Online-Dating für Dummies. Chris Pleines

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Название Online-Dating für Dummies
Автор произведения Chris Pleines
Жанр Программы
Серия
Издательство Программы
Год выпуска 0
isbn 9783527830787



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      Überblick: Die Online-Dating-Welt von heute

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       Online-Dating: Wo und wie alles begann

       Online-Dating-Angebote heute: Wie sieht der deutsche Markt aus?

       Wieso (nicht) Online-Dating? Die Vor- und Nachteile der digitalen Partnersuche

      Online-Dating: Wo und wie alles begann

      IN DIESEM KAPITEL

       Liebe und Partnerschaft früher und heute

       Anfänge des Online-Datings

       Wie entwickelte sich der deutsche Online-Dating-Markt

      Die Suche nach Liebe hat sich über die Zeit hinweg stets an den Populärmedien orientiert. In diesem Kapitel folgen wir den Spuren der Partnersuche und -vermittlung von Heiratsgesuchen über Fernseh-Flirtshows bis hin zu Tinder und Co. Welche Dating-Seite war dabei die erste in Deutschland, und welche Pioniere dieser neuen Dating-Ära halten sich auch heute noch?

      In Deutschland gibt es mehr als 3.500 Dating-Seiten, aber wodurch unterscheiden sich diese überhaupt, und welche Seite ist für wen geeignet? Und für wen lohnt sich Online-Dating überhaupt?

      Wo beginnt die Geschichte des (Online-)Datings? Womöglich bei Adam und Eva, zumindest wenn es um Liebe geht. An dieser Stelle möchten wir aber nicht ansetzen, sondern weitaus später, nämlich im 18. Jahrhundert.

      Wie wir Liebe suchen und finden, hängt maßgeblich von den zur Verfügung stehenden Medien ab. Geschichtlich kann man genau betrachten, wie sich die Form der Liebessuche gewandelt hat: über Annoncen in Zeitungen, über Fernseh-Dating, letztlich nun bis hin zur Ära der Partnersuche online.

      Gegen 1750 erschien die erste Annonce eines Heiratsgesuchs in einer deutschen Zeitung, die sich primär um Status, Bildung und Vermögen drehte – andere Faktoren wie zwischenmenschliche Harmonie oder gemeinsame Interessen und Vorlieben waren damals zweitrangig.

      Catfishing

      Der Ursprung des Begriffs »Catfishing« liegt wohl in einer amerikanischen Geschichte: Welse (engl. = catfish) können angeblich als »Attrappe« genutzt werden, um lebende Dorsche während eines langen Transports in Bewegung zu halten.

      Populär wurde der Begriff allerdings durch den Dokumentarfilm »Catfish«, der berichtet, wie ein junger Mann sich online in ein vermeintliches Model verliebt. Die Frau hinter den Fotos im Profil hat jedoch sowohl Bilder als auch Identität eines Models gestohlen. Nach dem Erfolg des Films hat MTV mit der Produktion der gleichnamigen Serie begonnen, die solche Betrugsfälle aufdeckt.

      Catfisher sind folglich Personen, die entweder Fake-Profile mit gestohlenen Fotos erstellen, andere Identitäten annehmen, um sich Vorteile zu verschaffen, oder ihre eigene Person und ihr Aussehen (durch Filter und Retusche) so stark manipulieren und verschönern, dass sie nicht der Realität entsprechen.

      Ende des 19. Jahrhunderts wurde es dann wesentlich romantischer: Zukünftige Ehemänner warben bei den Eltern um die zukünftige Braut.

      Durch die industrielle Revolution im 19. und 20. Jahrhundert wurden jungen Singles neue Möglichkeiten eröffnet: Singles wohnten alleine, getrennt von ihren Eltern und deren (Moral-)Vorstellungen, arbeiteten in modernen Berufen und waren wesentlich selbstständiger als noch einige Generationen zuvor. Die Formen des Kennenlernens wandelten sich, Rendezvous wurden erfunden und die moderne Art des Datings geboren. Singles konnten ihre Partner nach ihrem Geschmack selbst wählen, und Ehe war (vor allem in urbanen Gegenden) mehr als nur ein Zweckverbund.

      Erste Anfänge des Online-Datings

      Erste Anfänge der elektronisch unterstützten Partnersuche gab es bereits in den späten 1950ern an der Stanford University: Jim Harvey und Phil Fialer belegten einen Kurs zur »Theorie und Praxis von Rechenmaschinen«, der sie darauf brachte, an einem Großrechner ein Dating-Programm zu entwickeln, um Menschen zusammenzubringen. »Happy Families Planning Service« war somit die erste digitale Form der Partnersuche, die 50 männliche und 50 weibliche Singles miteinander matchen sollte. Dafür wurden anhand von Fragebögen Psychogramme erstellt, die Einstellungen und Gewohnheiten abdeckten. Leider war das Programm eher minder erfolgreich, die Idee dafür sollte aber Jahrzehnte später ebenso aktuell sein.

      Computer-Dating ermöglichte Beziehungen zwischen Liebes- und Vernunftsehe – ein Mittelweg und eine Zwischenlösung, die sich nicht nur an finanzieller Stabilität orientiert, sondern auch Raum für Liebe lässt. Dies sprach viele junge Erwachsene an und lief den veralteten Heiratsbüros, die noch ganz analog den richtigen Partner zu finden versprachen (ähnlich moderner Offline-Partnervermittlungen), den Rang ab.

      Der Heiratsmarkt verwandelte sich durch diese neuen Möglichkeiten zusehends zu einem Beziehungsmarkt und war damit Sinnbild gesellschaftlicher Umbrüche: Der perfekte Partner ist eventuell nur seriell, Loyalität sich selbst gegenüber löst die gegenüber dem Partner teilweise ab.

      Ab den 1960er-Jahren waren vor allem in Amerika auch Computer-Dating-Agenturen zunehmend beliebt. Elektronisches Dating wurde kommerziell vermarktet und löste so kirchliche Eheberatungs-Institutionen allmählich ab.

      Die Frage, wie und ob der perfekte Partner durch einen Algorithmus bestimmt werden kann, beschäftigte vor allem Sozial- und Computerwissenschaftler. Faktoren, die eine gelingende Partnerschaft wahrscheinlicher machen, wurden analysiert, quantifiziert und abgeglichen. Die Anfänge der »planbaren« Liebe liegen somit in den USA, wo Matching-Algorithmen entwickelt und kommerziell von Instituten und Agenturen genutzt wurden.

      Allerdings hatte diese junge Form des Online-Datings auch mit Ablehnung zu kämpfen: dem kalten, kalkulierenden Computer wurde die Fähigkeit abgesprochen, wahre Liebe zu ermöglichen und Menschen verbinden zu können, das Matching war zu teuer, und Bedenken rund um Privatsphäre und Datenschutz wurden laut, nachdem einige Singles Kontaktdaten an Dritte weiterleiteten.

      Ab den 1970ern wurden durch Video-Dating vor allem Chatrooms sehr beliebt, die eine intimere Kommunikation ermöglichten.