Beim Crowdsourcing handelt es sich um ein Set von Prinzipien, Prozessen und Plattformen zur Steuerung von offenen Arbeitsprozessen. Dies schließt nicht nur die (mitunter globale) Ausschreibung sondern auch die Auswertung und Aggregation der Ergebnisse mit ein. Die Annahme ist einfach wie verlockend: Durch kollaborative Kreativ-Wettbewerbe, Wissens- und Ideensammlungen, Bewertungen oder Vorhersagen wird ein besseres Ergebnis erzielt, als wenn sich Individuen diesen Aufgaben annehmen würden. Durch massiv verbesserte technische Möglichkeiten auf der einen und durch erhöhten Effizienzdruck auf der anderen Seite wird die Nutzung von Crowdsourcing immer attraktiver für Unternehmen und Institutionen. Insbesondere Web-2.0-Mechanismen emöglichen und fördern die Vernetzung – mit durchaus weitreichenden Folgen. Die Entstehung globaler Plattformen und Kommunikationsnetze bietet den Zugriff auf eine immer größere Crowd mit unterschiedlichsten Qualifikationen – eine gigantische «global Workforce», die das intellektuelle Kapital verschiedenster Kulturkreise in sich vereint. Neue Technologien und Kommunikationssysteme erlauben überhaupt erst das Aufteilen von Tasks oder ganzen Arbeitsabläufen. In den vergangenen Jahren hat sich durch die Entstehung neuer Benutzerschnittstellen, Micropayment-Lösungen, Flatrates, Cloud-Services sowie die zunehmende mobile Internetnutzung eine digitale Infrastruktur entwickelt, deren logische Folge ein virtueller Workspace ist. Mit dem Crowdsourcing Report erfolgt erstmals eine systematische Bestandsaufnahme der hierzulande anzutreffenden Ausprägungen und Einsatzbereiche von Crowdsourcing. Die Autoren blicken hinter die Kulissen von beispielhaften Projekten und skizzieren förderliche Rahmenbedingungen.