Название | Das Leben auf der anderen Seite |
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Автор произведения | Jörg Nitzsche |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783738020779 |
Das Empfangstor vom Schloß ist nicht gerade ein Besichtigungshöhepunkt. Von Erhaltung keine Spur. Der „Rat des Stadtbezirks Berlin-Köpenick“ scheint hier hinter diesen Gitterstäben zu residieren. Auf dem Platz vor dem Schloß steht ein merkwürdiges Uhrenmonument, gestaltet wie ein Faß, hat aber zu beiden Seiten eine Uhr. Sinnigerweise ein Faß ohne Boden aber dafür 2 Uhren. Das Schloß selber ist nicht so berauschend. Hat auch so eine Art Dornröschenschlaf hinter sich. Dafür gibt es in der einen Straße eine sehr gemütliche Kneipe, die ich nun hier überhaupt nicht erwartet hätte. Für mich ist sie gleichzeitig die Rettung vor dem sicheren Erstickungstod. Die Luft sammelt sich in diesen engen Gassen dermaßen konzentriert, daß ich direkt nach Luft japse. Nach einem gemütlichen halbstündigen Aufenthalt bei einem Glas Bier geht es wieder los. Ich will diese Fast-Insel, sie ist immerhin zu 4/5 von Wasser umschLassen, jetzt auch noch mal quer durchwandern. Und spüre jetzt auch den Hunger recht massiv. Während ich so laufe halte ich immer Ausschau nach einem HO-Laden oder Konsum. Ich schaffe es bis in die winzige Spindlergasse. Selten so eine kurze Straße gesehen, aber da ich hier wieder auf die Spree treffe geht die Straße eben nicht weiter. Irgendwo auf Höhe des Alten Marktes finde ich endlich einen Laden. Und plötzlich passiert da etwas Komisches. Während ich mich im Laden nach etwas Eßbarem umsehe kommt auf einmal ein umwerfend ausschauendes Mädchen herein stolziert. Ich bemerke sie sofort. Sie ist bestimmt 180cm groß, hat eine wahnsinnig grazile Figur und ist kurvenreich wie ehemals Samantha Fox. Und mit einem Gesicht ausgestattet wie ein makelloses Model. Sie wirkt einerseits sehr selbstsicher, aber gleichzeitig auch ganz natürlich. Wow, so was hätte ich hier und jetzt nicht erwartet. Ich kann kaum meinen Blick von ihr abwenden, aber um mit meiner Glotzerei nicht zu blöd aufzufallen begebe ich mich langsam zur Kasse und bezahle. Natürlich warte ich draußen. Und zum Glück dauert es bei ihr auch nicht so lange und sogleich frage ich sie nach einem Weg den ich natürlich genau kenne. Sie wendet sich sogleich mit einem Lächeln zu mir hin und erklärt mir ausgesprochen hilfsbereit den Weg. Ich bin hin und weg. So jemanden wie sie habe ich noch nie erlebt. Also nicht mal bei uns. Überhaupt nichts Abweisendes erkenne ich an ihr, vielmehr tatsächlich sogar mal ein bißchen Neugier für mich Wessi. Ich komme nicht los von ihr und schaffe es irgendwie sie zu begleiten. Und sie ließ mich auch gewähren, und so ging ich mit ihr ohne bewußt zu registrieren welchen Weg wir überhaupt gehen. Wir kommen zu einem Haus mit dieser typisch grauen DDR-Fassade, und sie nimmt mich mit in den Gartenbereich. Keine Ahnung ob das hier ihr Zuhause ist. Ohne Worte zieht sie mich an sich heran, nahm behutsam meine Hand in ihre beiden und streichelte meine Finger. Schaut dabei abwechselnd mal in meine Augen, mal auf meine Hand. Ich komme ihr etwas näher, spüre ihren Atem und ihre Brüste die sie ihrem Atem folgend seicht gegen meine Brust preßt. Dann führt sie meine Hand zu ihren Brüsten hoch und drückt sie dagegen. Sie will es wissen, denke ich, denn so etwas habe ich noch nicht erlebt. Ich spüre ihre üppigen wohlgeformten Brüste und es beginnt in mir zu Beben und eine Erregung erfaßt mich der auch sie sich hingibt. Ein Traumweib, groß und modelmäßig gebaut, nur ihre Zähne konnten da nicht ganz mithalten. Erst jetzt sehe ich, daß die regelrecht vergammelt sind. Aber einen klaren Gedanken zu formen fällt mir in diesem Moment schwer. Ihren Kopf legt sie zwischen meinem Kopf und Schulter ab und ihr weicher und warmer Atem streichelt meinen Hals. Sie roch nicht nach Parfum und doch angenehm weiblich. Ihr Busen wiegt weich an meiner Brust und ich drückte sie mit meinem anderen Arm noch fester an mich. Wir küßten uns zuerst zart, und wie eine geheime Gedankenübertragung fühlen wir beide das Gleiche in diesem Moment. Ihre Lippen ziehen mich magisch an und wollen mich nicht mehr frei lassen. Nur nicht an ihre Zähne denken beschleicht es mich kurz. Aber meine Erregung läßt mich das schnell vergessen. Sie umschlingt mich mit ihren Beinen, fesselt mich regelrecht mit ihnen. Was für ein Körper, kaum bändigen können wir unsere Gefühle und werden immer rasender. Knoten uns immer noch enger zusammen. Eine Wespentaille hat sie, ich kann sie mit meinen beiden Händen fast umschließen. Und so kommen wir in einer Art Gartenbaracke zum Höhepunkt. Nachdem alles vorbei ist ist sie zwar nicht total wie verwandelt, aber sie verhält sich plötzlich wieder so als habe sie mir gerade den Weg erklärt und verabschiedet sich von mir. Ich bin wie von Sinnen, klar denken ist auch jetzt noch nicht. Auf ihr Verhalten kann ich überhaupt nicht reagieren. Und somit begebe ich mich langsam wieder zum Schloßplatz von wo ich jetzt mal die Straßenbahn zurück zum Bahnhof nehme, also die gleiche Strecke retour die ich zuvor zu Fuß abgelaufen bin. Ich muß an meine Fahrt nach Merseburg denken, die noch vor mir liegt. Es ist jetzt gar nicht mehr so regnerisch aber immer noch stürmisch und ungemütlich. Da laufen gerade 2 Filme in mir ab, die so gar nichts gemein haben. Das Erlebnis mit der hübschen Köpenickerin spukt wie ein nicht reales Erlebnis in meinem Schädel, während ich auch alles andere um mich herum registriere. So will ich unbedingt noch mal zum Brandenburger Tor. Dort angekommen lasse ich lieber