Die 20 besten Zeichentrickfilme der Filmgeschichte. Sybille von Goysern

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Название Die 20 besten Zeichentrickfilme der Filmgeschichte
Автор произведения Sybille von Goysern
Жанр Изобразительное искусство, фотография
Серия
Издательство Изобразительное искусство, фотография
Год выпуска 0
isbn 9783847680505



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zu verleihen, der für die Eröffnung des Films wichtig war.

      Die frühen von Elton John komponierten Versionen waren eher Popmusik-artig und wurden von Dialogzeilen zur Vorstellung der Charaktere gefolgt. Erst die Bearbeitung durch Hans Zimmer und Lebo M verlieh dem Lied die gewünschte Wirkung und überzeugte die Produzenten, die komplette Eröffnung des Films ohne Dialog zu verwirklichen.

      Die Lieder Circle of Life und Hakuna Matata waren für den Oscar nominiert, der Soundtrack gewann zudem einen Grammy Award. Kommerziell war der Soundtrack ein großer Erfolg, über elf Millionen Exemplare wurden verkauft. Vom American Film Institute wurde Hakuna Matata auf Platz 99 der besten Filmsongs gewählt.

      1995 erschien das Musikalbum Rhythm of the Pride Lands mit Liedern afrikanischen Stils, die entweder bereits während der Produktion des Films entstanden oder davon inspiriert wurden. Einige der Lieder wurden in den Nachfolgern oder im Musical verwendet.

      Auf der Original Soundtrack-CD ist nur vergleichsweise wenig von der Filmmusik enthalten, zudem sind die Musikstücke zusammengeschnitten und entsprechen nicht dem Originalablauf im Film. Seit 2005 kursiert im Internet eine inoffizielle Bootleg-Version in mäßiger technischer Qualität, die die gesamte Filmmusik enthält.

      Visueller Stil

      Aufgrund des ungewohnten Szenarios gab es anfangs Unsicherheit, wie man Afrika ansprechend darstellen konnte, ohne zu langweilig oder zu überdreht zu wirken. Die Eindrücke der Reise nach Kenia halfen, dem generellen Erscheinungsbild des Films eine Mischung aus Realismus und Stilisierung zu verpassen. Der Großteil des Films legt deshalb Wert auf eine weitgehend realistische Darstellung der afrikanischen Landschaft und Tierwelt. Eine Ausnahme stellt das Lied I Just Can’t Wait to Be King dar, zu dessen Beginn das Bild schlagartig zu einem Stil mit abstrakten Formen und übersättigten Farben wechselt. Auch die Darstellung der Tiere ist hier wesentlich comicartiger als im Rest des Films. Produktionsdesigner Chris Sanders wurde damit beauftragt, Simbas kindlich-naive Sicht auf die Welt, von der das Lied handelt, visuell auffällig darzustellen und diesen Teil des Films optisch deutlich vom Rest abzutrennen. Anregungen dazu fand er in der kräftigen Farbgebung afrikanischer Kunst und Textilien mit ausgefallenen Mustern.

      Bei der Gestaltung der tierischen Hauptdarsteller wurde großer Wert auf eine realistische Darstellung gelegt. In der Tradition von Bambi holte man lebende Tiere, vor allem Löwen, ins Studio, um deren Erscheinung und Bewegungsabläufe hautnah zu studieren. Die Zeichner besuchten zudem häufig Zoos und studierten die Anatomie der Tiere, um ein höchstmögliches Maß an Realismus zu erreichen.

      Der Film enthält einige visuelle Symboliken. Nachdem Simba und Nala als Kinder von den Hyänen verfolgt und von Mufasa gerettet wurden, tritt Simba kurze Zeit später in den vielfach größeren Pfotenabdruck von Mufasa. Dies steht als Zeichen dafür, dass er noch nicht bereit ist, die Rolle seines Vaters einzunehmen und überfordert war. Wenn Simba am Ende des Films seine Heimat in heruntergekommenem Zustand vorfindet, ist dies als Symbol für Scars schlechte Herrschaft gedacht und wird durch aufziehende dunkle Wolken und ein Unwetter verstärkt. Die Produzenten verwendeten hierzu ein in klassischen Erzählungen verwendetes Stilmittel, wonach die Art einer Herrschaft in einem Königreich Einfluss auf die Natur hat. Passend dazu setzt kurz nach Scars Tod Regen ein und die Landschaft erblüht bald wieder in alter Pracht.

      Zudem wird die Methode angewendet, einzelne Ereignisse in optisch ähnlicher oder gegensätzlicher Weise zu wiederholen und deren Wirkung dadurch zu verstärken. Am offensichtlichsten ist dies am Beginn und Ende des Films, wenn jeweils eine neue Generation präsentiert wird. Als Simba von den Hyänen vertrieben wird, kämpft er sich von links nach rechts durch Dornengestrüpp und flüchtet anschließend in die Wüste. Später im Film folgt er Rafiki, um den Geist seines Vaters zu sehen und kämpft sich von rechts nach links durch den dichten Dschungel, um danach durch die Wüste nach Hause zurückzukehren. Wenn Simba und Nala als Kinder spielerisch miteinander kämpfen, besiegt sie ihn stets, indem sie ihn auf den Rücken wirft und festhält. Als sie sich später wiedertreffen und nicht erkennen, kommt es zunächst zum Kampf, den Nala auf bekannte Art gewinnt, wodurch Simba sie erst wiedererkennt. Diese filmischen Mittel der Wiederholungen unterstreichen das inhaltlich zentrale Thema des Films bezüglich des Kreislaufs des Lebens.

      Hintergrund

      Einflüsse aus Literatur und Film

      Während des Lieds Seid bereit gibt es eine Stelle, in der Scar auf einem Felsvorsprung thront und vor ihm eine Hyänen-Armee im Stechschritt aufmarschiert. Diese Szene ist von Leni Riefenstahls Propagandafilm Triumph des Willens inspiriert und stellt Scar dementsprechend als Diktator dar. Als Scar den Boden aufbricht, die Hyänen tanzen und das Erdinnere sich ausbreitet, fühlt man sich an die biblische Hölle erinnert: Scar wird als Satan dargestellt, der sich über das Verhalten seiner Dämonen, der Hyänen, amüsiert. Sein Fell wechselt dementsprechend von Braun zu Rot. Weitere Hinweise sind die vielen Tierknochen.

      Der Film nimmt einige Anleihen bei bekannten Disney-Filmen. Die Mittelsequenz des Films, in der Simba in den Dschungel flüchtet und dort erwachsen wird, weist einige Parallelen zum Disney-Zeichentrick-Klassiker Das Dschungelbuch auf. So orientierte sich Disney für die Passage mit dem Lied Hakuna Matata, einem lockeren Streifzug durch den Dschungel, an dem bekannten Lied aus dem Dschungelbuch, Probier’s mal mit Gemütlichkeit. Bewohner des Dschungels zeigen einem zugelaufenen „Kind“, welche Vorzüge und Genüsse ein Leben im Dschungel hat. Weitere Ähnlichkeiten gibt es bei Bambi, mit dem Der König der Löwen das Grundthema des Kreislaufs des Lebens und das Übernehmen von Verantwortung teilt. Zudem ist der Aufbau des Films ähnlich, da beide jeweils mit der Geburt einer neuen Generation beginnen und enden. Weitere Parallelen sind die Aufteilung in Kindheit und junges Erwachsenenalter, das Wiedertreffen einer Jugendliebe und der Verlust eines Elternteils. Charakterlich ähnelt Scar zudem ein wenig Prinz John aus dem Disney-Zeichentrickfilm Robin Hood. Beide wollen als König den Namen ihres Bruders nicht mehr hören.

      Während Zazu von Scar gefangen gehalten wird, fordert dieser ihn auf, ein fröhliches Lied zu singen. Zazu stimmt daraufhin It’s a small world an, was von Scar mit einer genervten Reaktion quittiert wird. Dies stellt eine selbstironische Anspielung auf dieses Lied der gleichnamigen Disney-Themenpark-Attraktion dar und seinen Status als eines der meistgespielten Lieder der Welt mit auffälligem Ohrwurm-Charakter.

      Es finden sich auch Anspielungen, die weit außerhalb des Kinderfilm-Bereichs liegen. Gegen Ende des Films stellt Pumbaa eine Gruppe Hyänen in einer Höhle und schlägt diese in die Flucht. Dabei benutzt er teilweise die Wortwahl von Robert De Niro in Taxi Driver in einer Szene, in der dieser vor einem Spiegel selbstbewusst-provokantes Auftreten übt („Are you talkin’ to me?“).

      Die Grundzüge der Handlung weisen eine große Ähnlichkeit mit dem Drama Hamlet von Shakespeare auf: der König (Mufasa als König Hamlet) wird von seinem Bruder (Scar als Claudius) getötet, dessen Tod vom Prinzen (Simba als Hamlet) ungesühnt bleibt. Nachdem dem Prinzen der Geist seines Vaters erschienen ist, wird er sich seiner Pflicht bewusst und tötet schließlich seinen Onkel. Da sich der Film außerdem grob an Bambi orientiert, war während der Produktion scherzhaft von „Bamblet“ die Rede. In ähnlicher, wenn auch schwächerer Form, finden sich Parallelen zu Macbeth und Richard III. Die Produzenten ließen sich zudem von Joseph Campbells Der Heros in tausend Gestalten und seinem Motiv der Heldenreise inspirieren.

      Weitere Parallelen für Versatzstücke der Handlung finden sich in der Bibel. So zeigt die Geschichte von Josef Ähnlichkeiten zu der von Simba. Josef lebt jahrelang fernab von seiner Familie und als er schließlich zurückkehrt, wird er von seinen Familienmitgliedern erst nicht erkannt. Als Simba gegen Ende des Films zurückkehrt, wird er von Scar und Sarabi nicht erkannt und zunächst für Mufasa gehalten. Mose begegnet Gott in Form eines brennenden Busches, Simba sieht im „brennenden“ Sternenhimmel den Geist seines Vaters.

      Auswirkungen

      Entsprechend dem hohen Bekanntheitsgrad und der Popularität des Films findet sich eine Vielzahl an Auswirkungen sowohl auf andere