Название | Hört, meine Söhne! |
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Автор произведения | Zac Poonen |
Жанр | Документальная литература |
Серия | |
Издательство | Документальная литература |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783752925357 |
Und nun ein Wort über die Gabe, in unbekannten Zungen (Sprachen) zu reden – da dies oft mit der Fülle des Geistes in Verbindung gebracht wird. Gott gibt diese Gabe nicht jedem – weil Er sieht, dass nicht jeder sie braucht. 1. Korinther 12,30 besagt sehr klar, dass „nicht alle in Sprachen reden“. Seid also Gott gegenüber offen und überlasst Ihm die Entscheidung, ob Er möchte, dass ihr diese Gabe habt oder nicht.
Bittet Gott zuerst, euch die Kraft des Geistes zu geben, um eure Zunge in eurer normalen Sprache zu beherrschen und sie vor Sünden wie Zorn, Lügen usw. zu bewahren. Das ist viel wichtiger, als die Gabe zu haben, in unbekannten Sprachen zu reden. In Jakobus 3,2 heißt es, dass jemand, der sich in seiner Sprache [im Wort] nicht verfehlt, ein vollkommener Mann ist. Das Reden in unbekannten Sprachen hat jedoch noch niemanden vollkommen gemacht.
Was ist der Zweck, in Zungen zu reden? Wenn wir Gott loben, stellen wir fest, dass unsere deutsche [oder irgendeine andere] Sprache begrenzt ist. Unser Herz ist voll, aber was in unserem Herzen ist, muss das enge Rohr der deutschen Sprache in unserem Verstand durchlaufen, bevor es aus unserem Mund herauskommt. Aber wenn der Verstand umgangen wird, dann kann die Fülle in unserem Herzen direkt von unserem Herzen zu unserem Mund gehen. Wir können dann Gott alles, was unser Herz erfüllt (die Fülle der Dankbarkeit oder den Druck, der durch Kummer verursacht wird) in Silben ausdrücken, die wir nicht verstehen – die aber Gott sehr gut versteht, denn Er hört auf das Herz. Auf diese Weise wird der Druck auf dem Herzen gelindert, indem er zum Ausdruck gebracht wird. In 1. Korinther 14,14 heißt es, dass unser Verstand nicht verstehen kann, was wir sagen, wenn wir in Zungen reden. Daher versuchen wir nicht, unsere Sprache zu analysieren, wenn wir in Zungen reden.
Glaube ist nicht gegen die Vernunft, aber er geht weit über die Vernunft hinaus – genauso wie die Differential- und Integralrechnung weit über die einfache Addition hinausgeht. Wir leben in einer Welt, wo viel Betonung auf den Verstand und die Vernunft gelegt wird. Aber der menschliche Geist, den Gott in uns gelegt hat, ist größer als unser Verstand. Das ist der Grund, warum unser Verstand die Sprache unseres Geistes nicht verstehen kann. Wir zerstören unseren Verstand nicht, denn er ist ein wunderbares Geschenk Gottes, aber wir müssen ihn entthronen. Paulus sagte, dass er mehr als alle anderen in Zungen redete – vielleicht, weil er in seinem Dienst mehr Druck als all die anderen hatte und daher diese Gabe notwendiger brauchte als die anderen (1. Korinther 14,18).
Die Gabe der Zungenrede kann uns helfen, wenn wir entmutigt sind, wenn wir unter Druck sind, wenn wir an nichts Bestimmtes, worum wir beten sollten, denken können, wenn wir nicht wissen, wie wir für eine komplizierte Situation beten sollten oder wenn wir einfach zu müde sind, um uns zu konzentrieren und uns entspannen möchten. Mit der Gabe der Zungenrede könnt ihr euer Herz eurem himmlischen Vater in Silben ausschütten, die ihr nicht versteht, die aber das tiefste Verlangen eures Herzens ausdrücken.
Ich erhielt einen ermutigenden Brief von einem jungen Bruder, der nicht zu unserem Jüngerschaft-Seminar im vergangenen Dezember kommen konnte. Aber er war eifrig und hörte sich die Audiokassetten von diesem Seminar an. Als er die Kassette von der Versammlung anhörte, wo wir über die Erfüllung mit dem Heiligen Geist sprachen, überkam ihn selber ein großer Durst danach. Er entschied sich, Gott so wie Jakob zu suchen, der zum Herrn sagte: „Ich lasse dich nicht, es sei denn, du segnest mich!“ (1. Mose 32,27). Er ging in sein Zimmer und betete, aber stellte fest, dass es in seinem Gebet keine Bürde und kein Verlangen gab. Als er sein Herz erforschte, erkannte er, dass es eine Sache in seinem Leben gab, die er dem Herrn noch nicht ausgeliefert hatte. Diese eine Sache war nicht etwas Sündiges. Aber es nahm dennoch den Platz ein, den der Herr in seinem Leben haben sollte. Er gab es sofort dem Herrn hin – und Gott goss Seinen Geist auf ihn aus und er begann in Zungen zu reden und weinte Tränen der Freude.
Es war wirklich ermutigend zu hören, wie Gott jemandem begegnete, der nicht zum Seminar kommen konnte. Ich erinnerte mich an 4. Mose 11,25-29, wo es heißt:
„Da kam der Herr herab in der Wolke und redete mit ihm, und er nahm von dem Geist, der auf ihm war, und legte ihn auf die 70 Ältesten; und es geschah, als der Geist auf ihnen ruhte, da weissagten sie, aber nicht fortgesetzt. Und im Lager waren noch zwei Männer geblieben; der eine hieß Eldad, der andere Medad, und der Geist ruhte auch auf ihnen. Denn sie waren [als Älteste] verzeichnet und doch nicht hinausgegangen zur Stiftshütte; sondern sie weissagten im Lager. Da lief ein Knabe hin und sagte es Mose und sprach: Eldad und Medad weissagen im Lager! Da ergriff Josua, der Sohn Nuns, der Moses Diener war von seiner Jugend an, das Wort und sprach: Mose, mein Herr, wehre ihnen! Aber Mose sprach zu ihm: Eiferst du für mich? Ach, dass doch das ganze Volk des Herrn weissagen würde! Dass doch der Herr seinen Geist auf sie legen würde!“
Der Gott, der zur Zeit Moses so arbeitete, ist auch heute noch derselbe. Bei Gott gibt es kein Ansehen der Person. Er ist ein Belohner aller, die Ihn eifrig und mit Demut suchen. Die Klugen und die Intelligenten werden gewöhnlich übergangen – nicht wegen ihrer Intelligenz, sondern wegen ihres Stolzes.
Es ist wichtig zu beachten, was in Apostelgeschichte 2,4 über die Jünger gesagt wird, die am Pfingsttag in Zungen (Sprachen) redeten. Lies diesen Vers sorgfältig. Es waren die Jünger selbst, die den Mund auftaten und ihre Zungen benutzten, als sie in Zungen redeten. Der Heilige Geist hat ihre Zunge nicht bewegt. Er bewegt keines Menschen Zunge. Es sind nur böse Geister, die Menschen auf eine solche Weise kontrollieren. Beim Austreiben von Dämonen habe ich böse Geister durch Menschen sprechen hören. Diese Menschen hatten in solchen Zeiten keine Kontrolle über ihre Zunge, weil der böse Geist sie bewegte. Der Heilige Geist wirkt aber nicht auf diese Weise. Er gibt uns nur die Gabe. Er erwartet, dass wir unsere Zungen selber bewegen, um die Gabe auszuüben, die Er uns gibt – genauso wie wir es tun, wenn Er uns die Gabe der Predigt (Prophetie) gibt. Also, „tue deinen Mund weit auf, so will ich ihn füllen!“ (Psalm 81,11).
Wenn ihr die Gabe der Zungenrede empfangt, dann benutzt sie nur in eurem privaten Gebet – besonders, wenn ihr nicht wisst, was ihr zu Gott sagen sollt. Diese Gabe ist im Wesentlichen für unsere private Kommunikation mit Gott und nicht in erster Linie für den öffentlichen Gebrauch. Sie kann in einer Gemeindeversammlung nur ausgeübt werden, wenn dort jemand mit der Gabe der Auslegung von Zungenrede anwesend ist (1. Korinther 14,28). Da wir oft nicht wissen werden, ob jemand die Gabe der Auslegung hat, ist es am sichersten, diese Gabe nur privat zu benutzen – so wie Paulus es tat (1. Korinther 14,18-19). Aber wie ich vorhin gesagt habe, trachtet ernsthafter nach Reinheit in eurer normalen Sprache.
Diskutiert dieses Thema nicht mit Christen, die nicht an die Gaben des Geistes glauben – weil es zu unnötigem Streit führen wird. Einige Christen verachten diese Gabe des Geistes – und es passiert leicht, dass ihr diese Gabe selber abwertet, wenn ihr mit solchen Gläubigen zusammen seid. Lasst nie zu, dass das Christentum in eurer Umgebung eure Denkweise prägt. Haltet an der Lehre von Gottes Wort fest.
Jesus musste niemals in Zungen reden, weil Sein Verstand keine Begrenzungen hatte und vollkommen rein war, und auch weil Seine Gemeinschaft mit Seinem Vater ebenfalls allezeit vollkommen war. Deswegen wird das Reden in Zungen verschwinden, wenn wir in den Himmel kommen – wenn „das Vollkommene da ist“ und „wir das Unmündige wegtun“ und „wir den Herrn von Angesicht zu Angesicht sehen“ (1. Korinther 13,8-12). Somit ist die Gabe der Zungenrede nur für den vorübergehenden Gebrauch in unserem unvollkommenen Zustand hier auf Erden. Aber in Gemeindeversammlungen ist die prophetische Rede der Zungenrede 2000 Mal überlegen (10.000:5; siehe 1. Korinther 14,19) – weil die prophetische Rede darin besteht, Gottes Wort zu verkündigen und andere zu erbauen (1. Korinther 14,3).
Wenn in einer Gemeinde alle gleichzeitig in Zungen reden, so sagt der Heilige Geist, wird sie zurecht eine „verrückte Gemeinde“ genannt! (1. Korinther 14,23). Meidet daher solche Gemeinden. Aber Er sagt den Gemeinden auch: „Das Reden in Zungen verhindert nicht“ (1. Korinther 14,39). Das ist die richtige Ausgewogenheit.