Название | Die Magier von Stonehenge Teil II. |
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Автор произведения | Denise Devillard |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783750289413 |
Der Adler kreiste immer noch über dem Haus. Die fahle, vom Nebel begleitete Sonne, wärmte kaum mehr die Tage. Der Sommer neigte sich dem Ende zu und ließ den Herbst gewähren.
Matthew zog sich leise an, weil er Elisabeth nicht wecken wollte. Doch sie erwachte dennoch und fragte schlaftrunken: „Was machst du?“ „Ich muss einer bestimmten Sache auf den Grund gehen. Ich bin bald zurück“, antwortete er. Sie verzog wenig begeistert ihre Mundwinkel, drehte sich auf die Seite und schlief weiter.
Als Matthew wenig später nur, Myrddins Mantel um seine Schultern schwang, bekam sie nichts mehr davon mit. Leise verließ er das Schlafzimmer und ging in sein Büro. Er verschloss die Tür, hob seine Arme und konzentrierte sich auf den Morgen von dem Tag, an dem seine Mutter von dem Auto angefahren wurde. „Tempus est iustus a fenestra tempus enim fumus et specula! Aperi annulum, lets 'circum undique!“ Der Zeitwirbel öffnete sich und Matthew war verschwunden.
Als er in Sun Valley, Idaho wenig später wieder in die Zeitschleife wieder eintrat, fand er sich in ihrer alten Wohnung wieder, in der er mit seiner Mutter als kleines Kind gelebt hatte. Seine Mutter saß gerade am Küchentisch beim Frühstück. Daneben, mit frechem Schopf und einem Grinsen im Gesicht, er selbst, mit fünf Jahren. Matthew musste unwillkürlich lächeln. Was für ein kleiner vorwitziger Bengel er doch gewesen war. Als er seine Mutter so betrachtete, kamen bei ihm wieder Erinnerungen hoch. Es war so lange her…
Er hatte beinah vergessen, wie sie ausgesehen hatte. Sie war sehr schlank gewesen, hatte lange dunkle Haare und wunderschöne blaue Augen gehabt. Etwas bedrückt betrachtete er sie still. Warum nur musste sie sterben? Er schüttelte unwillkürlich den Kopf und löste sich abrupt aus seinen Gedanken der Vergangenheit und besann sich wieder darauf, warum er hier war. Er verließ fast fluchtartig die Wohnung und ging die Straße entlang bis zu der Kreuzung, an dem der Unfall damals geschehen war. Allein darauf musste er sich jetzt konzentrieren.
Fast eine Stunde schon, stand er an einen Baum gelehnt an der Kreuzung und beobachtete das Umfeld. Nichts entging seinem Blick. Jede Bewegung der Leute, die vorübergingen, verfolgte er akribisch. Die Zeit verrann und der Zeitpunkt des Unfalls rückte immer näher. Nur noch fünf Minuten, bis es geschehen würde. Matthew wurde immer nervöser. Er musste sich innerlich darauf einstellen, was gleich geschehen würde. Der wenige Verkehr, der hier vorüber rollte, war gut überschaubar. Plötzlich sah er seine Mutter auf dem Gehsteig kommen. Sie trug eine Tasche am Arm und wirkte fröhlich. Als sie gerade die Straße überqueren wollte, kam wie aus heiterem Himmel ein Auto aus der Seitengasse geschossen und riss sie mit sich, sodass sie in hohem Bogen über das Auto flog und auf der Straße bewusstlos liegen blieb. Matthew stockte der Atem. Er sah ihre blutenden Wunden am Kopf, Beinen und Händen und es zerriss ihn förmlich. Sein Herz schlug wie wild und seine Hände zitterten bei dem Anblick ihres zerschmetterten Körpers. Kurze Zeit später, traf ein Rettungswagen ein und brachte seine Mutter ins Krankenhaus. Die Polizei sicherte die Unfallstelle und verhörte den Fahrer des Unfallwagens, der geschockt wirkte. Alles in allem war es zwar ein schrecklicher Unfall gewesen, aber er konnte nichts Ungewöhnliches daran feststellen, was seine Theorie bestätigt hätte.
Fast wie in Trance beobachtete er die Arbeit der Polizei, und den Auflauf, der sich am Straßenrand gebildet hatte. Die Leute tuschelten, hielten sich geschockt die Hand vor den Mund, oder schimpften über den rücksichtslosen Fahrer des Unfallwagens. Matthew musterte die Menge, in der er zu entdecken hoffte, wonach er gesucht hatte. Hinweise auf ein Mordkomplott. Als sich die Menge, langsam auflöste, die Polizei den Wagen entfernt und den Fahrer mitgenommen hatte, verließ auch er die Unglücksstelle. Er konnte in dem Moment nicht sagen, ob er enttäuscht oder froh darüber war, dass Paymon ganz offensichtlich keine Schuld am Tod seiner Mutter trug. Nachdenklich ging er die Straße entlang und beobachtete die Menschen. Er erkannte manche Gesichter wieder und empfand plötzlich so etwas wie Heimweh nach der Stadt, in der er so lange gelebt hatte. Seine ganze Kindheit hatte er hier verbracht. Es war keine leichte Zeit für ihn damals, als er nach dem Tod seiner Mutter ins Heim kam. Als Vollwaise ganz ohne Familie, hatte er sich sehr verlassen gefühlt. Er dachte an Sally, die als Betreuerin im Heim gearbeitet, und ihn dann eines Tages herausgeholt hatte, zu sich und ihrem Mann Tom, der für ihn später so eine Art Vaterersatz wurde. Was wäre nur aus ihm geworden, hätten sie das nicht getan? Er war den beiden bis zum heutigen Tag sehr dankbar.
Als er so seinen Gedanken nachhing, beschloss er noch einmal, ins Krankenhaus zu gehen, um von seiner Mutter Abschied zu nehmen. Er hob seine Rechte über den Kopf, konzentrierte sich darauf und murmelte: „Lux Onerariis!“ Binnen Sekunden erschien er dann im Krankenhaus, von einem Lichtstrahl begleitet, den zum Glück niemand sehen konnte, dank Myrddins Mantel. Dann machte er sich auf die Suche nach seiner Mutter. Durch ein Gespräch der Krankenschwestern bekam er mit, dass sie noch im OP lag. Also setzte er sich auf einen Stuhl und wartete vor der Tür. Fast drei Stunden später, wurde sie auf einem Krankenbett herausgefahren und auf die Intensivstation gebracht. Mit wehem Herzen folgte er ihr und setzte sich leise auf einen Stuhl neben ihr Bett, nachdem Arzt und Schwestern das Zimmer wieder verlassen hatten. Seine Mutter war an mehreren Monitoren angeschlossen worden und das regelmäßige Piepsen der Geräte, wirkte auf ihn grausam quälend. Zu gerne hätte er sie länger in seinem Leben gehabt. Doch er konnte absolut nichts daran ändern, wie alles gekommen war. Auch wenn er dies von Herzen gerne getan hätte, es war ihm verboten, den Ablauf der Geschichte zu ändern, da die Folgen unabsehbar wären.
Myrddin hatte dies ausdrücklich in seinem Buch vermerkt >> Vetiti sumus auctore voluerunt!!! << Und wenn der größte Meister der Magie dies forderte, dann musste auch er sich daranhalten. Denn, wer wusste schon, was die Folgen für ihn mit sich bringen konnten. Vielleicht hätte er dann noch größere Probleme, als er ohnehin schon hatte. Nein, das war einfach viel zu riskant. Zumal er sich mit dem Tod seiner Mutter schon lange abgefunden hatte, auch wenn es ihn jetzt, wo er direkt dabei war, bis ins Herz traf. Für ihn war nur wichtig gewesen, herauszufinden, ob Paymon Wort gehalten hatte oder nicht. Das hatte sich somit bestätigt, und ihm blieb nur noch, sich von seiner Mutter für immer zu verabschieden, bevor er ging.
Als seine Mutter am nächsten Tag ihre Augen aufschlug, keimte in ihm leise Hoffnung, die er sofort wieder beiseiteschob, weil er den Ausgang doch kannte. Ihre inneren Verletzungen waren sehr schwer gewesen und der Arzt wirkte sehr skeptisch, ob sie sich davon jemals wieder erholen würde. Matthew wich ihr keine Sekunde von der Seite, und beobachtete wie Menschen kamen, sie besuchten, ihre Hand hielten und ihr gut zu redeten. Man brachte Blumen und Geschenke mit und die mitleidigen, hilflosen Blicke der Leute zeigten deutlich, wie es um sie stand. Tags darauf, kam Sally und holte den Schlüssel von ihrer Wohnung. So bekam Matthew das Gespräch, wovon sie in ihren Brief damals berichtet hatte, persönlich mit. Alles war genau so, wie sie es geschildert hatte. Seine Mutter war extrem schwach, aber sie wechselte ein paar Worte mit ihr, bevor sie wieder einschlief, was man den starken Medikamenten zuschrieb, die sie bekam. Es wurde Abend und die Besuchszeit war vorbei. Matthew verließ ihr Zimmer stets nur, um sich etwas zu essen zu besorgen. Als er an diesem Abend, von dem er wusste, dass er ihr letzter gewesen war, wieder zurück in ihr Zimmer kam, taumelte er plötzlich geschockt zurück. Als er durch die Tür gekommen war, dachte er zuerst, es wäre der Arzt, weil er einen weißen Kittel trug, doch als der sich umdrehte, blieb ihm fast das Herz stehen bei seinem Anblick. Sein Herz klopfte bis zum Hals und sein Blut fing vor Wut an zu kochen, als er das Gesicht Namtars erkannte, der sich an einem der Geräte zu schaffen machte. Dieser jedoch, sah und bemerkte ihn nicht. Matthew musste sich mit aller Kraft beherrschen, die ihm zur Verfügung stand! Er ballte seine Fäuste und zitterte am ganzen Leib vor Wut und Zorn, der in jedem Moment gleich zu eskalieren drohte. Hass stieg in ihm hoch. Abgrundtiefer Hass! Wie konnte dieser Mann ihr das nur antun? Was hatte sie ihm getan, dass er sie ermorden musste? Sie war doch nur eine liebevolle Frau gewesen, die niemandem etwas getan hatte! Warum sie? Wie erstarrt beobachtete er, wie Namtar mit einer Spritze in den Infusionsschlauch stach, etwas hineinspritzte, und sie nach ca. drei Minuten dann plötzlich zu atmen aufhörte. Als der Alarm der Geräte losging, hob Namtar seine Hand und murmelte: „Lux Onearis!“ Dann war er verschwunden. So war auch niemand mehr hier, als wenige Sekunden später Arzt und Schwester ins Zimmer stürmten. Der Arzt konnte nur noch den Tod seiner Mutter feststellen und schrieb es ihren schweren Verletzungen zu. Niemand hatte auch nur den leisesten Verdacht geschöpft, da man wusste, dass ihr Leben an einem