Der Schriftsteller Dr. Doll ist mit Alma Doll, einer wesentlich jüngeren Frau, zum zweiten Mal verheiratet und lebt am Rande einer Kleinstadt in der Nähe von Prenzlau, nicht allzu weit von Berlin entfernt. Das Kriegsende steht kurz bevor, Doll begrüßt die anrückende Rote Armee als ersehnte Befreier und wird zum Bürgermeister ernannt. Doch es macht ihm zu schaffen, dass er als Amtsperson mit ehemaligen Nazis und Kriegsprofiteuren umgehen muss. Er gibt seinen Posten ab und das Ehepaar macht sich auf ins zerstörte Berlin. Sie hoffen, in der Wohnung Almas neu beginnen zu können. Aber das Leben in den Trümmern der überfüllten Stadt erweist sich als unendlich schwieriger als das Leben auf dem Land.
Hans Fallada ist bekannt für seinen sozialkritischen, scharfsinnigen Blick, seine detailgenauen Beobachtungen, seine unverblümte Sprache. Der Band enthält eine Reihe kürzerer Erzählungen: Der Trauring; Die große Liebe; Gauner-Geschichten; Einbrecher träumt von der Zelle; Warum trägst du eine Nickeluhr?; Wie Herr Tiedemann einem das Mausen abgewöhnte; Der Gänsemord von Tütz; Ein Mensch auf der Flucht; Ich bekomme Arbeit; Der Pleitekomplex; Eine schlimme Nacht; Die offene Tür; Fröhlichkeit und Traurigkeit; Die Fliegenpriester; Mit Metermaß und Gießkanne; Der Bettler, der Glück bringt; Wie vor dreißig Jahren; Schuller im Glück; Gute Krüseliner Wiese rechts; Essen und Fraß; Der Ententeich; Alte Feuerstätten
Ein Kunstmärchen von Hans Fallada, in dem es um den Kampf zwischen schwarzer und weißer Magie, um dunkle Mächte und einen teuflischen Fluch geht, um Verwandlung und Zauberei, Liebe und Bruderzwist. Im Mittelpunkt der Stadtschreiber Guntram Spatt auf Landreise, zugleich Synonym für die Innere Emigration im Dritten Reich, illustriert mit Holzschnitten von Heinz Kiwitz.
Gerhard Grote, Angestellter der Firma Brummer & Co., Damenputz en gros, ist schüchtern und zurückhalten. Er ist verliebt in seine junge und hübsche Kollegin Rosa Täfelein aus dem Samtlager. Doch fällt es ihm schwer, ihr seine Zuneigung zu offenbaren. Die Annäherungsversuche, die er unternimmt, bleiben zwar den übrigen Mitarbeitern nicht verborgen, Rosa hingegen scheint hierfür blind. Erst als er Rosa endgültig zu verlieren droht, fasst er sich ein Herz und wächst über sich hinaus.
Im Mittelpunkt dieses Pubertätsromans steht der Obersekundaner Kai Goedeschal, der angesehenen Familie eines hohen Beamten entstammend. Für seine Nöte und Sorgen findet der Heranwachsende weder Verständnis noch Resonanz. Der Zeitgeist vor dem Ersten Weltkrieg war konservativ geprägt, das spiegelt sich auch in den gängigen Erziehungsmustern wieder, die keinen Freiraum ließen für Rebellion oder romantische verklärung. Falladas Erstlingswerk lässt bereits die Ambitionen erkennen, die sein späteres Werk prägen sollten.
Wolfgang Pagel, Sohn aus gutem Hause, hat sich mit seiner verwitweten Mutter überworfen und lebt vom Glücksspiel. Als er in der Nacht vor seiner Hochzeit alles verliert, begibt er sich im inflationsgeschüttelten Berlin auf die Suche nach Geld. Auf Umwegen gelangt er nach Gut Neulohe, wo er in einen Strudel aus familiären und politischen Abgründen gerät. Doch je weiter die Verhältnisse auf Neulohe aus den Fugen geraten, desto mehr findet Wolfgang Pagel zu sich selbst zurück. Als er erfährt, dass seine Verlobte Petra Arbeit gefunden hat und ein Kind von ihm erwartet, kehrt Pagel zurück nach Berlin. Ein vielschichtiges Gesellschaftsportrait der Weimarer Republik über Anonymität des Einzelnen in einer Welt, in der jeder nur nach seinen eigenen egoistischen Maßstäben handelt.
Eine heitere und beschauliche Geschichte. Professor Kittguß, jüngst in den Ruhestand getreten, wird von seinem Patenkind Rosemarie um Hilfe angesucht – sie werde von ihren Pflegeeltern schlecht behandelt – und macht sich auf den Weg zu ihr aufs Land. In seiner Berliner Dekadenz staunt er über die Armut des Dorflebens, in materieller wie in geistiger Hinsicht, wie er findet. Dennoch lässt er sich im Dorf nieder, macht Bekanntschaft mit einem Doktor, der sich um einen zurückgebliebenen Jungen kümmert und nimmt sich, nachdem das Wohnhaus der Pflegeltern zerstört wurde, seiner Patentochter und eben jenes Jungen an.
Nach dem Tod des Vaters zum Waisen geworden, sucht der jungen Karl Siebrecht im Berlin der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen sein Glück. Er lernt die 16-jährige Rieke Busch aus dem Berliner Arbeiterbezirk Wedding kennen und findet bei ihr Unterschlupf. Karl verdingt sich zunächst als Gepäckträger und chauffiert Koffer mit einem Handkarren von einem Bahnhof zum anderen. Als er den Karren durch einen Pferdewagen ersetzt, beginnt das Geschäft zu florieren. Zwei Jahrzehnte Deutscher Geschichte, mitreißend erzählt am Lebenstraum des Karl Siebrecht. Das Buch wurde 1978 in einer Fernsehserie verfilmt.
In dem Haus am See wohnten die Leute, in der Höhle am Südhang des Baumes Werders hauste der Dachs. Die Leute hatten das Haus eines Tages einfach gekauft; sie nahmen große Veränderungen vor, in ihm und um das Haus herum. Die Veränderungen in dem Haus interessierten den Dachs Fridolin gar nicht, aber dass diese Leute überall Zäune zogen, kreuz und quer, über seinen ruhigsten Nachtwegen, und dass sie ihn dadurch von seinen besten Futterplätzen abschnitten, das bereitete ihm manchen Kummer.
Lieschens Sieg Die Eltern wollten diesmal in der Sommerfrische völlige Ruhe haben, darum nahmen sie die Oma mit. Oma, Landpastorenwitwe aus dem Hannoverschen, bei ihrem letzten Besuch vor drei Jahren war sie von den begeisterten Kindern «Brummelchen» getauft worden. Oma konnte den Eltern gut und gern einmal die neunjährige Helga und den sechsjährigen Dieter abnehmen.