Название | Vom Leben getragen |
---|---|
Автор произведения | Ajana Holz |
Жанр | Сделай Сам |
Серия | |
Издательство | Сделай Сам |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783863215606 |
Aber für das Äußern von Gefühlen ist dort kaum Raum und Zeit. Es ist eine technische und harte körperliche Arbeit. Und wie die Menschen, die dort arbeiten, damit klarkommen, ist in aller Regel „ihre Sache“. Da wird meist nicht darüber geredet. Da gibt es keine Supervision oder Seelsorge wie bei großen Unfällen. Und mit wem sollten sie außerhalb ihrer Arbeit auch darüber sprechen können, wenn wirklich kaum jemand etwas davon wissen will? Und wenn eher mit Entsetzen reagiert wird, was keine Hilfe ist für diejenigen, die das fast täglich aushalten müssen.
Als Gesellschaft lassen wir diese Menschen allein und würdigen sie nicht angemessen für diese große Aufgabe, die sie für uns alle übernehmen. Das gilt natürlich auch für viele andere Bereiche in unserem Leben und mündet einmal mehr in der großen Frage, wie mit der Aufteilung und Bewertung von – bezahlter und unbezahlter – Arbeit überhaupt umgegangen wird.
Festzuhalten bleibt, dass auch über diesen Bereich der Arbeit mit den Toten bisher noch viel zu wenig gesprochen wird. Ich wünsche mir, dass wir als Gesellschaft darüber reden und nachdenken, wie wir unsere Bestattungskultur so verändern können, dass sie menschlicher wird. Für alle.
9 Gary Zukav: Die tanzenden Wu Li Meister – Der östliche Pfad zum Verständnis der modernen Physik: vom Quantensprung zum schwarzen Loch. Rowohlt, 2012
10 Silvia Federici: Caliban und die Hexe – Frauen, der Körper und die ursprüngliche Akkumulation. 8. Auflage, Mandelbaum, 2020
11 Altes Testament, Ex 22,17: „Eine Hexe sollst du nicht am Leben lassen“: ein Bibelzitat, auf das sich die Hexenverfolger unter vielen anderen häufig beriefen, genauso wie auf hohe Kirchenmänner wie Thomas von Aquin, Augustinus und andere.
12 Eine der Grundlagen für die Vernichtung, das Buch Malleus Maleficarum (zu Deutsch: Hexenhammer) von 1487, welches ausschließlich von der „naturgegebenen Boshaftigkeit und Schlechtigkeit der Frau“ handelt, wurde ebenfalls in diesem Land 1487 von zwei Mönchen geschrieben: „[…] so ist auch das Prozeßbuch Hexenhammer‘ eine Sammlung bereits bestehender, zum Teil jahrhundertealter Ansichten über Dämonen und ebenso alter Vorurteile gegenüber Frauen […], eine Aneinanderreihung von Zitaten von Heiligen Aposteln, Kirchenvätern und antiken Denkern, die in die Form scholastischer Disputation gezwängt wurden.“ Erika Wisselinck: Hexen – Warum wir so wenig von ihrer Geschichte erfahren und was davon auch noch falsch ist. Frauenoffensive, 1986, S. 15
13 Vergleiche hierzu Rune Blix Hagen: Witchcraft Criminality and Witchcraft Research in the Nordic Countries aus: The Oxford Handbook of Witchcraft in Early Modern Europe and Colonial America. Oxford University Press, 2013
14 Mona Chollet: Hexen – Die unbesiegte Macht der Frauen. Edition Nautilus, 2020, S. 20
15 ebenda, S. 19
16 ebenda, S. 20; vergleiche hierzu ebenfalls: Silvia Federici: Caliban und die Hexe – Frauen, der Körper und die ursprüngliche Akkumulation. 8. Auflage, Mandelbaum, 2020; Barbara Ehrenreich und Deirdre English: Hexen, Hebammen und Krankenschwestern. Frauenoffensive, 2001
17 Gunnar Heinsohn und Otto Steiger: Die Vernichtung der weisen Frauen – Hexenverfolgung, Menschenproduktion, Kinderwelten, Bevölkerungswissenschaft. 14. Auflage, Area Verlag, 2005; Erika Wisselinck: Hexen – Warum wir so wenig von ihrer Geschichte erfahren und was davon auch noch falsch ist. Frauenoffensive, 1986
18 Gunnar Heinsohn: Lexikon der Völkermorde. Rowohlt, 1998
19 Heute sind die Verhältnisse in der Bundesrepublik besser, jedoch lange noch nicht gut. Die Anzahl rassistischer und antisemitischer Angriffe steigt ebenso wie die der Femizide: Morde an Frauen, weil sie Frauen sind.
20 Martina Böhmer: Erfahrungen sexualisierter Gewalt in der Lebensgeschichte alter Frauen – Ansätze für eine frauenorientierte Altenarbeit. 2. Auflage, Mabuse, 2000
21 medica mondiale e. V., https://www.medicamondiale.org/nc/nachrichten/transgenerationales-trauma-wir-haben-so-viel-in-uns-vergraben.html (25.11.2020)
22 Diese schöne Frage stellte mir Franziska Brugger, eine meiner Lektorinnen, während der Entstehungsphase des vorliegenden Buches.
23 LAG Hospiz Brandenburg e. V., https://www.lag-hospiz-brandenburg.de/themen_hospizidee_geschichte.html (25.11.2020)
24 Brigitte Tag: „Aber auch die Straftatbestände des Diebstahls, § 242 StGB, oder der Unterschlagung, § 246 StGB, kommen nicht in Betracht. Diese das Eigentum schützenden Straftatbestände sind u. a. deswegen nicht anwendbar, weil es sich bei den Leichen zwar um Sachen handelt [Hervorhebung von A. H.], sie aber anders als im Tatbestand vorausgesetzt herkömmlicherweise nicht im fremden Eigentum stehen, sondern herrenlos sind.“ Brigitte Tag: Rechtliche Aspekte im Umgang mit dem toten Körper. Eine thematische Einführung aus: Dominik Groß, Andrea Esser, Hubert Knoblauch, Brigitte Tag (Hg.): Tod und toter Körper – Der Umgang mit dem Tod und der menschlichen Leiche am Beispiel der klinischen Obduktion. Kassel University Press, 2007, S. 104, https://www.uni-kassel.de/upress/online/frei/978-3-89958-338-0.volltext.frei.pdf (25.11.2020)
25 Beim Wort „Mensch“ im Singular haben wir in der Regel vor unserem inneren Auge nicht alle Geschlechter präsent, daher spreche ich manchmal von „Person“; das meine ich jedoch ganz gewiss nicht unpersönlich.
26 Giulia Enders: Darm mit Charme – Alles über ein unterschätztes Organ. Ullstein, 2017; Robynne Chutkan: Das Mikrobiom – Heilung für den Darm: Der revolutionäre Weg zu neuer Gesundheit von innen heraus. Unimedica, 2017; Emeran Mayer: Das zweite Gehirn – Wie der Darm unsere Stimmung, unsere Entscheidungen und unser Wohlbefinden beeinflusst. Riva, 2016
27 Ute Manan Schiran: Am Küstensaum der Zeit – Gedanken zu einer sinnlich-spirituellen Praxis jenseits bestehender religiöser/säkularer Systeme/2 Essays. München, 2008, S. 53
28 Eine Essenz; von mir aufgeschrieben nach den ersten sieben Jahren BARKE (2006).
29 In diesem Bereich sind bisher, außer im Verwaltungsbereich, noch sehr wenige Frauen tätig. Ich habe noch nie eine Friedhofsmitarbeiterin gesehen, die ein Grab geöffnet und wieder geschlossen hat („Grab öffnen und schließen“ sind Friedhofsfachbegriffe für: ein Grab ausheben und dieses später wieder mit Erde auffüllen).
30 Ich schreibe dies hier inklusiv für alle Geschlechter, aber leider ist mir noch in keinem Krematorium eine Mitarbeiterin begegnet, die sich um die Toten kümmert und für die Einäscherung zuständig ist. Es ist zu wünschen, dass auch hier bald mehr Frauen tätig sein werden und diese Arbeit die Anerkennung bekommt, die ihr gebührt.
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне