Название | Hoffentlich musst du nicht in den Krieg |
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Автор произведения | Gerhard Ebert |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783738037869 |
Plötzlich quarrte eine Tür. Was war denn das nun wieder? Tom begann, vor Erregung zu zittern. Fieberhaft überlegte er. Die weiche Berührung an seinen Beinen war verschwunden. Vermutlich stand die Tür zu des Katers Kammer offen, und das Tier hatte soeben einen kleinen Spaziergang beendet. Wenn Tom jetzt die Tür schließen würde, wäre er den Kater los. Aber er traute sich nicht. Da war die Stelle, wo die Diele knarrte. Nicht auszudenken, welche Verwicklungen es geben könnte, wenn Tante deswegen herauskam. Allerdings: Wenn Tante auftauchen sollte, könnte er sagen, er wolle just zur Toilette. Und wer weiß, vielleicht würde sie sogar, wie neulich, nackt kommen. Tom zögerte, blieb starr stehen und lauschte.
Nichts zu hören! Absolut nichts! Plötzlich wurde Tom bewusst, wie dämlich eigentlich er sich just verhielt. Alles Interesse für Tantes nächtliches Wehgeschrei war dahin. Was ging es ihn überhaupt an, wenn sie Schmerzen hatte. Offenbar konnte sie ruhig schlafen, wenn der Onkel nicht bei ihr war. Tom trat den Rückzug an. Ihm gelang es, sein Zimmer zu erreichen, ohne dass die Diele knarrte. Auch das Schließen der Tür gelang ihm lautlos. Irgendwie war er höllisch froh, den Ausflug heil überstanden zu haben. Das Herz klopfte wild, lange fand er keine Ruhe.
Tom versuchte, sich abzulenken. Er überlegte, ob er wohl die "Bremen" zu Gesicht bekommen würde, wenn sie nach Helgoland fahren würden. Dieses große deutsche Passagierschiff sollte, wie Zeitungen gemeldet hatten, gerade in Bremerhaven vor Anker liegen. Und Onkel Jupp hatte nicht ausgeschlossen, dass es noch im Hafen sein würde. So 30000 Bruttoregister-Tonnen sollte es groß sein. Im Vergleich, hatte sich Tom sagen lassen, seien die Schiffe hier in Bremen im Hafen nur so 5000 oder 7000 Tonnen groß. 10000-Tonner würden gar nicht die Weser hochkommen bis in den Hafen, die müssten in Bremerhaven vor Anker gehen. Über den Versuch, sich die große "Bremen" vorzustellen, schlief Tom ein.
Der Bummel am nächsten Tag durch die Stadt erwies sich als nervenzehrend. In den Kaufhäusern blieben Tante und Opa immer wieder stehen, nahmen dies und jenes in die Hand, wendeten es hin und her, gaben es zurück. Es war langweilig, entsetzlich langweilig. Und dann der "Roland"! Er entpuppte sich als ein grauer steinerner Ritter vorm Rathaus, ein Denkmal, vollgeschissen von unzähligen wilden Tauben, die von einsamen Omas und Opas eifrig gefüttert wurden.
Na ja, so ein Kakao mit Kuchen und Sahne konnte ein bisschen versöhnen. Sie saßen bequem in einem Café mit Blick auf einen belebten Platz. Tante wunderte sich, dass Tom die vielen Straßenbahnen, überhaupt dieser tolle Verkehr so gar nicht interessierte. Das stimmte nicht ganz. Aber im Moment war er vor allem neugierig auf das Meer. Was er auch sagte.
"Na, dann morgen", meinte Tante.
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