Название | Alice im Wunderland |
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Автор произведения | Lewis Carroll |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783752992236 |
Bald fing sie wieder an. »Ob ich wohl ganz durch die Erde fallen werde! Wie komisch das sein wird, bei den Leuten heraus zu kommen, die auf dem Kopfe gehen! die Antipathien, glaube ich.« (Diesmal war es ihr ganz lieb, dass Niemand zuhörte, denn das Wort klang ihr gar nicht recht.) »Aber natürlich werde ich sie fragen müssen, wie das Land heißt. Bitte, liebe Dame, ist dies Neu-Seeland oder Australien?« (Und sie versuchte dabei zu knixen, – denkt doch, knixen, wenn man durch die Luft fällt! Könntet ihr das fertig kriegen?) »Aber sie werden mich für ein unwissendes kleines Mädchen halten, wenn ich frage! Nein, es geht nicht an zu fragen; vielleicht sehe ich es irgendwo angeschrieben.«
Hinunter, hinunter, hinunter! Sie konnte nichts weiter tun, also fing Alice bald wieder zu sprechen an. »Dinah wird mich gewiß heut Abend recht suchen!« (Dinah war die Katze.) »Ich hoffe, sie werden ihren Napf Milch zur Teestunde nicht vergessen. Dinah! Miez! ich wollte, du wärest hier unten bei mir. Mir ist nur bange, es gibt keine Mäuse in der Luft; aber du könntest einen Spatzen fangen; die wird es hier in der Luft wohl geben, glaubst du nicht? Und Katzen fressen doch Spatzen?« Hier wurde Alice etwas schläfrig und redete halb im Traum fort. »Fressen Katzen gern Spatzen? Fressen Katzen gern Spatzen? Fressen Spatzen gern Katzen?« Und da ihr Niemand zu antworten brauchte, so kam es gar nicht darauf an, wie sie die Frage stellte. Sie fühlte, dass sie einschlief und hatte eben angefangen zu träumen, sie gehe Hand in Hand mit Dinah spazieren, und frage sie ganz ernsthaft: »Nun, Dinah, sage die Wahrheit, hast du je einen Spatzen gefressen?« Da mit einem Male, plump! Plump! Kam sie auf einen Haufen trocknes Laub und Reisig zu liegen, – und der Fall war aus.
Alice hatte sich gar nicht weh getan. Sie sprang sogleich auf und sah in die Höhe; aber es war dunkel über ihr. Vor ihr lag ein zweiter langer Gang, und sie konnte noch eben das weiße Kaninchen darin entlang laufen sehen. Es war kein Augenblick zu verlieren: fort rannte Alice wie der Wind, und hörte es gerade noch sagen, als es um eine Ecke bog: »O, Ohren und Schnurrbart, wie spät es ist!« Sie war dicht hinter ihm, aber als sie um die Ecke bog, da war das Kaninchen nicht mehr zu sehen. Sie befand sich in einem langen, niedrigen Korridor, der durch eine Reihe Lampen erleuchtet war, die von der Decke herabhingen.
Zu beiden Seiten des Korridors waren Türen; aber sie waren alle verschlossen. Alice versuchte jede Tür erst auf einer Seite, dann auf der andern; endlich ging sie traurig in der Mitte entlang, überlegend, wie sie je heraus kommen könnte.
Plötzlich stand sie vor einem kleinen dreibeinigen Tische, ganz von dickem Glas. Es war nichts darauf als ein winziges goldenes Schlüsselchen, und Alice's erster Gedanke war, dies möchte zu einer der Türen des Korridors gehören. Aber ach! Entweder waren die Schlösser zu groß, oder der Schlüssel zu klein; kurz, er passte zu keiner einzigen. Jedoch, als sie das zweite Mal herum ging, kam sie an einen niedrigen Vorhang, den sie vorher nicht bemerkt hatte, und dahinter war eine Tür, ungefähr fünfzehn Zoll hoch. Sie steckte das goldene Schlüsselchen in's Schlüsselloch, und zu ihrer großen Freude passte es.
Alice schloss die Tür auf und fand, dass sie zu einem kleinen Gange führte, nicht viel größer als ein Mäuseloch. Sie kniete nieder und sah durch den Gang in den reizendsten Garten, den man sich denken kann. Wie wünschte sie, aus dem dunklen Korridor zu gelangen, und unter den bunten Blumenbeeten und kühlen Springbrunnen umher zu wandern; aber sie konnte kaum den Kopf durch den Eingang stecken. »Und wenn auch mein Kopf hindurch ginge,« dachte die arme Alice, »was würde es nützen ohne die Schultern. O, ich möchte mich zusammenschieben können wie ein Teleskop! Das geht ganz gewiß, wenn ich nur wüßte, wie man es anfängt.«
Denn es war kürzlich so viel Merkwürdiges mit ihr vorgegangen, dass Alice anfing zu glauben, es sei fast nichts unmöglich.
Es schien ihr ganz unnütz, länger bei der kleinen Tür zu warten. Daher ging sie zum Tisch zurück, halb und halb hoffend, sie würde noch einen Schlüssel darauf finden, oder jedenfalls ein Buch mit Anweisungen, wie man sich als Teleskop zusammenschieben könne. Diesmal fand sie ein Fläschchen darauf. »Das gewiß vorhin nicht hier stand,« sagte Alice; und um den Hals des Fläschchens war ein Zettel gebunden, mit den Worten »Trinke mich!« wunderschön in großen Buchstaben drauf gedruckt.
Es war bald gesagt, »Trinke mich«, aber die altkluge kleine Alice wollte sich damit nicht übereilen. »Nein, ich werde erst nachsehen,« sprach sie, »ob ein Totenkopf darauf ist oder nicht.« Denn sie hatte mehre hübsche Geschichten gelesen von Kindern, die sich verbrannt hatten oder sich von wilden Tieren hatten fressen lassen, und in andere unangenehme Lagen geraten waren, nur weil sie nicht an die Warnungen dachten, die ihre Freunde ihnen gegeben hatten; zum Beispiel, dass ein rotglühendes Eisen brennt, wenn man es anfasst; und dass wenn man sich mit einem Messer tief in den Finger schneidet, es gewöhnlich blutet. Und sie hatte nicht vergessen, dass wenn man viel aus einer Flasche mit einem Totenkopf darauf trinkt, es einem unfehlbar schlecht bekommt.
Diese Flasche jedoch hatte keinen Totenkopf. Daher wagte Alice zu kosten; und da es ihr gut schmeckte (es war eigentlich wie ein Gemisch von Kirschkuchen, Sahnensauce, Ananas, Putenbraten, Naute und Armen Rittern), so trank sie die Flasche aus.
»Was für ein komisches Gefühl!«, sagte Alice. »Ich gehe gewiß zu wie ein Teleskop.«
Und so war es in der Tat: jetzt war sie nur noch zehn Zoll hoch, und ihr Gesicht leuchtete bei dem Gedanken, dass sie nun die rechte Höhe habe, um durch die kleine Tür in den schönen Garten zu gehen. Doch erst wartete sie einige Minuten, ob sie noch mehr einschrumpfen werde. Sie war einigermaßen ängstlich; »denn es könnte damit aufhören,« sagte Alice zu sich selbst, »dass ich ganz ausginge, wie ein Licht. Mich wundert, wie ich dann aussähe?« Und sie versuchte sich vorzustellen, wie die Flamme von einem Lichte aussieht, wenn das Licht ausgeblasen ist; aber sie konnte sich nicht erinnern, dies je gesehen zu haben.
Nach einer Weile, als sie merkte, dass weiter nichts geschah, beschloss sie, gleich in den Garten zu gehen. Aber, arme Alice! Als sie an die Tür kam, hatte sie das goldene Schlüsselchen vergessen. Sie ging nach dem Tische zurück, es zu holen, fand aber, dass sie es unmöglich erreichen konnte. Sie sah es ganz deutlich durch das Glas, und sie gab sich alle Mühe an einem der Tischfüße hinauf zu klettern, aber er war zu glatt; und als sie sich ganz müde gearbeitet hatte, setzte sich das arme, kleine Ding hin und weinte.
»Still, was nützt es so zu weinen!«, sagte Alice ganz böse zu sich selbst; »ich rate dir, den Augenblick aufzuhören!« Sie gab sich oft sehr guten Rath (obgleich sie ihn selten befolgte), und manchmal schalt sie sich selbst so strenge, dass sie sich zum Weinen brachte; und einmal, erinnerte sie sich, hatte sie versucht sich eine Ohrfeige zu geben, weil sie im Croquet betrogen hatte, als sie gegen sich selbst spielte; denn dieses eigentümliche Kind stellte sehr gern zwei Personen vor. »Aber jetzt hilft es zu nichts,« dachte die arme Alice, »zu tun als ob ich zwei verschiedene Personen wäre. Ach! es ist ja kaum genug von mir übrig zu einer anständigen Person!«
Bald fiel ihr Auge auf eine kleine Glasbüchse, die unter dem Tische lag; sie öffnete sie und fand einen sehr kleinen Kuchen darin, auf welchem die Worte »Iß mich!« schön in kleinen Rosinen geschrieben standen. »Gut, ich will ihn essen,« sagte Alice, »und wenn ich davon größer werden, so kann ich den Schlüssel erreichen; wenn ich aber kleiner davon werde, so kann ich unter der Tür durchkriechen. So, auf jeden Fall, gelange ich in den Garten, – es ist mir einerlei wie.«
Sie aß ein bisschen, und sagte neugierig zu sich selbst: »Aufwärts oder abwärts?« Dabei hielt sie die Hand prüfend auf ihren Kopf und war ganz erstaunt zu bemerken, dass sie dieselbe Größe behielt. Freilich geschieht dies gewöhnlich, wenn man Kuchen isst; aber Alice war schon so an wunderbare Dinge gewöhnt, dass es ihr ganz langweilig schien,