Название | Treffpunkt Brandenburger Tor |
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Автор произведения | Hermann Mezger |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783844268201 |
Er war so entrückt, dass er richtig zusammenfuhr, als sich Massud direkt an ihn wandte.
„Und Sie, Herr Bramme, sind hinter den Skythen her, oder nur hinter ihrem Gold?“, fragte er wieder mit einem listigen Unterton.
„Ich bin nur hier, um ein ausgrabungswürdiges Projekt zu suchen. Alles Weitere entscheiden dann unsere Geldgeber.“
Bevor Massud etwas erwidern konnte, wurde das Essen aufgetragen. Salate, Obst, Käse, Wurstwaren, roter und schwarzer Kaviar, Marmelade und Fladenbrot wurden aufgetischt.
Bramme lief das Wasser im Munde zusammen. Als zwei Diener ein knusprig gebratenes Lamm am Spieß brachten, das schon von Weitem einen verführerischen Duft verbreitete, ging ein freudiges „Ohhh!“ durch die Runde.
Doch bevor das Fleisch angeschnitten wurde, erhob sich Massud feierlich und breitete wieder die Arme aus. Die Gespräche verstummten mit einem Schlag.
„Mamjent. Minutku paschalußta!“
„Moment. Einen Augenblick bitte!“, übersetzte Serow.
Massud lächelte vieldeutig, schaute Bramme an und gab sich alle Mühe, so bedeutungsvoll wie möglich zu wirken.
„Unser Gast aus Deutschland ist heute Abend unser Ehrengast!“, rief er unter dem stürmischen Applaus der Anwesenden aus. Massuds Leute erhoben die Gläser und lächelten Bramme zu. Erfreut und überrascht zugleich, erwiderte Bramme das Lächeln.
Auf Massuds Wink kam ein Bediensteter auf Bramme zu und hielt ihm auf einem silbernen Tablett ein glitschiges Hammelauge unter die Nase.
Bramme tropfte das Lächeln vom Gesicht wie kalter Schweiß. Er starrte das Hammelauge, das schlabberig und matt glänzend, aber mausetot vor ihm lag, hilflos an. Hilfesuchend blickte er auf. Unwillkürlich zuckte er zusammen. Er wusste nicht, was er tun sollte.
„Essen, du musst das essen“, zischte Wassili neben ihm.
Und als er immer noch keine Anstalten machte, das Hammelauge entgegenzunehmen, versetzte ihm Wassili unter dem Tisch einen kräftigen Tritt ans Schienbein.
„Essen! Das ist eine große Ehre!“, sagte Wassili und blickte ihn dabei so eindringlich an, als ob es um sein Leben ginge.
Alle Augen am Tisch waren erwartungsvoll auf Bramme gerichtet. Es war so ruhig, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können.
Ein zweiter Tritt gegen sein Schienbein machte Bramme klar, dass er keine andere Wahl hatte. Mit Todesverachtung griff er nach dem Tablett, setzte es an den Mund und schlürfte das Hammelauge herunter als wäre es eine bretonische Auster.
Unter dem frenetischen Applaus der Tischgesellschaft machte Bramme noch eine leichte Verbeugung, dann ließ er sich völlig genervt auf seinen Platz fallen. Wassili klopfte ihm unter dem Tisch anerkennend auf den Oberschenkel.
Die Diener zerteilten das goldbraun gebrutzelte Lamm und legten jedem eine Portion auf den Teller. Bramme war der Appetit vergangen. Um den schalen Geschmack im Mund loszuwerden stopfte er alles in sich hinein, was scharf und sauer war. Zwiebelringe, Oliven und eingelegte Paprikas waren alles was er zu sich nahm und mit Wodka hinunterspülte.
Es war ein lustiger und geselliger Abend. Die Zeit verging wie im Flug. Serow konnte es gar nicht glauben, dass es schon Mitternacht war, aber ein Diener meldete die Ankunft Sascha Rudnys. Etwas schwerfällig stand er auf.
„Ich bedanke mich, auch im Namen meiner Freunde, für Ihre Gastfreundschaft, das gute Essen, für den hervorragenden Wodka und den schönen Abend“, sagte er mit schwerer Zunge.
„Gäste sind mir immer willkommen. Solange Sie sich in Termes aufhalten sind Sie selbstverständlich jeden Abend meine Gäste.“
„Das können wir doch nicht annehmen“, protestierte Wassili.
„Doch, doch, das können Sie. Oder wollen Sie mich beleidigen?“
„Nein, auf keinen Fall“, beeilte sich Serow zu sagen.
„Also dann bis morgen Abend!“
Serow, Wassili und Bramme stiegen in Rudnys Auto. Massud winkte ihnen nach, bis sie seinen Blicken entschwanden.
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