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    Sahibs, Sklaven und Soldaten

    Michael Mann

    1498, rund um den Indischen Ozean: Die expandierenden europäischen Mächte – Portugal, Spanien, die Niederlande, England – versuchen ihren Anteil an Märkten, Rohstoffen und Schätzen auszubauen. Zur Ausbeutung und Verarbeitung dieser Schätze aber bedurfte es Arbeitskräfte im großen Stil: Sklaven. Michael Mann gelingt erstmals eine Gesamtschau aller Aspekte der südostasiatischen Sklaverei. Dabei legt er nicht nur eine fundierte Zusammenfassung zum heutigen Stand der Forschung dar, sondern untersucht wirtschafts-, sozial- und kulturhistorisch die Besonderheiten des Kulturraumes um den Indischen Ozean und dessen Zusammentreffen mit den großen Kolonialmächten.

    Der Eine und die Vielen

    Erik Hornung

    Amun, Isis, Seth: Die altägyptische Götterwelt umfasst beinahe unzählbare Gestalten mit etlichen Eigenschaften und Bezeichnungen. Erik Hornung, der Altmeister der deutschsprachigen Ägyptologie, entwirrt in diesem Standardwerk das komplexe göttliche Gefüge der Pharaonenzeit – von den Namen über die Darstellungen und Eigenschaften bis hin zur Ordnung und Gliederung. Auf der Grundlage neuester Spezialstudien behandelt Erik Hornung den Umgang der Ägypter mit ihren Göttern und bietet damit einen anschaulichen Einblick in diese faszinierende Kultur. »Ein meisterhaftes, sorgfältig dokumentiertes Werk, das die akribische Auswertung der Text- und Bildquellen mit scharfsinnigen theologischen Einsichten verbindet.« Library Journal

    Die Chronik der Polen des Magisters Vincentius

    Eduard Mühle

    Die Chronik der Polen des Magister Vincentius (genannt Kadlubek) ist die älteste von einem Polen verfasste und – neben der Chronik des so genannten Gallus Anonymus – eine der wichtigsten Quellen zur früh- und hochmittelalterlichen Geschichte des ostmitteleuropäischen Raums, entstanden an der Wende vom 12. zum 13. Jhr. In vier Büchern wird die Geschichte Polens von den sagenhaften, in der Antike angesiedelten Anfängen bis zum Jahr 1202 geschildert. Die ersten drei Bücher des Werkes sind in der ungewöhnlichen Form eines Dialoges zwischen zwei realen Gestalten des polnischen Kirchenlebens des 12. Jahrhunderts, dem Gnesener Erzbischof Johannes und dem Krakauer Bischof Matthäus, gestaltet, wobei Matthäus in Episoden die polnische Geschichte erzählt und Johannes die Rolle des Kommentators übernimmt. Erst das vierte Buch nimmt die Form einer fortlaufenden Erzählung des Chronisten an. Dabei preist Vincentius nicht nur die Taten der polnischen Könige und Herzöge, sondern rückt darüber hinaus auch bereits die politische Nation der Poloni ins Zentrum seiner Aufmerksamkeit. Die Chronik der Polen ist eine Geschichtsquelle von gesamteuropäischem Rang, höchstem stilistischen Anspruch und von allgemein-mediävistischer Bedeutung. Der zweisprachigen Ausgabe wird eine ausführliche Einleitung vorangestellt, in der der Autor, das Werk, Überlieferung und Rezeption des Textes vorgestellt werden.

    Ironie im Mittelalter

    Gerd Althoff

    Ob das Mittelalter zur Ironie fähig war, wurde zwar bislang vielfach bezweifelt, lässt sich aber mit einer Fülle eindrucksvoller Belege nachweisen. In interdisziplinärem Ansatz rekonstruie¬ren die Autoren die dem Mittelalter aus der antiken Rhetorik und Hermeneutik bekannten Ironiekonzepte und die vielfältige praktische Verwendung der Ironie in der politischen Interaktion und der Literatur dieser Epoche. Erstmals sind Bereiche wie Bibelkommentierung und Geschichts¬schreibung in ihrem erstaunlichen Ironiepotential erschlossen: Aus den historiographischen Quellen werden Beispiele von Ironie in den Konflikten einer rang- und ehrbewussten Gesellschaft ermittelt und als Reflexe mündlicher Kommunikation diskutiert. Raffinierte Strategien der Ironieverwendung zeigen sich in einer Reihe von ironieaffinen literarischen Gattungen wie Satire, Invektive, Tierepos oder Fazetie.

    Lag Troja in Kilikien?

    Группа авторов

    Homer – Troia – Kilikien: Mit diesen Namen wird ein Thema von europäischer Dimension umschrieben. Homer steht nicht nur am Anfang der griechischen Literatur; ›Ilias‹ und ›Odyssee‹ gelten als Beginn der europäischen Dichtung. Unter diesem Aspekt ist es nicht gleichgültig, wo die Handlungen in der Ilias anzusetzen sind und woher die Anstöße für ihre dichterische Gestaltung kamen. Wegen dieser Symbolkraft Homers für Europa haben die Thesen von Raoul Schrott über ›Homers Heimat‹ in Kilikien sowie seine Übertragung der Ilias für eine weit über die Fachwissenschaft hinausführende Diskussion gesorgt. Denn die Troas war in der Antike griechisches Gebiet, während Kilikien zur Zeit der Entstehung der Ilias unter assyrischer Herrschaft stand. Die Beiträge dieses Bandes, von international renommierten und einschlägig ausgewiesenen Experten geschrieben, setzen sich mit den unterschiedlichen Aspekten der Debatte auseinander und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Troia-Forschung.

    Handbuch Ethik für Pädagogen

    Thomas Kesselring

    In der laufenden Bildungsdebatte ist es für alle Beteiligten wichtig, sich über ihre Ziele klar zu werden. Thomas Kesselring leistet dazu mit seinem Handbuch einen entscheidenden Beitrag. Sein Handbuch ist durch eine verständliche Sprache, anschauliche Tabellen und einen einmaligen Aufbau in zwei deutlich getrennte Teile so klar gegliedert, dass der Leser auch komplexe Sachverhalte schnell durchschaut. Der erste Teil erläutert die Grundbegriffe der Ethik sowie Freiheits- Tugend- und Gerechtigkeitsbegriff und die Rolle der Ethik in der modernen Gesellschaft. Im zweiten Teil geht es um pädagogische Fragestellungen wie den Bildungsbegriff und Kinderrechte. Die je zwölf Kapitel des ersten und des zweiten Teils sind direkt aufeinander bezogen, der Leser kann also zu einem bestimmten Teilaspekt immer zuerst die ethischen Grundlagen nachschlagen um sich dann im korrespondierenden Kapitel über die praktischen Auswirkungen auf die Pädagogik zu informieren.

    Die Zeit der Flavier

    Stefan Pfeiffer

    Nach dem Selbstmord Neros und den Wirren des sogenannten Vierkaiserjahres gelangte mit Vespasian ein Herrscher auf den Kaiserthron, der es verstand, binnen kurzer Zeit die zerrütteten Finanzen des Römischen Reiches zu konsolidieren und eine glanzvolle neue Dynastie zu errichten. Bei seinem Tod im Jahr 79 hinterließ der neue Kaiser seinem Nachfolger Titus ein geordnetes Reich. In dessen kurze Herrschaft fiel der Ausbruch des Vesuvs im August 79 und der Brand Roms im Jahr 80. Domitian, sein jüngerer Bruder, ging als zweiter großer Christenverfolger in die Geschichtsschreibung ein. Die flavische Bürgerrechtspolitik trieb die Integration des Reiches weiter voran, und die Sicherung der Grenze an Rhein und Donau verweist auf die Problematik römischer Expansionspolitik. Prachtvolle Bauten wie der neue, prächtig ausgestattete Palast auf dem Palatin oder das ›amphitheatrum Flavium‹, besser bekannt unter dem Namen ›Kolosseum‹, unterstreichen den Ruhm des neu begründeten Kaisershauses.

    Fit für Walhalla

    Carolyne Larrington

    Von Odin und Thor bis Ragnar Lodbrok – Carolyne Larrington nimmt uns mit auf eine Reise durch die Welt der berühmten Götter der Wikinger und offenbart anhand von Bildern und ebenso wundervoll wie ergreifend übersetzten Textpassagen aus den Primärquellen die atemberaubende Schönheit der nordischen Mythen. Angefangen bei der Entstehung der Welt bis hin zu ihrem Untergang und der Frage: Was geschieht dann? Es sind gewaltige Erzählungen von Göttern, die menschlicher nicht sein könnten und Menschen, die in ihrer eigenen Welt aber auch im Zusammenspiel mit ihren Göttern weit über sich hinauswachsen und so selbst Einzug in die Sagenwelt halten. Ob in Wagners Oper ›Die Walküre‹, in Tolkiens ›Herr der Ringe‹ oder den Marvel Comics – die Geschichten und Erzählungen über die nordischen Götter und Helden faszinieren und inspirieren seit jeher. Wer sie im Grunde sind, was wir tatsächlich über sie wissen und in welcher Form sie uns bis heute erhalten geblieben sind, erfahren wir in diesem großartigen Überblick.

    Rossini

    Joachim Campe

    Rossini wird in eine stürmische Zeit hineingeboren, Napoleon ist mittendrin in seinem Eroberungszug, neue Zeiten brechen an und Rossini wird ihr Komponist werden. Seine rasanten Tempi versetzen das Publikum in einen wahren Rausch. In ganz Europa feiert Rossini stürmische Erfolge, er komponiert vierzig Opern in fünfzehn Jahren und wird zum gefeierten Maestro. Doch es sind nicht nur helle Jahre die Rossini durchlebt. Nachdem er sich mit siebenunddreißig Jahren zunächst schöpferisch zurückzieht, kämpft er viele Jahre mit Krankheit und Depression. Joachim Campe beleuchtet in dieser Biographie nicht nur Rossinis Erfolge und seinen Weg dorthin, sondern bringt auch Licht in diese dunklen Jahre – vom gefeierten Komponisten, Lebemann und Gourmet, der ganz Wien in einen Rossini-Taumel versetzte, zu einem in Zurückgezogenheit lebenden von Krankheit gezeichneten Mann. Schließlich neigt sich mit Rossinis Tod auch eine ganze Epoche dem Ende zu.

    Unsere Geschichte

    Johann Chapoutot

    Wie schreibt man heute eine zeitgemäße deutsche Geschichte? Wie schreibt man sie, ohne sich vor allem auf die Schwäche des Reiches in den ersten 1000 Jahren zu konzentrieren, ohne in erster Linie die Geschichte der schwierigen bis katastrophalen Nationalstaatsbildung der letzten 200 Jahre nachzuerzählen? Am besten, indem man zwei der renommiertesten ausländischen Deutschlandhistoriker unsere Geschichte erzählen lässt! Jochaim Whaley betont die große Bereicherung, die aus dem vielstimmigen Konzert der Herrschaftsstruktur des Heiligen Römischen Reiches erwächst. Und Johann Chapoutot zeigt neben nationalistischer Arroganz und dem Gang in die Hölle auch die Leistung der Erneuerung und den ernsten Willen zur politischen Kooperation im Nachkriegsdeutschland. Ohne Schuld und Versagen zu verwischen entwerfen beide Historiker ein anderes Narrativ deutscher Geschichte: Erfrischend, glänzend erzählt und hochgelehrt. Der Blick von außen wird uns die eigene Geschichte neu sehen lernen.