Abitur: Erfolg bis zum Finale. Helmut Tornsdorf

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Название Abitur: Erfolg bis zum Finale
Автор произведения Helmut Tornsdorf
Жанр Документальная литература
Серия
Издательство Документальная литература
Год выпуска 0
isbn 9783742792792



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sich nicht nur inhaltlich vorbereitet, sondern auch auf die rhetorische Situation, also die Frage, wie man mit sprachlichen Mitteln am meisten für sich herausholen kann. Vorteil 3: Wenn Überheblichkeit rechtzeitig zu gesundem Selbstbewusstsein wird Schauen wir uns jetzt noch die rechte Säule an: Da ist Überheblichkeit das gefährlichste, was einem in einer Prüfung passieren kann. Das gilt vor allen Dingen für diejenigen, die im normalen Unterricht mit geringem Aufwand, aber sehr geschickt viel für sich herausgeholt haben. Man spricht hier ja auch von “Blendern”, die dem Lehrer so viel scheinbares Licht geboten haben, dass er die Schattenseiten gar nicht gesehen hat oder sehen wollte. Die positive Variante in diesem Bereich ist dann Selbstbewusstsein. Das ist immer gut und hilft auch besonders in einer mündlichen Prüfung. Vorteil 4: Wenn zum Selbstbewusstsein noch Verhandlungsgeschick kommt Wichtig ist aber auch, dass man die Tricks des „Verhandelns“ kennt, denn eine mündliche Prüfung ist vergleichbar dem Versuch eines Kaufmanns, sein Produkt an den Mann oder die Frau zu bringen. Man kann es auch mit einer Bewerbungssituation vergleichen. Derjenige hat größere Chancen, die Stelle zu bekommen, der mit seinem “Pfund” am meisten “wuchert”. Gemeint ist damit, dass er aus seinen Talenten am meisten macht.

      Nach der Klärung der Situation ein paar konkrete „Prüfungstypen“ Nachdem wir uns die besondere Situation einer mündlichen Prüfung in all ihren Facetten klargemacht haben, schauen wir uns mal gemeinsam fünf typische Fälle an - mit dem Ziel, für uns die optimalen Verhaltensweisen zu erkennen.

      Typ 1: Nervöse Schüler: Vom roten Kopf bis zum Sanitätsraum So ziemlich jeder Schüler ist nervös, wenn er in eine mündliche Prüfung muss, in der er ganz allein mehreren Lehrern gegenüber sitzt. Da gibt es viele Situationen, in denen diese Nervosität sich bis zur Panik Attacke steigern kann. Der Kopf nimmt immer mehr eine rote Farbe an, die Hände zittern und schließlich kann man nicht mehr sprechen und es muss eine Pause eingelegt werden, wenn es nicht sogar zum Abbruch der Prüfung kommt. Glücklicherweise kommt es nur selten zu einer so extremen Entwicklung, aber allein die Angst davor kann schon schlimm genug sein. Dementsprechend sollte man sich auch darauf vorbereiten. Typ 2: Selbstbewusste Schüler: Hochmut kommt vor dem (Über-)Fall

      Es gibt aber auch das Gegenteil: Da ist jemand immer gut damit durchgekommen, dass er zwei Tage vor einer Klausur mit dem Lernen begann. und so sitzt er auch locker und entspannt im Vorbereitungsraum, macht sich ein paar Notizen und überlässt den Rest seiner Redegewandtheit. Umso erstaunter ist er dann, wenn die Lehrer während seines Vortrags etwas irritiert gucken und im anschließenden Prüfungsgespräch so in die Tiefe gegangen wird, dass er bald passen muss. Es ist eben ein Unterschied zwischen lockeren Sprüchen und leicht gegebenen Mini-Antworten im normalen Unterricht und einem wirklichen Fachgespräch über Sachverhalte und Probleme.

      Typ 3: Stille Schüler mit echten Kenntnissen: Warum nur so spät erst? Es gibt aber natürlich auch das Gegenteil. Da sind Schüler im Unterricht immer still und zurückhaltend gewesen, kaum über die Note befriedigend hinausgekommen. Jetzt im Abitur zeigen sie plötzlich, was sie alles draufhaben. Sie verlieren im Laufe des Gesprächs alle falschen Hemmungen und haben am Ende das Gefühl, sich einfach nur über bekannte und gut verstandene Dinge unterhalten zu haben. Schade, dass jetzt rückwirkend keine Noten mehr geändert werden können. Aber vielleicht hilft dieses E-Book ja, diese Fähigkeiten schon früher zu zeigen. Typ 4: Schüler mit guten Kenntnissen, die sich aber ungeschickt verhalten Verlassen wir jetzt mal die grundsätzlichen Typen von Schülern und wenden uns einzelnen Situationen zu, die mit über den Erfolg in einer mündlichen Prüfung entscheiden. Nehmen wir zunächst einen Schüler, der unter seinen Möglichkeiten bleibt, weil er sich im Vorbereitungsraum bereits die Zeit nicht optimal einteilt, dann nervös in seinen Blättern kramt und hinterher so mit sich selbst beschäftigt ist, dass er gar nicht auf die Fragen der Lehrer eingeht. hier kann man schnell zwei oder gar drei Noten verspielen, nur, weil man nicht gut organisiert ist und sich zu wenig auf die Besonderheiten einer mündlichen Prüfung eingestellt hat. Typ 5: Schüler, die eine mündliche Prüfung sportlich nehmen und sich auf den “Gegner” einstellen’ Schließen wollen wir unsere kleine Übersicht, indem wir auch an die Schüler denken, die sich in der Sache gut vorbereitet haben, aber auch die Kniffe kennen, mit denen man ein Prüfungsgespräch gut in die eigene Richtung lenken kann. Sie haben sich nicht nur auf die Eigenheiten ihres Prüfers eingestellt, kennen seine thematischen Vorlieben, sondern achten auch darauf, nicht unnötig in Details zu gehen. Dabei kann man sich nur in Schwierigkeiten bringen. Außerdem achten sie auf jede Möglichkeit, von sich aus Akzente zu setzen und ihre besonderen Stärken einzusetzen. Fassen wir zusammen: Eine mündliche Prüfung ist etwas Besonderes, auf das man sich gut einstellen sollte. Dabei kommt es nicht nur auf inhaltliches Lernen an, sondern auch darauf, die Besonderheiten einer solchen Situation zu kennen und sich optimal darauf einzustellen. Wir wollen im Folgenden dabei behilflich sein – sowohl mit allgemeinen Hinweisen als auch mit konkreten Beispielen. Ein spezieller Tipp … … für die, die nicht erst nach den Abiturklausuren mit der Vorbereitung auf das mündliche Abitur beginnen: Nutzt jede Situation im Unterricht, bei der ihr mehr als nur ein, zwei Sätze raushaut. Übernehmt bei Gruppenarbeit die Präsentation oder nutzt kleine Recherche-Übungen zwischen den Stunden zu einem Einstiegs-Statement, bei dem ihr euch auch Nachfragen des Lehrers und der Mitschüler stellt.

      5. Die entscheidenden Faktoren des Erfolgs

      Wir haben schon auf einige Elemente hingewiesen, die einem zu mehr Erfolg in einer mündlichen Prüfung verhelfen. Im Folgenden machen wir uns noch einmal das zentrale Problem klar und zeigen dann allgemein, aber auch an Beispielen, wo das größte Lösungspotenzial liegt.

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      Das Problem: Drei Lehrer ganz für mich allein? Das ist der Kern des Stoßseufzers, den man zu hören bekommt, wenn Abiturienten über das mündliche Abitur reden. Zwölf oder dreizehn Jahre haben sie alles getan, um dem Lehrer möglichst nicht zu nahe zu kommen - und jetzt sitzt er einem 20 oder sogar 30 Minuten gegenüber. Neben ihm noch zwei weitere Lehrer, von denen einer alles mitschreibt und einer verantwortungsvoll zuschaut. Die Lösung: Am besten früh anfangen - aber spät geht auch noch! Nun gilt natürlich auch für die mündliche Abiturprüfung: "Früh übt sich ..." - wir hatten oben schon darüber gesprochen, dass man möglichst schon lange vor dem Abitur jede Gelegenheit nutzen sollte, um sich sprachlich zu präsentieren. Darum bauen wir unsere Tipps so auf, dass wir mit den "Langzeit-Empfehlungen" beginnen und uns dann immer näher an die große Herausforderung heranarbeiten. Jeder Leser dieses E-Books kann sich dann auf die Situation und die Tipps konzentrieren, die für ihn am besten passen.

       Vorschau: Die drei Elemente des Erfolgs

      Je weiter man beim Beginn der Vorbereitung vom mündlichen Abitur entfernt ist, desto besser. Wer einen Tag vor der Prüfung steht, mag unten weiterlesen.

      Ansonsten: Gerade in einer mündlichen Prüfung besteht der am besten, der

      - sich seiner Sache sicher ist,

      - schnell denkt

      - und auch noch gut formulieren kann.

      Langfristiger Aufbau von Wissen und Verständnis Wie vor jeder Klausur ist es auch beim mündlichen Abitur wichtig, dass man vorher längerfristig möglichst systematisches Wissen aufbaut. Neben der klaren Ordnung (Systematik) ist wichtig, dass man die Dinge auch wirklich verstanden hat. Denn nur so etwas kann man später überzeugend und wirkungsvoll vertreten.

      Am besten fängt man früh an, Übersichten anzulegen, in denen die entscheidenden Dinge möglichst nur stichwortartig bzw. auch abgekürzt aufgeführt werden. Im Prinzip ist das nichts anderes als die guten alten Spickzettel, allerdings geht es um deutlich mehr Stoff - und eben die beiden Abitur-Merkmale "Systematik" und "Verständnis".

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