Название | Mit Märchen zum Glück |
---|---|
Автор произведения | Helena Beuchert |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783957203267 |
Mit Märchen zum Glück
Helena Beuchert
Alle Rechte, insbesondere auf
digitale Vervielfältigung, vorbehalten.
Keine Übernahme des Buchblocks in digitale
Verzeichnisse, keine analoge Kopie
ohne Zustimmung des Verlages.
Das Buchcover darf zur Darstellung des Buches
unter Hinweis auf den Verlag jederzeit frei
verwendet werden.
Eine anderweitige Vervielfältigung des
Coverbildes ist nur mit Zustimmung
der Coverillustratorin möglich.
www.net-verlag.de Erste Auflage 2021 © net-Verlag, 09117 Chemnitz © Coverbild: Heike Georgi Covergestaltung: net-Verlag printed in the EU ISBN 978-3-95720-325-0
Inhaltsverzeichnis
Warum es sich zu wünschen lohnt
Vom König mit der dünnen Haut
Es ist noch gar nicht lange her, da lebte einmal ein junger König, der regierte sein Reich klug und gütig. Alle Bewohner hatten ein sattes Auskommen, und die bunten Märkte waren bis über die Grenzen berühmt. Doch der König war mit einer dünnen Haut in die Welt geboren worden. Jeder missgünstige Gedanke, jede zornige Verwünschung traf ihn und schlüpfte ihm unter die Haut. Jede abfällige Bemerkung zeichnete sein Gesicht. Besonders an den Festtagen, an denen der König von der Balustrade herunter zu seinem Volk sprach, setzten ihm die Spitzen der Neider zu. Auch wenn er mit der Kutsche die Wachparade abfuhr, trafen ihn die ausgespuckten Nadeln. Manche hatten sogar Widerhaken und krallten sich fest.
Nach jedem öffentlichen Auftritt suchten ihn seine Getreuen am ganzen Körper nach diesen gemeinen Spitzen ab.
Die treuesten Diener wussten von den Wunden, die seinen Körper zeichneten. Er selbst verbarg den Makel und ließ sich auf jeden Mantel einen hohen Kragen schneidern. Doch nach und nach verlor der König die Freude an der Begegnung mit Menschen und zog sich immer mehr zurück. Im Schloss wurde es still, so still, dass die Wachen miteinander flüsterten, wenn sie einen Befehl weitergaben.
Dann und wann hob der König einen Vorhang und schaute hinaus in den grünenden Garten. Aber selbst zum Herumspazieren in der Blütenpracht hatte er keine Lust mehr.
Viele Menschen vermissten den König und trauerten mit ihm. Wer über den großen Platz vor dem Palast ging, schaute zu den Fenstern hinauf, als könne er den König herbeizaubern. Doch dieser ließ sich nicht sehen. Das fröhliche Geschrei und laute Feilschen auf den Märkten wich ruhigen Geschäften, und alle gingen eilig wieder nach Hause.
Eine Imkerin, deren Familie schon seit Menschengedenken einen Honigstand am Rand des Marktes unterhielt, spürte die Veränderung im Volk. Oft dachte sie darüber nach, wie sie dem König helfen könne.
Sie hatte eine schöne Tochter. Die lachte so glockenhell und unbeschwert, dass es eine reine Freude war. Oft kamen Händler und Handwerksburschen nur an den Stand, um das Mädchen lange ansehen zu können, und kauften mehr Ware, als sie brauchten. Da packte die Mutter eines Morgens einen großen Henkelkorb voller Töpfchen feinsten Blütenhonigs und schickte die Tochter damit zum Palast: Sie solle dem Koch doch ein paar Kostproben darbieten.
Dieser ließ sich