30 dreiste Lügen über Geld. Peter Koenig

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Название 30 dreiste Lügen über Geld
Автор произведения Peter Koenig
Жанр Изобразительное искусство, фотография
Серия
Издательство Изобразительное искусство, фотография
Год выпуска 0
isbn 9783037600344



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– mit all den damit verbundenen Sicherheiten und Unsicherheiten.

      Was die Frage nach der Sicherheit anbetrifft: Lesen Sie weiter …

      Lüge Nr. 7

      Geld bedeutet Sicherheit

      Die Beziehung zwischen Geld und Sicherheit scheint so selbstverständlich – und sicher – zu sein wie die Luft zum Atmen. Im Englischen nennt man bestimmte Wertpapiere und Effekten sogar »Securities«, Sicherheiten, und im Deutschen spricht man von »finanzieller Absicherung«. Dies ist bestimmt keine Lüge.

      Geld bedeutet Sicherheit

      Dies ist bestimmt eine Lüge. Kein noch so großer Geldbetrag kann ein Gefühl von Sicherheit verleihen … höchstens für einige wenige Minuten.

      Erinnern Sie sich daran, wie es bei den Themen Macht und Glücklichsein funktioniert – oder eher nicht funktioniert. Dort ist ein ähnlicher Mechanismus am Werk. Die Illusion besteht darin, zu glauben, Wohlstand bzw. ein gewisser Betrag an Geld gewährleiste Sicherheit. Einen konkreten Betrag haben Sie dabei meist nicht vor Augen, doch wenn Sie ehrlich sind, müssen Sie zugeben, daß Sie immer ein quälendes Gefühl begleitet, Sie sollten eigentlich etwas mehr Geld zur Seite legen, als Sie es bisher getan haben.

      Es begann mit Ihrem ersten Bankkonto. Der Kontostand fing an zu steigen, was Ihnen zu dieser Zeit ein Gefühl von Sicherheit gab, so daß Sie ein zweites Konto eröffneten, dann ein drittes und schließlich immer mehr. Sie erwarben Wertpapiere, Immobilien und vielleicht auch Kunstwerke und Schmuck. Das »finanzielle Polster« wurde immer dicker – genauso wie die Versicherungen zum Schutz gegen Verlust zahlreicher wurden und deren Organisation und Verwaltung aufwendiger –, bis Sie schließlich, ohne sich dessen bewußt zu sein, mehr Zeit und Energie darauf verwendeten, sich und Ihr Vermögen gegen Verlust zu schützen, als Ihr schönes Leben zu genießen. Diese Schutzmaßnahmen kosten auch immer mehr Geld, so daß Sie logischerweise immer mehr verdienen müssen. Wenn Sie wirklich erfolgreich sind, brauchen Sie nun vielleicht einen kugelsicheren Wagen und eine elektronisch überwachte, von hohen Mauern umgebene Villa – ein Privileg, das ironischerweise meist nur Großkriminellen vergönnt ist. Wer weiß, vielleicht sind Ihre Unternehmungen inzwischen selbst etwas zweifelhaft, ja sogar leicht kriminell …

      Wenn Sie nun in Südamerika leben und es bis in die oberste Liga geschafft haben, lesen Sie dies hier vielleicht in Ihrem Privathubschrauber, auf den Sie nicht mehr verzichten können, da es zu gefährlich geworden ist, Freunde mit dem Wagen zu besuchen. Unmerklich haben Sie sich einen Käfig gebaut, in dem Sie jetzt leben, ohne dies jemals beabsichtigt zu haben.

      Die Ironie des Irrglaubens, Geld bedeute Sicherheit, ist die: Je mehr Sie diese Lüge für bare Münze nehmen – auch wenn Ihre Lebensumstände vielleicht nicht so extrem sind wie hier dargestellt –, desto mehr leben Sie vermutlich in einem selbstgebauten Hochsicherheitsgefängnis. Dies ist natürlich kein Ausdruck von Sicherheit, sondern vielmehr des Gegenteils davon – Unsicherheit.

      Sich dieser Lüge bewußt zu werden, ist der erste Schritt zur Befreiung.

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