Название | Sonne Liebe Autos |
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Автор произведения | Frank Christof Huth |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783742784322 |
Frank Christof Huth
Sonne Liebe Autos
Roman
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Inhaltsverzeichnis
5. Erste Hochzeit und Krankheit
16. Landesgartenschau Eberswalde und Europagarten Frankfurt/Oder
1. Woltersdorf und Rüdersdorf
In Woltersdorf ist Georg geboren und wächst auf, kommt zum Kindergarten. Er hat eine liebe Kindergärtnerin, Frau Morgensonn. Mit seiner Freundin Alma schaukelt er gern. Es gibt auch eine alte Straßenbahn, die im Garten steht. Seine Großmutter väterlicherseits, Erna, holt ihn manchmal ab und nimmt ihn mit zu sich nach Schöneiche. Dort spielt er zu Füßen eines dunklen Regals, in dem ein altes Brockhauslexikon steht. Sie sagt:
„Das bekommst du später von mir!“
Es sollte ihn sein weiteres Leben begleiten.
Dann die Schule. In der ersten Klasse hat er eine gute Lehrerin. Er ist in zwei Mädchen verliebt, eine dunkelhaarig und grünäugig, die andere blond und blauäugig. Georg geht zum Flötenunterricht. Mit der Lehrerin lebt er Sadomasofantasien aus: Er bringt sie dazu, dass sie ihren Gürtel löst und ihn damit schlägt.
In der dritten Klasse kommt ein neuer, junger Lehrer, der Mathematik, Georgs Lieblingsfach, gibt und sportlich ist. Er rät ihm, mehr mit seinem Körper anzufangen. So tritt Georg in die Woltersdorfer Fußballmannschaft, die Betriebssportgemeinschaft Einheit Woltersdorf ein und wird dort bald Torwart. Training und Spiele machen Spaß. Sie haben aber nur einen Hartplatz. Einmal hat es so geregnet, dass der Platz voller Pfützen ist. Während des Spiels bleibt der Ball in einer besonders großen liegen. Minutenlang ist es unterbrochen, weil kein Spieler Lust zeigt hineinzuwaten. Zu den Auswärtsspielen fahren sie in den Autos der Spielerfamilien. Einmal ist der Schiedsrichter zu betrunken um zu pfeifen. So gibt der Heimtrainer den Schiedsrichter und der Woltersdorfer Trainer den Linienrichter. Die beiden sind sich oft uneins, und als der Schiedsrichter einen Spieler von Georgs Mannschaft vom Platz stellt, wirft der Linienrichter wütend die Fahne hin und macht nicht mehr mit. Der heruntergestellte Woltersdorfer schleicht sich hinter das gegnerische Tor und bewirft den Torwart mit Schlamm.
Einmal gibt es einen Handelfmeter gegen Georgs Mannschaft. Der gegnerische Spieler schießt, Georg hechtet und wehrt den Ball ab. Ricky, der Verursacher, umarmt ihn. Einmal sind für Georg zwei Groupies da. Das erfährt er erst später, als eines von ihnen, aus Strausberg stammend, ihm schreibt. Dann spielt Georg eine Altersklasse höher. Seine Spielposition ändert sich, da diese Mannschaft schon ihren Torwart hat. Er wird Verteidiger, und weil er der größte ist, muss er immer gegen den bulligsten Angreifer ran. Zu Eckbällen geht er manchmal mit nach vorn. In Erkner kommt eine Ecke gut, und Georg köpft ein. Das zwei zu eins Siegtor, sein einziges überhaupt. Im Alter von fünfzehn Jahren hört er mit dem Fußball auf.
An einem achten Mai, dem Tag des Erinnerns an das Ende des Zweiten Weltkrieges, findet am Ehrenmal am Thälmannplatz in Woltersdorf eine Feier mit Offizieren und Schülerinnen der nahe gelegenen sowjetischen Garnison statt. Ein Major spricht engagiert und freundlich, die Schülerinnen sehen mit ihren weißen Schleifen verlockend aus. Leider sind direkte Kontakte nicht vorgesehen. Georg tritt danach mit voller Überzeugung in die Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft DSF ein. Zu seinem späteren Unverständnis wird die DSF als erste Organisation nach Mauerfall aufgelöst.
Einmal hatte Georgs Familie einen Urlaubsplatz in einem kirchlichen Heim in Lohme auf Rügen gebucht. Seine ältere Schwester Anita und er fahren mit dem Fahrrad dorthin. Sie haben Zelt und Schlafsäcke dabei, folgen der Fernstraße 96. In einem Dorf bei Neubrandenburg ist der erste Abend. Eine ältere Frau spricht sie an, als sie am Anger das Zelt aufbauen wollen:
„Hallo ihr, könnt bei mir schlafen!“
Das tun sie. Am nächsten Tag schaffen sie es bis Rügen. Nachdem Anita und Georg den Rügendamm überquert haben, suchen sie auf einer schilfreichen Wiese einen Platz für ihr Zelt. Sie bauen auf, essen etwas und legen sich schlafen. Aber es ist unruhig: Mücken im Zelt. Außerdem scheint die Wiese ein Jugendtreff zu sein. Knatternde Mopeds, halblaute Gespräche. Georg fürchtet, dass sie das Zelt entdecken. Aber es passiert nicht. Am nächsten Morgen wachen sie erleichtert auf, bauen ab und radeln weiter. Bei strammem Gegenwind über Rügen. An Saßnitz vorbei erreichen sie am frühen Nachmittag Lohme. Der Urlaub ist schön. An seinem Ende geben sie die Räder bei der Bahn auf und fahren mit