Название | Herrin der Finsternis |
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Автор произведения | Kevin Rombold |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783847659532 |
Kapitel 5
Monique wanderte langsam durch die finsteren Gänge. Die Luft war modrig und ein Hauch von Geschichte lag in diesem Geruch. Sie hatte etwas gefunden, das für mehr als tausend Jahre als verschollen gegolten hatte, ja in manchen Fachkreisen sogar als Legende abgetan worden war. Dabei war es so einfach gewesen, den Eingang zu finden. Als sie endlich das Ende des Ganges erreichte, erstreckte sich vor ihr eine weite Halle. Das hintere Ende konnte sie von ihrer Position aus nicht ausmachen. Die Decke befand sich etwa hundert Meter über ihr und durch Spalten und Risse drangen Lichtstrahlen herein, die die Halle in ein spärliches Licht tauchten und so eine düstere und bedrückende Stimmung der Einsamkeit vermittelten. Doch es genügte um Einzelheiten zu erkennen. Die ganze Halle war mit mehreren Meterhohen Bücherregalen gefüllt. Insgesamt erstreckten sich zehn Reihen dieser Bücherregale bis in die entfernte Dunkelheit, die Monique beinahe endlos erschien. Jeweils eine der Regalreihen erstreckte sich an den Seitenwänden entlang und die restlichen acht in Abständen von jeweils zwei bis drei Metern. Monique trat an eines der Regale näher heran. Alle Ablagen waren mit Büchern und Schriftrollen bis zum Bersten gefüllt. Langsam ging sie durch die erste Reihe hindurch. Es dauerte etwa zehn Minuten, bis sie schließlich das andere Ende erreichte. Diese Bibliothek war gewaltig. Sie musste weit über hunderttausend Bücher und Schriftrollen enthalten. Selbst mit einem großen wissenschaftlichen Team würde es Jahre dauern, um all diese Schätze zu identifizieren und katalogisieren. Wie sollte sie da nur das finden, was sie suchte? Es wäre wirklich einfacher gewesen alle Schulen in Tokio abzuklappern, als sich hier durch Tausende von Büchern zu wühlen. Sie fühlte die Magie, die von dem Gegenstand ausging, den sie so angestrengt suchte. Doch dieses Gefühl schien sich auf die gesamte Halle auszubreiten. Irgendetwas hier drin musste ihre Kräfte schwächen. Doch in diesem Moment fiel ihr etwas an der hinteren Wand auf, die sie erst jetzt sehen konnte. Direkt über den Bücherregalen, die dort standen, befand sich ein Relief. Bilder waren dort in den Stein gehauen worden und zeigten in unglaublichen Details eine gewaltige Schlacht. Doch es handelte sich nicht um eine gewöhnliche Schlacht. In der Mitte eines gewaltigen Heeres zeigte sich eine dunkle Gestalt. Sie war vollkommen von Dunkelheit umgeben. Das wahre Böse. Um das Böse herum standen drei Krieger in heiligen Rüstungen. Auf jeder Rüstung waren Symbole eingraviert. Es waren die Symbole der Elemente. Feuer, Wasser, Luft und Erde. Jeder dieser Krieger trug eines dieser Symbole. Die linke Figur trug das Zeichen des Feuers, die rechte das Zeichen des Wassers. Nur die mittlere Figur, die dem Bösen direkt gegenüberstand trug zwei der Symbole. Auf ihrer Rüstung trug sie das Symbol für die Erde und auf ihrer Waffe prangte das Symbol der Luft. Monique kannte diese Szene irgendwoher. Es war die Schlacht, die auf der Schriftrolle erwähnt wurde. Ohne ihren Blick von dem Wandbild abzuwenden griff sie nach ihrer Digitalkamera, die sie immer bei sich zu tragen pflegte. Sie ging einige Schritte zurück, damit sie das gesamte Relief aufs Bild bekam. Dann drückte sie mehrmals den Auslöser. Das Blitzlicht der Digitalkamera flackerte mehrmals auf. Doch schließlich war es wieder so dunkel wie vorher. Abraham würde dieses Foto bestimmt sehr interessant finden. Doch als sie sich gerade abwenden wollte, fiel ihr etwas im Bücherregal direkt unter dem Relief auf. Sie näherte sich langsam. Eine dicke Staubschicht hatte sich auf dem Holz und den Büchern abgelagert. Doch einige der Bücher in diesem Regal standen merkwürdig schief. Sie schienen nur auf einer Kannte zu stehen. Dennoch fielen sie nicht aus dem Regal heraus. Vorsichtig drückte Monique auf die Buchrücken, um sie richtig hinzustellen. Schließlich hatte Monique alle Bücher wieder richtig ins Regal gedrückt. Doch als sie das letzte gerade in die richtige Position gebracht hatte, gab es ein seltsames Geräusch. Ein mechanisches Klicken schallte durch die gesamte Halle und plötzlich schwang Monique das ganze Regal entgegen. Sie konnte gerade noch rechtzeitig zur Seite springen, bevor es sie erschlagen konnte. Moniques Herz raste, als sie sich langsam erhob und in den Hohlraum blickte, der sich hinter dem Bücherregal auftat. Es war ein kleiner Raum. Fast genauso hoch wie die Halle doch wesentlich schmaler. Die Wände waren frei von den sonst alles beherrschenden Bücherregalen, nur am Ende des kleinen Raumes befand sich ein alter Holzschrank, der mit Eisenketten gesichert wurde. Ein einziger Sonnenstrahl drang durch die Decke und beleuchtete