Название | Das Gift an Amors Pfeil |
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Автор произведения | Marnia Robinson |
Жанр | Сделай Сам |
Серия | |
Издательство | Сделай Сам |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783867813914 |
Es überrascht uns nicht, dass der linke Pfad des sexuellen Tantra in seinem Ursprungsland in Verruf geriet und sich nur noch im Untergrund hielt. Aus Sicht des Yoga-Gelehrten Georg Feuerstein hatte ein großer Teil des sexuellen Tantra Ähnlichkeiten mit Schwarzer Magie (oder Sexualmagie) angenommen. Es geht dabei um die Ausübung von Macht über andere, ohne Rücksicht auf deren Wohlergehen, auf der Suche nach persönlicher Befriedigung. Der selbstsüchtige Fokus vieler tantrischer Praktiken, so Feuerstein, wird ersichtlich durch die Verfolgung des Orgasmus, den man zu erreichen sucht, zuweilen, nachdem die Partner einander erregt haben, um einen erhöhten Bewusstseinszustand zu erlangen.85 Feuerstein sagt, dass wirkliches Tantra (des rechten oder des linken Pfades) ein Mysterium ist, das das illusorische Selbst (Ego) zu transzendieren sucht, indem das erotische Potential des Körpers erweckt wird, während man die Energie hält. Das Ziel ist Glückseligkeit, ein Zustand der Kommunion mit dem Göttlichen, jenseits des Körpers, nicht ein erhöhter Zustand von sinnlichem Vergnügen. Klassisches Tantra empfiehlt Techniken zur Transformierung der Leidenschaft, Techniken, um darüber hinauszugehen. Im Gegensatz dazu adaptieren westliche Tantralehrer die Methoden häufig, um die Intensität der Leidenschaft noch zu steigern und damit die Begierden des Ego zu befriedigen.
Wie Feuerstein erklärt, geht die kreative Spannung, die als Brücke zur Ekstase dienen könnte, beim Orgasmus verloren. Der ganze Sinn, den Orgasmus zu vermeiden, liegt darin, die subtile Kraft oder Nervenenergie, Ojas genannt, zu sammeln, die in dem Moment vergeudet wird, wenn das Nervensystem während der sexuellen Stimulierung sein Feuerwerk entfacht.
„[Es ist nicht der Samenverlust, der problematisch ist,] sondern das Abfeuern des Nervensystems während der sexuellen Stimulierung. Das gilt sowohl für Männer als auch für Frauen.“
Georg Feuerstein
In seinem Buch Sacred Sexuality schreibt Feuerstein, dass offenherzige Liebende, ob Tantriker oder nicht, spontan über das Erlebnis der Kommunion stolpern:
„[Nach einer Liebesnacht] fühlte ich mich, als sei ich auf einer höheren Ebene konstant wach bzw. bewusst. Ich erinnere mich, mich den ganzen Tag völlig entspannt gefühlt zu haben. In dieser völligen Entspannung befand ich mich außerhalb der Zeit. Zu sagen, dass es keinen Anfang oder Ende der Zeit gab, wäre irrelevant gewesen. Es gab schlicht keine Zeit. … [Ich war mir bewusst, dass alles Materielle] ganz spontan und spielerisch aus einer einzigen großen Quelle entstand. …Ich war auf eine Art zur Unendlichkeit mit Augen geworden. Ich fühlte mich, als wäre ich in eben diesem Moment geboren worden, oder, als hätte ich mein Leben lang geschlafen und wäre gerade erst erwacht. Ich entsinne mich außerdem, dass ich wusste, dass dies der wahre Zustand von jedem ist und dass jeder dies wissen könnte. … Ich blieb ungefähr drei Wochen in diesem Zustand der Unschärfe, und das Leben war um ein Vielfaches intensiver. …Ich habe während dieser Zeit fast nichts gegessen. …Ich erinnere mich daran, meiner Freundin gesagt zu haben, dass es sich anfühlte, als sei mein Rückgrat an die „universelle Steckdose“ angeschlossen, und dass es eine Quelle unerschöpflicher Energie war. …Während dieser Phase war ich kreativer als jemals zuvor (oder jemals danach), sowohl während der Arbeit als auch außerhalb meiner Arbeit. …Ich wurde hellsichtig, konnte in die Zukunft sehen und dann später die Szenen durchleben, die ich bis ins kleinste Detail vorhergesehen hatte. …Ich liebte jeden, inklusive meiner Freundin, auf die gleiche Art, unendlich. Eigentlich gab es niemanden getrennt von mir, den ich hätte lieben können.“ 86
* Diamond weist vorsorglich darauf hin, dass niemand Flexibilität (die Fähigkeit, dass sich die sexuelle Orientierung ändern kann) mit der freien Wahl (der Fähigkeit, dies willentlich zu tun) verwechselt. Auf jeden Fall jedoch ist die Tatsache, dass die persönliche sexuelle Identität möglicherweise eher etwas Fließendes als etwas Festes ist, also mehr wie eine Religion ist als wie eine Rassenzugehörigkeit, in der Diskussion von gleichen Rechten für sexuelle Minderheiten irrelevant.
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