Liljecronas Heimat. Selma Lagerlöf

Читать онлайн.
Название Liljecronas Heimat
Автор произведения Selma Lagerlöf
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783754180051



Скачать книгу

nach, die hinter ihr standen. Zugleich aber sah sie, daß der ganze Volkshaufen sich noch näher an den Tisch herandrängte.

       ‘Jetzt kaufen sie doch noch’, dachte sie, und ihr gesunkener Mut hob sich wieder.

      Aber die und kaufen! Oh, kein Gedanke, sondern sie sprangen vor, packten so viele Äpfel, als sie konnten, und riefen zugleich, sie und ihr Vater seien ja so gut, da verlangten sie sicher nicht, daß arme Leute so ein paar Äpfel bezahlten. Und alle die kleinen Jungen, die sich den ganzen Tag lang an den Äpfeln fast blind gesehen hatten, rissen ihre Mützen herunter und füllten sie sich; und alle die kleinen Mädchen, denen vor lauter Begierde das Wasser im Munde zusammengelaufen war, stürzten auch vor und strichen sich die Äpfel ungezählt in ihre Schürzen.

      Schneewittchen legte sich weit über die Äpfel vor, um sie mit ihrem Körper zu beschützen. Aber was half das? Sie weinte und bat und rief, sie machten sie unglücklich. Aber wer fragte danach? Es waren nicht nur kleine Buben und Mädel, die die Äpfel an sich rissen, sondern auch Erwachsene, und alle lachten vergnügt und hielten die ganze Sache nur für einen kleinen Jahrmarktsscherz. Und sooft wieder jemand einen Apfel packte, rief er ihr zu, sie und ihr Vater seien ja so gute Leute, daß sie ihnen wohl ein paar Äpfel gönnten.

      Schneewittchen schlug um sich, und Schneewittchen rief nach Hilfe, aber die Äpfel waren verloren. Die Marktleute stülpten den Tisch um, wälzten die Kisten und Fässer herbei und rissen die Äpfel an sich. Es waren auch viele Raufbolde auf dem Markt, die sich nun mit in den Tumult mischten. Da gab es Streit und eine wilde Schlägerei, und Schneewittchen mußte sich zurückziehen und ihre Äpfel im Stich lassen, sonst wäre sie zertreten worden.

      Gerade da kam die Mutter zurück und fand die Stieftochter ausgeplündert, verlassen und vor Zorn und Entsetzen laut weinend. Die Stiefmutter faßte sie am Arm und schüttelte sie. ‘Warte nur, bis wir heute abend nach Hause kommen,’ sagte sie, ‘da werde ich dich lehren, meine Äpfel zu verschenken!’

      Und man konnte sich ja über den Ärger der Stiefmutter nicht wundern; aber Schneewittchen war es recht schwer, daß die Mutter glaubte, sie habe es mit Absicht getan.

      Ach, war das eine schwere Heimfahrt vom Markte! Sie saßen miteinander im Wagen, der Vater, die Mutter und Schneewittchen. Im Anfang versuchte der Vater, die andern wie sonst freundlich zu unterhalten. Aber die Mutter saß stocksteif mit fest zusammengekniffenen Lippen in der Wagenecke und erwiderte kein Wort. Schneewittchen aber weinte nur immerfort. Der gute Vater konnte sich gar nicht einmal sosehr grämen; auch ergötzte er sich wohl ein wenig darüber, daß die Leute gerufen hatten, er sei gar so gut und gönne ihnen die Äpfel gewiß auch ohne Bezahlung. Außerdem versuchte er wohl auch, sich den Mut aufrechtzuerhalten, indem er alle Marktleute, an denen sie vorüberfuhren, anredete und sie fragte, ob sie ihre Kühe gut verkauft, was sie für ihre Schafe bekommen und ob sie nicht auch einige von seinen Äpfeln gesehen hätten.

      Aber nach einiger Zeit wurde Vater sonderbar still; er wendete sich nach der Mutter um und sah sie lange unverwandt an. Dann starrte er wieder lange vor sich hin, und da sah er plötzlich alt und müde aus.

      Wieder nach einer Weile merkte ich, daß Vater jetzt auch mich lange und betrübt ansah. Es war, als wolle er mir ganz bis auf den Grund meines Herzens sehen.

      Dann sagte er plötzlich: ‘Du wirst deiner Mutter sehr ähnlich’, und er nahm meine Hand zwischen seine beiden und streichelte sie ganz sachte.

      Es war, als wollte mich der gute Vater beruhigen und mich fröhlich machen. Und ich dachte: ‘Der Herr Vater versteht, daß ich es nicht mit Absicht getan habe; er weiß, daß ich nicht so bin.’

      Er behielt meine Hand in der seinigen, bis wir zu Hause ankamen. Aber er beugte sich immer weiter vor, und als wir daheim waren, sank er ganz zusammen und machte keinen Versuch, auszusteigen, als Mutter und ich aufstanden. Ich glaubte, er sei tot.

      Aber so schlimm war es doch nicht, obgleich es wohl nahe genug daran gewesen war.«

      Hier machte die Pfarrerstochter eine Pause. Ihre Stimme bebte, und sie brauchte Zeit, sich zu beruhigen, ehe sie weitersprechen konnte.

      »So, nun weißt du, wie es mir hier geht«, sagte sie dann. »Die Stiefmutter mag mit mir machen, was sie will, ich kann bei Vater nicht klagen, denn ich fürchte, der Schlag könnte ihn dann wieder treffen wie damals, als er vom Brobyer Markt nach Hause fuhr und an unseren Unfrieden dachte.«

       »Aber sieht er es denn nicht selbst?«

      »Das ist wohl möglich, aber er kann nichts mehr tun. Es sieht jetzt aus, als sei er wieder gesund, aber ich weiß wohl, wie schwach er ist. Niemals kann Vater wieder so werden, wie er an jenem Morgen war, als wir miteinander zu den Mähern auf den südlichen Anger hinausgingen.«

      *******************************

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAgAAAQABAAD/2wBDAAgGBgcGBQgHBwcJCQgKDBQNDAsLDBkSEw8UHRofHh0a HBwgJC4nICIsIxwcKDcpLDAxNDQ0Hyc5PTgyPC4zNDL/2wBDAQkJCQwLDBgNDRgyIRwhMjIyMjIy MjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjL/wAARCBGUC7gDASIA AhEBAxEB/8QAHwAAAQUBAQEBAQEAAAAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtRAAAgEDAwIEAwUFBAQA AAF9AQIDAAQRBRIhMUEGE1FhByJxFDKBkaEII0KxwRVS0fAkM2JyggkKFhcYGRolJicoKSo0NTY3 ODk6Q0RFRkdISUpTVFVWV1hZWmNkZWZnaGlqc3R1dnd4eXqDhIWGh4iJipKTlJWWl5iZmqKjpKWm p6ipqrKztLW2t7i5usLDxMXGx8jJytLT1NXW19jZ2uHi4+Tl5ufo6erx8vP09fb3+Pn6/8QAHwEA AwEBAQEBAQEBAQAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtREAAgECBAQDBAcFBAQAAQJ3AAECAxEEBSEx BhJBUQdhcRMiMoEIFEKRobHBCSMzUvAVYnLRChYkNOEl8RcYGRomJygpKjU2Nzg5OkNERUZHSElK U1RVVldYWVpjZGVmZ2hpanN0dXZ3eHl6goOEhYaHiImKkpOUlZaXmJmaoqOkpaanqKmqsrO0tba3 uLm6wsPExcbHyMnK0tPU1dbX2Nna4uPk5ebn6Onq8vP09fb3+Pn6/9oADAMBAAIRAxEAPwDwDsK6 Tw5/qZf9/wDoK5vsK6Tw5/qZf97+gqZlw3NzrR7UdKB1rA6EGKUjiijORQMTFLRQaAClFJTh0pMB DSU6m0gClpKWgBaKKKACjFFGaAFxRRmikykJS0ClxQAhFKBQaUUAGKMUGigBMc06koNAxaKKKAFo oopDEpaSloAXJpRSZpc5pAA60YoHWikAvSk60tFACUtFFCAUUmKUUvFACUtJS0gCiiigpBS0lLig ANO7UnSndRSGgUYBoHWgDGaB1poY8dKeOlRmnr0oAcAKUZBpo69akTGaBEgJwKv2kgXrVEVNH160 AdRaOHPNSSgb+KoWEwdsd6uufmpwExAMGpKjU80/rWrM2PD+W4NacEvmAGshzlau2MmUxWE1qBsR ninGooW461Ka0g9DGSEpRSUtUSFFFFACUUUUAFFFFABRRRSAKKKKACiiigAooooAKKKKAClFJS0w CiiigAooooAKKKKACiiimAUUUUAFFFFIAooopgFFFFABRRRQAUCiigBe1JR2opgFFFFAhRSUopKA FpKWkoAWiiigAooooAKKKKBBRRRQAUUtB6UAJRRRQAClpKWgAooooAKSlooASloooAKKKKACiiik wCiiigAooooGFFFFABRRRTEFFLRQACl7UgpaAEooooAKKKKACiilFACUU6igBtLS0lABQaKKAAUU CigApBS0lAC0UUUAIKWkpaACiiimAUUUUALRRRQAneiikoAWiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKK KKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooGKKKKKLAIaKWihk3AHAqjqc4itWB9KukhRkmuW169LS+WDx UJ6msEY1zLudj6k1WJpz9TzUZq7m4meKYTzTs8UzPNIAPNMJxxSscdKjPTNIEhxNN70maTNBYGko NAqQQlGaM0maRQhzSDrTs03vQITvRR3pO9AAaRutBpD1oAU0lFFMAHWlIpOlGaQgAxRS0lMBaU9K BSUwEHWlI5pR1oNAxo60vegdaXHNMQ0igCnGkAoATNLmkxSgc0hC/wANCcUpoHWgQvelpO9BpiFF PDYpgo70xEwPNShuMVXzT1bNUgJqcDmmZyKUGmIfRSUopgLThTacKAA03bTjSUC