Название | Vier Jahre in der Stonewall Brigade |
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Автор произведения | John Overton Casler |
Жанр | Документальная литература |
Серия | Zeitzeugen des Sezessionskrieges |
Издательство | Документальная литература |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783742732583 |
Ich möchte nun jenen Abschnitt aus diesem Buch zitieren, in welchem Goss über das Aufeinandertreffen des 33rd Virginia und der Unionstruppen schreibt. John, du erinnerst dich sicher, dass die Sudley Mill-Straße in südöstliche Richtung von der namensgebenden Mühle zu der Hügelkuppe beim Henry-Haus verläuft. Unser Regiment stürmte in nordwestliche Richtung. McDowells Linie kam in südöstliche Richtung und im rechten Winkel zur Straße über den Hügel heran, um Griffins Geschützbatterie zu unterstützen.
Goss schreibt: "Gegen 13.00 Uhr wurde der Zaun, welcher den Wegesrand am Fuße des Hügels säumte, niedergerissen, um unseren Batterien (jene von Griffin und Ricketts) den Weg zur Kuppe zu ebnen. Diese Batterien befanden sich neben unserer Stellung auf freiem Felde. Wir beobachteten sie gebannt, um zu sehen, was sie wohl als nächstes tun würden, als plötzlich eine fürchterliche Salve in ihre Reihen einschlug. Es war, als hätte jemand am Vierten Juli ein Feuerwerk unter einem Fass abgebrannt, allerdings tausendmal stärker. Die Rebellen hatten sich unbemerkt angenähert und die Kanoniere wurden nahezu sämtlich getötet oder verwundet."
Etwas später fährt Goss fort: "An dieser Stelle möchte ich Tinkermanns Bericht unterbrechen, um anzumerken, dass einer der damals beteiligten Artilleristen mir nach dem Kriege persönlich erzählt hat, dass er in den folgenden Jahren in etlichen Schlachten kämpfte, aber nur selten dermaßen große Zerstörung in dermaßen kurzer Zeit sah. Er erklärte mir, dass sie ein anrückendes Regiment sahen und sofort vermuteten, es handele sich um Rebellen. Einer ihrer Offiziere war jedoch fest überzeugt, es handele sich um ein Regiment aus New York, das als Verstärkung erwartet wurde und so wurde kein Feuerbefehl gegeben. Dann ertönte der fürchterliche Lärm einer Musketensalve und in den Worten des Artilleristen: 'es herrschte vollkommene Verwirrung; getroffene Männer mit blutenden Wunden klammerten sich an Protzen fest, an welche panische und verwundete Pferde gespannt waren. Pferde, die Munitionswagen hinter sich her schleiften, pflügten durch unsere Infanterie. Ich sah ein Pferdegespann, dessen drei lebende Pferde wie von Sinnen davongaloppierten und das vierte, tote Tier mitschleiften. Tote Kanoniere lagen neben ihren Geschützen, mit dem Ansetzer in der einen Hand und der Reißleine in der anderen. Die Batterie wurde binnen eines Augenblickes nahezu ausgelöscht. Wer noch davonlaufen konnte, zögerte keine Sekunde. Keine Infanterieeinheit war nahe genug, um uns wirksam unterstützen zu können, während der Feind sich nach dem Abfeuern der Salve gerade einmal etwa 65 Meter entfernt befand. Diese rasche und völlige Zerschlagung unserer Geschützbatterie war der Anfang vom Ende für die Unionsarmee am Bull Run.' Soweit die Worte des alten Veteranen."
Hier endet mein Zitat aus Goss' Buch. Ich habe die Aussage kursiv gesetzt, die mir eine uneingeschränkte Bestätigung meiner Ansicht zu sein scheint. Das 33rd Virginia wendete das Schlachtenglück und Colonel Cummings' rechtzeitiger Befehl warf das Regiment im entscheidenden Augenblick in den Kampf. Ich erhebe wohlgemerkt lediglich den Anspruch, dass diese Order und ihre Befolgung McDowells Vormarsch erstmals zum Erliegen brachte. Selbstverständlich waren andere Regimenter eine unschätzbare Hilfe dabei, den gestoppten Feind schließlich zurückzutreiben. Es war allerdings unser Regiment, das den bis dato siegreichen Yankees Halt gebot. Ich beharre so auffällig auf der Wiederholung dieses Umstandes, da es dem Studium dieser Schlacht einiges an Interesse hinzufügt, zu wissen, dass wir beide jenem Regiment angehörten, das am Höhepunkt dieses Tages den gefährlichen Stoß des Feindes abwehrte. Ich bin überzeugt, dass diese Tatsache für Colonel Cummings wohl ebenfalls von beträchtlichem Interesse sein dürfte und dass er in dem Moment, als er sich innerlich stählte, den entscheidenden Befehl zu geben, nicht einmal ahnen konnte, welch einen Beitrag zur Geschichte des Krieges er beizutragen im Begriffe war.
Randolph Barton,
Ehemals Stabsoffizier, II. Corps, Army of Northern Virginia."
Illustration aus Warren L. Goss' Buch "Erinnerungen eines einfachen Soldaten"
Kapitel 05: Vorpostendienst – General Jackson wird befördert und verlässt seine Brigade
Der Adjutant unseres Regiments hieß L. Jacquelin Smith und war bei den Männern vom ersten Momente an unbeliebt, denn er war ein Stutzer, der feine Glacéhandschuhe trug und sich besonders bei den Paraden als strenger Zuchtmeister gebärdete. Wenn er eine Order verlas, so betonte er seinen Namen stets, wie ich ihn oben ausgeschrieben habe und er vollführte mehr bombastische Gesten als ein Brigadier-General. Einige unserer Jungs waren von Anfang an überzeugt, dass er ein Feigling war und tatsächlich, zu Beginn der Schlacht "zeigte er die weiße Feder", wie man damals sagte, und war spurlos verschwunden. Wenige Tage später zeigte er sich wieder im Lager.
Als Colonel Cummings ihn erspähte, rief er aus: "Hallo, Smith! Hast du die Linie bei Winchester gehalten?" Dann teilte er ihm in knappen Worten mit, dass er keine weitere Verwendung für ihn hatte. Winchester lag etwa 130 Kilometer abseits des Schlachtfeldes. Es war dies das letzte Mal, dass wir den Adjutanten L. Jacquelin Smith sahen. (Seit ich die obigen Zeilen für die Erstauflage meines Buches niederschrieb, habe ich in Texas einen betagten Gentleman namens Jacquelin Smith getroffen, der aus Fauquier County, Virginia stammt. Dieser Herr hatte in einer Zeitung einen Vorabauszug meines Buches gelesen und bat mich eindringlich, diese Anekdote aus dem Buche zu entfernen, da er befürchtete, man könne ihn für seinen feigen Namensvetter halten. Er war ein vollkommener Virginia-Gentleman und um der Gerechtigkeit willen möchte ich an dieser Stelle betonen, dass dieser Smith nicht "unser Mann" ist.)
Wir lagerten etwa acht Kilometer östlich des Schlachtfeldes und da unsere Wasserquelle verunreinigt war und der Boden einen unangenehmen Gestank verströmte, nannten die Jungs unser Lager das "Maden-Camp". Hier wurden viele von uns krank und General Jackson ließ in dem Haus, das ihm als Hauptquartier diente, ein Lazarett einrichten.
Hier war es auch, dass sich zwei weitere Kompanien zu uns gesellten: die "Mountain Rangers" aus Frederick County unter Captain W. F. M. Holliday und die "Rockingham Confederates" aus Rockingham County unter Captain J. R. Jones. Wir verfügten nun über zehn Kompanien, die Sollstärke für ein vollständiges Regiment. Somit erhielten wir unsere offizielle Regimentsnummer und Kompaniebuchstaben. Wir waren nun das 33rd Virginia und ich gehörte Kompanie A an. Ich war nun also Soldat in Kompanie A, 33rd Virginia Infantry, Stonewall Brigade, General Joseph E. Johnstons Corps, Army of the Potomac (wie die spätere Army of Northern Virginia zu diesem Zeitpunkt noch genannt wurde).
Die Stonewall Brigade bestand aus dem 2nd, 4th, 5th, 27th und 33rd Virginia sowie der Rockbridge Artillery unter dem Kommando von Captain W. N. Pendleton und Carpenter's Battery, die aus einer Kompanie der "Allegheny Roughs" des 27th Virginia bestand. Diese fünf Regimenter gehörten der Brigade für die gesamte Dauer des Krieges an und es wurden keine weiteren Einheiten angegliedert.
An dieser Stelle scheint es mir angebracht, einige Worte über die berühmte Musikkapelle der Stonewall Brigade zu verlieren. Die Kapelle organisierte sich im Jahre 1855 in Staunton, Virginia unter dem Namen "Mountain Sax-Horn Band". Diesen Namen behielt sie bis zum Ausbruch des Bürgerkrieges bei, als sie sich zu den Fahnen meldete und die Bezeichnung "5th Virginia Regiment Band" erhielt.