Название | Demokratie macht Spaß! |
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Автор произведения | Winfried Brinkmeier |
Жанр | Социология |
Серия | |
Издательство | Социология |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783847692829 |
Erster katholischer Bischof der Alt-Katholiken war der Breslauer Theologieprofessor Josef Hubert Reinkens. Nach seiner Wahl wurde er vom Bischof der bereits bestehenden Alt-Katholischen Kirche der Niederlande im Jahre 1873 zum Bischof geweiht. Damit war die apostolische Sukzession gewährleistet.
Die apostolische Sukzession (Nachfolge) ist eine Selbstvergewisserung über die Treue der eigenen Kirche zur urchristlichen Tradition. Sie wird in einigen christlichen Konfessionen mit Aussagen über kirchengeschichtliche Sachverhalte verbunden. Einer stetigen Reihe von Bischofsweihen seit der Urkirche misst besonders die katholische Kirche große Bedeutung bei. Sie sieht die Kontinuität zwischen Urkirche und heutiger Kirche (bzw. der eigenen Konfessionskirche) dadurch gewährleistet, dass eine Kette von Handauflegungen von den Aposteln über viele Bischöfe vergangener Tage bis hin zu den heutigen Bischöfen angenommen wird. Neue Bischöfe wurden durch Handauflegungen anderer Bischöfe zu Bischöfen geweiht. Soweit dies eine Aussage über tatsächlich stattgefundene Handlungen der Vergangenheit sein soll, kann sie historisch kritisiert werden. Es ist die Frage, ob die Kette der Handauflegungen wirklich bis in die erste christliche Generation und damit bis zu den Aposteln zurückreicht oder nicht. Während die Sukzession in den ersten christlichen Jahrhunderten nicht mit heutiger historisch-wissenschaftlicher Strenge nachweisbar ist, gilt sie ab dem 12. Jahrhundert als gesichert.
Die apostolische Sukzession der Bischöfe der alt-katholischen Kirche, der römisch-katholischen Kirche und der östlich-orthodoxen und orientalisch-orthodoxen Kirchen wurde gegenseitig anerkannt. Die apostolische Sukzession der anglikanischen Kirche wird mittlerweile auch von vielen Kirchen anerkannt, jedoch nicht von der rk Kirche. Dagegen erkennt die Utrechter Union der alt-katholischen Kirchen seit 1925 die apostolische Sukzession und Gültigkeit der Weihen in der anglikanischen Kirche an. Deswegen besteht eine enge Verbindung zwischen alt-katholischer und anglikanischer Kirche.
Die Gründung der alt-katholischen Kirche nach den Irrlehren des 1. Vatikanischen Konzils ist nachvollziehbar, denn jeder Papst war und ist so wenig unfehlbar wie andere Menschen auch. Es ist absurd, einem Menschen Unfehlbarkeit zuzusprechen. Denn kein Mensch ist Gott; der einzige, der Gott und Mensch gleichzeitig in einer Person war, ist Jesus Christus. Wie fehlbar gerade Päpste sein können, hat die Geschichte der rk Kirche hinlänglich bewiesen. Die angebliche Unfehlbarkeit des Papstes dient einzig und allein den Machtinteressen der Herrschenden in der rk Kirche.
In der alt-katholischen Kirche wirken auch Priesterinnen zum Wohle der Gläubigen. Die alt-katholische Kirche hat die Gleichberechtigung der Frauen auf allen ihren Ebenen durchgesetzt. Ihre Kirche ist synodal organisiert. Auf der alle zwei Jahre stattfindenden Synode werden alle wesentlichen Themen dieser Kirche erörtert und Beschlüsse gefasst. Die Gläubigen haben auf den Synoden mitzureden. Die alt-katholische Kirche lebt die Einheit der Christen in ihrer konfessionellen Vielfalt. Das gemeinsame Abendmahl für Christinnen und Christen aller Konfessionen und auch wiederverheirateter Geschiedener ist bei ihnen zugelassen. In der alt-katholischen Kirche wird ein geschwisterlicher Umgang gelebt. Die Kirchensteuer ihrer MitgliederInnen wird einer Kirche zur Verfügung gestellt, bei der die Ziele und Antworten auf die Fragen des heutigen Lebens in guten Händen sind. Die Bischofskirche der Alt-Katholiken in Deutschland steht in Bonn mit der Namen-Jesu-Kirche zur Verfügung. Sie ist gerade frisch renoviert worden und erstrahlt in neuem Glanz. Ihr Besuch lohnt sich.
Schweden wird Sieger im European Song Contest in Baku / Aserbaidschan (27. Mai 2012)
Der diesjährige European Song Contest (ESC 2012) fand in Baku in Aserbaidschan statt. Der ESC ist ein Liederwettbewerb. Den Preis bekommen am Schluss die Komponisten des Liedes, die nicht immer aus dem Land kommen, für das sie den Song geschrieben haben. Die Übertragung dieses Liederwettbewerbs war eine Supershow, die den Aserbaidschanern gelungen ist. Ebenso gelungen ist ihnen auch die Darstellung des Landes in Bilderfolgen zwischen den 27 Liedern der beteiligten europäischen Länder. Damit wurde eine hohe Kultur des Landes sichtbar mit wunderschönen Bildern über Land und Leute. Dies hat gefallen. Die Lieder waren durchwachsen. Es waren viele englisch gesungene Lieder darunter. Sehenswert war der Auftritt der Babuschkas für Russland. Russland landete mit seiner Oma-Gruppe Buranowskije Babuschki und dem Feiersong „Party for Everybody“ auf Platz zwei. Es sangen sechs alte Frauen. Die älteste war 86 Jahre alt. Sie kommen aus einem russischen Dorf und trugen ihre Volksmusik in ihrer Landessprache vor, versehen mit einigen englischsprachigen Brocken. Stampfend und lachend, erzählend und singend sprangen sie über die Bühne. Allein die Idee der Frauen war klasse. Mit der 86Jährigen ist dort die bisher älteste Teilnehmerin eines Song Contests aufgetreten. Im Vorfeld der Veranstaltung hatten die alten Frauen für kräftige Publicity gesorgt. Selbst in der taz stand über sie ein Artikel von einer Seite. So war der informierte Zuschauer schon ein wenig über den Hintergrund der Frauen unterrichtet. Mit der Nr. 20 trat für Deutschland der Sänger Roman Lob (21) auf. Er kam mit seinem Lied „Standing Still“ auf Platz acht. Auch er hatte wohl im Vorfeld Furore gemacht, insbesondere bei der Damenwelt in Baku. Aber sein Lied war nicht besonders überzeugend. Er sang englisch. Es überzeugt nicht, wenn deutsche TeilnehmerInnen nicht in ihrer Landessprache singen. Der achte Platz war für Deutschland schon ein Erfolg.
Gewonnen haben schließlich die Schweden mit ihrem mystischen Popsong „Euphorbia“, vorgetragen von der Sängerin Loreen. Für Schweden war es der fünfte Sieg in der Grand-Prix-Geschichte. Zuletzt gewann das Land 1999. 1974 gewannen die Schweden mit Abba und dem späteren Welthit „Waterloo“.
Mit dem Sieg ist kein Geld verbunden. Es gibt stattdessen lediglich eine Glas-Trophäe in Form eines Mikrofons. Laut DPA (Deutsche Presse Agentur) haben ca. 120 Millionen Fernsehzuschauer in Europa die glanzvolle Musikshow aus der von Deutschen gebauten Crystal Hall am Kaspischen Meer verfolgt.
Im Vorfeld der Veranstaltung gab es in der früheren Sowjetrepublik Aserbaidschan im Südkaukasus heftige Diskussionen. Die Regierung des Landes steht wegen ihres Umgangs mit Oppositionellen in der Kritik. Bis zum Tag des Finales kam es zu Protesten, die die Führung mit Polizeigewalt unterband. Die Frau des aserbaidschanischen Präsidenten führte den Vorsitz des nationalen Organisationskomitees ESC 2012 und war von daher an allen wesentlichen Entscheidungen über das Festival beteiligt.
Es gab Zeiten, da war der Song Contest ins Lächerliche abgerutscht und man ärgerte sich, ihn überhaupt angeschaut zu haben. Das waren so die Jahre um und vor dem Auftritt von Gildo Horn, der damals mit seinem Auftritt die Spitze der Dämlichkeit abgab. Jetzt hat sich das Festival wieder gefangen und ist nicht mehr so klamaukhaft. Die Texte lassen aber nach wie vor zu wünschen übrig. Die diesjährige Übertragung war sehenswert und technisch perfekt. Es war gute Unterhaltung.
Der nächste, 58. Eurovision Song Contest 2013 wird in Schweden über die Bühne gehen. Das Land des Siegers ist Gastgeber des nächsten Song Contest.
Parteitag der Partei Die Linke in Göttingen im Jahre 2012 (05. Juni 2012 - Quelle 4)
Die Partei Die Linke hatte ihren diesjährigen Parteitag in Göttingen. Es wurde ein neues Führungsduo gewählt: Katja Kipping, sächsische Bundestagsabgeordnete, und Bernd Riexinger, baden-württembergischer Landeschef der Linken, sollen die Partei Die Linke künftig gemeinsam leiten. Die Politikerin Sarah Wagenknecht wurde erneut zur Vize-Vorsitzenden der Linken gewählt. Sie hatte in den letzten Jahren als herausragende Politikerin der Linken eine gute Figur gemacht und war keiner öffentlichen Diskussion gegen bürgerliche Mehrheiten ausgewichen. Damit hatte sie sich beharrlich Ansehen auch bei ihren politischen Gegnern verschafft. Gerade in der jetzigen Krise des Kapitalismus‘ wird über ihre Argumente immer mehr nachgedacht, weil selbst die härtesten Vertreter des Kapitalismus‘ einsehen, dass es mit dessen chaotischer Zerstörungswut so nicht mehr weitergeht.
Mit dieser Vorstandswahl geht nunmehr die Gründungsgeschichte der gemeinsamen