Название | Der Magische Chip |
---|---|
Автор произведения | Andrea Celik |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783844271799 |
Fritz holte seinen Geldbeutel aus der Tasche und reichte dem Taxifahrer 50, - Euro. Er sagte:
»Stimmt so Kumpel, dafür nehme ich mir diese Zeitschrift mit!«
»Okay, schönen Abend der Herr, danke für das Großzügige
Trinkgeld!«, während der Taxifahrer das aussprach, dachte er:
»Für 'ne alte Zeitschrift so viel Geld zu zahlen, der spinnt doch!«,
und fuhr wieder los, auf der Suche nach neuen Kunden. An der Taunusstraße 87 drehte sich langsam das Schloss zum Innenhof auf. Die Türen knarrten und der Regen sorgte dafür, dass die Gummisohlen unter den Schuhen anfingen zu quietschen. Eigentlich wollte sich Sauerbohne unbemerkt ins Hinterhaus schleichen. Innerlich hoffte er, von niemandem
bemerkt zu werden. Ein modriger feuchter Geruch stieg Fritz beim Betreten des Hinterhauses in die Nase. Eine Ratte kam ihm entgegen gelaufen. Nachdem er dieses lästige Tier abgewimmelt hatte, stieg er die Treppen bis zum Dachgeschoss hoch. Er klopfte an die Tür und wartete, bis ihm geöffnet wurde. Ein großer, fetter Mann mit einer Glatze und einer Lesebrille auf der Nase öffnete ihm die Tür.
»Komm rein Fritz«, flüsterte er und machte dabei eine einladende Handbewegung nach innen.
»Hallo Kai, war ne anstrengende Woche! Ich geh mich
mal Duschen«, räusperte sich Fritz, und ging schnurstracks
auf das Badezimmer zu. Der nächste Tag war wesentlich schöner, die Sonne schien und nur vereinzelt, zogen Wolken am Himmel vorbei. Die Farbenpracht der Bäume war leuchtend und schillernd. Der Regen vom Vortag war vergessen und scheinbar nie da gewesen. Fritz Sauerbohne und Kai Knüppeldicke, waren wohl die besten Hacker international. Sie wohnten in München seit mehr als 10 Jahren und waren beruflich viel unterwegs. Die Nachbarn wussten natürlich nichts über die beiden Schurken. Jeder nahm an, dass die Zwei Lagerhallenarbeiter sind und gerne mal einen über den Durst tranken.
Seit ca. fünf Jahren befassten sich Fritz und Kai intensiv mit der magischen Chipkarte. Anfangs dachten sie, dass es sich dabei um ein Symbol der Hacker handeln würde. Die Hinweise der letzten Jahre haben allerdings ergeben, dass die Karte tatsächlich existiert. Fritz glaubte fest daran, den Chip zu finden. Er schwelgte jetzt bereits in Gedanken und träumte von der Südsee und einem reichen Leben. Um das zu erreichen, müssten Kai und er diese Karte besitzen. Den letzten Hinweis zu dem Verbleib der Karte erhielt Kai in der Unterwelt von London. Er war gerade dabei, eine neue Software für den Kasino-Besitzer Klunis zu installieren, als er auf dessen Festplatte, eine Fotografie des roten Chips sah. Wie er wirklich heißt, weiß natürlich niemand, das wäre ja schließlich zu gefährlich! Kai überlegte und kam zu dem Entschluss, dass der Chip wirklich existieren müsste, denn wie sonst sollte ein Bild von ihm existieren? Klunis wusste angeblich nichts über den Chip. Kai speicherte die Daten auf seiner Diskette und löschte alle Angaben auf der Festplatte. Er wollte verhindern, dass andere Personen davon erfuhren. Später zu Hause in München vergrößerte er das Bild des magischen Chips. Die Farbe war Rotgold und hatte die Größe einer SIM-Karte. Kai betrachtete das Bild einige Minuten, danach fühlte er sich wie hypnotisiert. Seitdem waren Fritz und Kai oft in London und immer mit dem Gedanken, den Chip zu finden, um die Unterwelt regieren zu können.
Tuut, tuut!
»Steinhauser Verlag, Witzke am Apparat, was kann ich für Sie tun?«
»Tag meine Schöne! Mein Name ist Fritz Schmitt mit doppelt TT am Ende. Der Grund meines Anrufes ist eine Annonce, die vor einer Woche in ihrer Zeitschrift Int-OCus erschienen ist. Die Anzeige hatte folgenden Inhalt:
Internet Freunde aufgepasst! Rot und weiß,
zwischen Europa und Asien!
Ha, ha, ha............
Können sie mir bitte sagen, wer diese Anzeige aufgegeben hat?«
»Ja, ehm Momentchen bitte«,
meinte Frau Witzke, legte dabei den Hörer auf den Tisch und begann in die Tasten ihres Computers zu drücken. Kurze Zeit später meldete sie sich wieder und sagte:
»Hören Sie junger Mann, die Anzeige gab eine Frau Isolde
Kunz auf, möchten sie die Telefonnummer?«
»Oh, das wäre sehr reizend von ihnen.«
»3500000 lautet die Rufnummer, kann ich sonst noch etwas
für sie tun?«
Doch es rauschte nur noch, die Verbindung war bereits abgebrochen. Fritz Sauerbohne wählte die Nummer 3500 000 und wartete auf einen Ton.
»Hier ist der automatische Anrufbeantworter von Isolde Kunz,
bitte rufen sie später noch mal an. Hinterlassen sie bitte keine Nachrichten! Beep -.«
Und schon war die Verbindung unterbrochen. Übers Internet fand Fritz schnell heraus, dass es in Wirklichkeit keine Isolde Kunz gab. Er erfuhr allerdings, zu welcher Adresse der Telefonanschluss mit der Nummer 3500 000 gehörte. Er druckte sich die Adresse aus, um kurze Zeit später mit
seinem Wagen dorthin zu fahren.
Brumm, brumm!------- stille, bruuum bruuuum!---------- stille,
dicker schwarzer Rauch kam aus dem lockeren Auspuff, der so aussah, als ob er jeden Moment abbrechen würde. Der alte VW-Käfer sah nicht wirklich aus, wie ein Käfer, sondern wie ein aus verschiedenen Teilen zusammengesetztes Gefährt auf vier Rädern. Rost und verschiedene Farblackierungen gaben dem alten klapprigen Auto, eine besondere Marke. Nach mehreren Startversuchen sprang die alte Rostbeule,
müde und röchelnd an. Fritz Sauerbohne schaffte es, Kai Knüppeldicke davon zu überzeugen, mit ihm mitzufahren. Es war jedes Mal ein Chaos, wenn Kai ins Auto Einstieg. Seine vielen Kilos ließen das Auto regelrecht absacken. Es berührte dann fast den Boden und fing an zu krächzen.
»Guck mal auf dem Zettel, wie heißt doch gleich noch mal die Straße?«, fragte Fritz, während er langsam das Auto auf die Hauptstraße lenkte.
»Quellwasserstraße, autsch! Mensch Sauerfritze, pass doch auf!«, denn genau in dem Augenblick, als Kai den Straßennamen nannte, bremste Fritz so stark ab, dass sich Kai die Stirn an der Windschutzscheibe polierte. Sie fuhren die Straße an dem alten Stadtpark entlang, als Kai plötzlich sagte:
»Die nächste Seitenstraße rechts einbiegen, dann sind wir in der Quellwasserstraße.«
»Irgendwie ist mir das nicht so geheuer, denn die Quellwasserstraße
Liegt am alten Kriegsfriedhof.«
Im Schritttempo fuhr der Käfer die Straße entlang.
»Nummer 5, Nummer 6, ja wo ist denn die Nummer 7?
Siehst du etwas Fritz?«
»Oh ich glaub' s ja nicht, schau mal auf die andere Seite,
das Friedhofstor hat die Nummer 7!«
»Typisch Fritz Sauerbohne! Bekommst du überhaupt irgendetwas auf die Reihe?«
»Hör endlich auf mich Sauerbohne oder Sauerfritze zu nennen! Du weißt genau, dass ich diesen Namen nicht ausstehen kann«, räusperte sich Fritz. Draußen fing es bereits an zu dämmern, und die Tatsache, dass sich Fritz und Kai vor einem Friedhof befanden, ließ ihnen das Adrenalin ansteigen wie beim Bungee Jumping.
»Mensch Kai, lass uns 'ne Fliege machen. Das Ganze ist bestimmt nur ein übler Scherz.«
»Sei still Angstbohne! Ich will wissen, was es mit dieser Anzeige auf sich hat. Vergiss nicht mein Lieber, dass du mir das hier eingebrockt hast und genau aus diesem Grunde kommst du mit ohne Widerrede, verstanden?«
Langsam öffneten sie das Friedhofstor. Obwohl das Tor sehr alt war, ließ es sich verdammt leicht öffnen.
»Wonach