
Zufahrt führte zum imposanten Eingang, über dem ein großes
Schild hing. Auf der riesigen Tafel aus Bronze waren zwei Becher
und acht Würfeln dargestellt. Darüber lächelte wie eine Sphinx
der Mystische Würfler, der Patron des Spiels. Damit symbolisierten
sie die Hauptbestandteile des JIXX-Spiels. Mit einem schnellen
vorsichtigen Blick nach hinten verharrte Stern kurz, bevor er die
große Tür aufstieß, die in schweren schmiedeeisernen Angeln hing
und einen überaus stabilen Eindruck vermittelte.
Die verglasten Scheiben spiegelten das Licht der vielen Öllampen
wieder und dennoch vermochten sie nicht, den großen Raum
ausreichend zu erhellen. Dafür roch es nach altem Rauch, der sich
in vielen Jahren tief im Holz der Decke eingenistet hatte, um den
dort lebenden Holzwürmern eine anheimelnde und wohnliche
Atmosphäre zu verschaffen. Auch hier wurde dem Laster von Pfeife
und Räucherstäbchen gefrönt und diverse Spucknäpfe zeugten
von den weniger angenehmen Gewohnheiten einiger Besucher.
Hieronymus Stern ließ den Blick langsam in die Runde gehen,
wobei er die Anwesenden aus reiner Gewohnheit flüchtig musterte.
Seine Hand lag dabei unverdächtig, doch wie selbstverständlich
auf dem Griff seines zweischneidigen Dolches, der den beziehungsreichen
Namen Meuchling trug. Sein Schwert Nimrod hatte
er in der Obhut seiner Gefährtin Aurelia zurückgelassen, denn
Langwaffen waren in der Stadt nicht zugelassen. Die Gilde achtete
rigoros auf die Einhaltung dieser Vorschrift, was dem Kapitän jedoch
nur