Die AUTISMUS-EPIDEMIE beenden. J.B. Handley

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Название Die AUTISMUS-EPIDEMIE beenden
Автор произведения J.B. Handley
Жанр Здоровье
Серия
Издательство Здоровье
Год выпуска 0
isbn 9783962572716



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lebenden Eltern an und sagte: „Ich brauche euch jetzt sofort.“ Sie kamen am nächsten Tag. Als ich sie in ihrem Hotel traf, fiel ich in ihre Arme und weinte. Sie würden Sam Liebe und Fürsorge geben, während Lisa und ich darüber grübelten, was zum Teufel wir für Jamison tun könnten. Sein Autismus war nicht mehr zu leugnen.

      Dr. Lynne Mielke begrüßte uns im Wartezimmer ihrer Praxis. Sorgenvoll betrachtete sie Jamison; er krümmte sich vor Schmerzen auf einer kleinen Ottomane und drückte seinen Bauch, wie er es so oft tat. „Armer Kleiner“, rief sie aus, „sein Bauch muss ihm wirklich wehtun.“ Lisa und ich sahen uns verblüfft an. Über diese einfache Erklärung hatten wir nie nachgedacht. Es war eins der ersten von vielen Dingen, die Dr. Mielke uns hinsichtlich dessen lehrte, was tatsächlich mit unserem Sohn geschehen war.

      Lisa hatte sich mit Mühe zuerst aufgerafft, um sich an den Computer zu setzen, während ich mich noch im Elend wälzte. Sie klickte sich durch die Seiten. „Das musst du lesen, die Kinder erholen sich!“, verkündete sie lauthals. Schließlich stimmte ich mit ein. Genesung? Das klang sicherlich besser als die Prognose der UCSF. In unserem engen Homeoffice stellten wir zwei Computer nebeneinander auf, damit wir gemeinsam forschen konnten; zwei Stanford-Freaks, die von ihren Kenntnissen des systematischen Recherchierens Gebrauch machten. Dort saßen wir wochenlang bis spät in die Nacht oder bis in den Morgen hinein, Seite an Seite, und verglichen unsere Notizen.

      Die Dinge, die wir lernten, stellten all unsere Überzeugungen infrage. Wir erfuhren, dass es zwei Lager in der Forschungsgemeinde über Autismus gab. Im ersten Lager galt Autismus als eine genetische Erkrankung, als eine Art Down-Syndrom: Litt man unter Autismus, hatte man ihn für immer. Eltern wären gut beraten, das Schicksal ihres Kindes zu akzeptieren und dennoch möglichst viel Lebensfreude zu entwickeln. Die zweite Fraktion behauptete das Gegenteil: Autismus sei eine umweltbedingte Krankheit, die vor allem (aber nicht nur) durch einen massiven Anstieg der Zahl der Impfungen, die die Kinder vor Kurzem verabreicht bekommen haben, verursacht werde. Autismus sei im Wesentlichen eine Bezeichnung für eine Reihe von Symptomen, zu denen viele andere „Begleiterscheinungen“ gehörten, z. B. Allergien, Bauchschmerzen, schlechter Schlaf und Unterernährung. Behandelte man viele dieser körperlichen Symptome, könnten einige oder alle dieser Anzeichen, die wir unter Autismus subsumierten, verschwinden. Die Genesung von diesem Leiden sei sehr gut möglich und es gab Ärzte, die behaupteten, genau das zu tun: autistische Kinder zu heilen.

      Diese Infos waren beunruhigend und verwirrend. Ahnungslos kehrten wir mit diesem neu gefundenen Forschungswissen zu unserem Kinderarzt und der UCSF zurück. Uns wurde gesagt, dass alles, was wir über Impfstoffe und besondere Ernährungsweisen lasen, Unsinn sei. Das konnten wir nicht nachvollziehen. Beide Seiten konnten nicht recht haben. Wie konnte es Experten geben, die uns etwas erzählten, das nicht wahr ist? Was zum Teufel ging hier vor?

      Als Lisa und ich lasen, recherchierten, redeten, zuhörten und über die Meinungen und Informationen nachdachten, die uns angetragen wurden, kamen wir zu dem Schluss: Es ergab keinen Sinn, dass „Autismus genetisch bedingt“ sei. Es gibt kein „Autismus-Gen“, die bis dahin durchgeführte Genforschung lieferte keine Antworten und tut es auch heute noch nicht. Darüber hinaus hat die Autismusquote epidemische Ausmaße erreicht und eine „genetisch bedingte Epidemie“ gibt es nicht. Mark Blaxill, Vater einer an Autismus leidenden Tochter, hat es treffend formuliert: „All dies kann man nicht als genetische Störung seit Anbeginn der Zeit erklären.“1 Es musste eine Ursache dafür geben.

      Die Behauptung des zweiten Lagers – dass Autismus in erster Linie umweltbedingt sei – erschien uns wesentlich sinnvoller. Jamie war die ganze Zeit sehr krank! Wir hatten gesehen, wie es ihm nach Impfungen immer wieder schlechter ging. Wir gingen seine pädiatrische Vorgeschichte noch einmal durch und die Symptome, auf die wir gestoßen waren, traten tatsächlich auf; sie stimmten völlig überein. Die Erfahrungsberichte von Eltern, die wir online lasen, klangen genau wie die von Jamie und viele Eltern berichteten auch, dass ihre Kinder sich erholten, sobald sie den richtigen Arzt gefunden hatten, in der Regel einen „DAN!“ (steht für „Defeat Autism Now!“, sinngemäß: „Autismus jetzt besiegen!“, Anm. d. Übers.). Wir beschlossen, die DAN!-Ärztin aufzusuchen, die unserem kalifornischen Wohnort am nächsten lag: Dr. Lynne Mielke in Pleasanton.

      Die American Academy of Pediatrics (AAP) hat nie zugegeben, dass Kinder von Autismus genesen können. Im Jahr 2004 galten DAN!-Ärzte als Fremdkörper in der medizinischen Welt und wurden von der Normalbevölkerung gemieden. Das machte uns misstrauisch. Wir suchten Dr. Mielke auf, gingen aber mit äußerster Vorsicht vor; das Letzte, was wir tun wollten, war, Jamison zusätzlichen Schaden zufügen. Was wäre, wenn die Ärzte der UCSF und unser Kinderarzt recht hätten? Was, wenn alles andere Quacksalberei wäre?

      Dr. Mielke passte nicht in das Bild, das unsere normalen Ärzte zu entwerfen versuchten.

      Sie hatte an der medizinischen Fakultät der Universität von Indiana studiert und anschließend ihre Facharztausbildung in Psychiatrie an der UCLA absolviert. Dr. Mielke war praktizierende Psychiaterin gewesen, bis sie mit ansehen musste, wie ihr jüngerer Sohn nach seinen Impfungen, genau wie Jamison, vom Autismus aufgezehrt wurde. Verzweifelt versuchte sie, ihm bei seiner Genesung zu helfen, und ausgerüstet mit einem Medizinstudium führten ihre Forschungen sie zu DAN!, einer Bewegung, die im ganzen Land immer mehr Zuwachs bekam. Als sich die Symptome ihres Sohnes zu bessern begannen, beschloss sie, eine Klinik zu eröffnen, um anderen Kindern zu helfen. Dr. Mielke war clever, professionell und organisiert. Bei unserem ersten Treffen mit ihr waren wir völlig baff.

      Im Gegensatz zu den Kinderärzten und den Diagnostikern der UCSF, die unsere Fragen zu den Gerüchten über den Zusammenhang zwischen Impfstoffen und Autismus und den speziellen Ernährungsweisen, die wir während unserer Forschung sammelten, abgetan hatten, bestätigte Dr. Mielke diese sofort. „Ja, es sind die Impfungen. Bei den meisten Kindern ist es der Impfstoff, der sie komplett fertigmacht“, gab sie uns sachlich zu verstehen. Ihre Beweise? Die Hunderte von Patienten, die wie ihr Sohn und Jamison die gleiche Geschichte hatten, sowie die medizinischen Tests zur Untermauerung der Theorie, dass die Impfschäden – nicht die Genetik – eine Generation von Kindern mit mehr autistischem Leiden hervorbrachten als die Welt je gesehen hatte.

      Noch wichtiger war, dass sie bezeugen konnte, wie der Gesundheitszustand vieler ihrer Patienten sich besserte und einige von ihnen sich vollständig erholten, indem sie dem sogenannten DAN!-Programm folgten, einer Kombination aus Diät, Ernährung und Entgiftung, das vom Forschungsinstitut für Autismus in San Diego geleitet wurde. Sie wollte Tests mit Jamison durchführen, an die unsere normalen Ärzte noch nicht einmal gedacht hatten, und einen besonderen Fokus legte sie darauf, seinen Bauch zu kurieren. Warum hatten die anderen Ärzte das nicht einmal angesprochen?

      Wir beschlossen, es zu versuchen. Dr. Mielkes Sohn und Jamison hatten die gleiche Vorgeschichte. Wir würden nur solche Änderungen vornehmen, die keine Gefahr für Jamisons Gesundheit bedeuteten. Der Verzicht auf Gluten und Milchprodukte stellte kein Risiko dar. Innerhalb von zwei Wochen nach unserem ersten Besuch bei Dr. Mielke sorgte eine Kombination aus Diät, Nahrungsergänzungsmitteln, Lebertran und Probiotika für einen flacheren Bauch bei Jamison, und er stützte sich nicht mehr an Möbeln ab. Er nahm wieder Augenkontakt auf und die dunklen Ringe unter seinen Augen verschwanden. Sein Bewusstsein für die Welt um ihn herum kehrte zurück.

      Ermutigt durch diese positive Entwicklung, studierten wir die biomedizinische Behandlung von Autismus, das heißt im Klartext: Es werden genau die medizinischen Symptome behandelt, die ein autistisches Kind zeigt, z. B. schlechter Schlaf, Magenschmerzen, Nahrungsmittelallergien oder wiederkehrende Ohrenentzündungen. Ellbogen an Ellbogen vor unseren Computern sitzend, recherchierten Lisa und ich alles, was dazu beitragen konnte, Jamison zu retten. Er war gerade zwei Jahre alt geworden und wir waren der Meinung, dass die Genesung von Autismus eine echte Möglichkeit für ihn war. Es ging ihm immer besser und besser.

      Man könnte meinen, die Verbesserung von Jamisons Zustand hätte uns in wahre Begeisterung versetzt, und in gewisser Weise war es auch so, aber unsere Gefühle waren wesentlich komplexer. Zu beobachten, wie sich Dr. Mielkes Prophezeiungen über Jamisons verbesserte Gesundheit bewahrheiteten, war wie in einen Kaninchenbau zu fallen und den Glauben an die Welt zu verlieren, die wir zu kennen glaubten. Wie konnten wir nur so widersprüchliche Ratschläge