Zwei Tage vor seiner Pensionierung bekommt der Herr Rudi die Diagnose Krebs, er denkt: Okay. Hat's ihn also auch erwischt. Sein Leben hat der Wiener Gerichtsvollzieher damit verbracht, der Livi hinterherzutrauern, erste und einzige Liebe. Die nach Zitrone-Orangen-Marmelade geschmeckt hat beim Küssen, und für deren Reanimation er sogar sein heißgeliebtes gelbes Curry stehen lassen würde. Aber da hilft alles nicht, die Livi ist tot, und das seit 40 Jahren. Seit 40 Jahren also sitzt ihr dämlicher Geist ihm auf der Schulter. Und jetzt haben wir das Schlamassel: Hexenschuss. Im Hotelzimmer in Salzburg mit einer Badewanne voller Blaubeeren. In der sind Dinge passiert. Und eine Pistole liegt da auch noch, auf dem Nachtschrank. Anna Herzig entfaltet die brutale Wucht der Trauer nach dem Verlust eines geliebten Menschen, ohne dabei den hartnäckigen Charme des Lebens zu missachten. Die Geschichte eines lebenslangen Requiems auf die große Liebe und die Bedeutung von besten Freunden, erzählt in einer derben wie herzerwärmenden Manier.