Bei diesem Buch handelt es sich nicht um ein Buch, das ich von langer Hand geplant hätte. Ich habe mir nicht vorgenommen «So, jetzt schreibe ich ein Buch über das Verhältnis von christlichem Glauben und Zen-Buddhismus.» Nein, die Texte sind über Jahrzehnte entstanden und geben meine spirituelle Entwicklung wieder.
Ich bin schon seit langem auf einer spirituellen Reise. Ich bin Christ, solange ich denken kann. Aber mein Blickwinkel hat sich mit meinem Theologiestudium geweitet. Eine wichtige Rolle spielte dabei Meister Eckhart, der Meister der Spiritualität! Heute ist er wieder modern geworden. Nicht nur deshalb habe ich ihm einen größeren Raum in diesem Buch eingeräumt. Wenn Sie ihn verstehen, werden Sie zum einen besser die Diskussion zwischen christlichem Glauben und Zen-Buddhismus verstehen, zum anderen eine große Bereicherung für Ihr spirituelles Leben erfahren.
Ich kenne Sie nicht und weiß nicht wie alt Sie sind, aber trotzdem, sind wir nicht, Sie und ich, zu alt, um uns wie jugendliche Groupies, die sich um einen Rockstar tummeln, um Zen-Meister, Gurus und Autorinnen und Autoren zu scharen? Um uns irgendwo anlehnen zu können, weil das Leben kein Ponyhof ist? Glauben wir wirklich, «da draußen» wäre jemand, der keine Probleme hätte und alle Lösungen für unser spirituelles Unbehagen zur Hand hätte? Glauben wir wirklich, ein Buch könnte mehr sein als eine Anregung auf dem Weg?
Es können uns noch so viele namhafte und profilierte Zen-Meister in klugen und weisen Büchern oder sogar in persona zur Seite stehen, letztlich müssen wir den Weg selber gehen. Letztlich sind wir für unser Leben, das ist ja eigentlich zu selbstverständlich, dass ich es hier überhaupt erwähnen muss, selbst verantwortlich. «Entdecke den Zen-Meister in dir.» lautet ein Spruch aus der spirituellen Szene. So in etwa. Und der größte Meister ist das Leben selber. Krisen und Verluste, Enttäuschungen und Niederlagen sind wichtiger als Erfolge und Siege.
Klingt es zu hochtrabend und eitel, wenn ich dieses Buch als mein Lebenswerk bezeichne? Vielleicht. Seit ich denken kann, bin ich Christ. Der christliche Glaube hat mich so sehr bestimmt, dass ich meinen Beruf als Industriekaufmann aufgegeben habe, um Theologie zu studieren. Es geht nicht mehr darum, hier bin ich, ein Mensch, der glaubt und dort ist Gott, sondern «Gott» ist mir merkwürdig «unter die Haut» gegangen, identitätsbestimmend. Daher auch der Name des Buches – «Identity». Auf ihn bin ich bei der Durchsicht einiger meiner Bücher gekommen. Mir ist aufgegangen, wie sehr der christliche Glaube mein Leben ausgemacht hat und ausmacht. Wie erfüllt und kostbar er mein Leben gemacht hat. Und das hat mich auf die Idee gebracht, die Texte aus den für mich wichtigsten Büchern, in einem Buch zusammenzufassen. Warum ein englischer Titel? Warum «Identity» und nicht «Identität»? Nicht weil er schicker ist, in einer Welt, die von iPhones® und iPads® nur so wimmelt, sondern weil in «Identity» klarer das "I" das «Ich» zu lesen ist. Gemeinhin wird der christliche Glaube so verstanden: «Die Kirche sagt dir, woran du glauben musst.» Ich habe das zu Anfang vielleicht auch so gedacht. Ich weiß nicht mehr. Ich habe den Glauben aber dann anders erlebt. Nicht als etwas Vorgegebenes, Statisches, das ich im Kopf als wahr ansehen muss, im schlimmsten Fall «schlucken» muss, um als Christin oder Christ zu gelten. Ich habe den christlichen Glauben eher als lebendiges Vertrauen als ein Etwas-Für-Wahr-Halten erlebt. Eher als lebendigen Tanz, den Gott mit mir tanzt, als ein Glaubensgebäude, in das ich eingeschlossen bin. Kein Mensch ist jemals «fertig». So wie er oder sie an einem lebenslangen Entwicklungsprozess teilhat, so ist auch der christliche Glaube niemals «fertig». Die Texte dieses Buches, die über die letzten 20 Jahre entstanden sind, geben ein lebendiges Zeugnis davon.
Mit Ostern feiern wir Christus. Auch, wenn das den meisten gar nicht mehr bewusst ist. Ostern ist für viele sinnlos geworden, weil sie es nicht mehr verstehen. Die vorliegenden Texte sollen einen neuen Zugang zum christlichen Glauben und seinem zentralen Ereignis Ostern, ermöglichen. Die Texte sind über einen Zeitraum von mehreren Jahren entstanden. Ich staune immer wieder, wie sich der eigene Glaube mit dem Älterwerden verändert. Manches, was mir damals wichtig war, ist für mich aktuell weniger bedeutsam, etwa bestimmte dogmatische Fragestellungen, während anderes, wie z.B. das Leben als Christ in dieser sich rasant veränderten Gesellschaft, in den Vordergrund getreten ist. Manches sehe ich heute anders oder differenzierter, aber sehen Sie selbst, wo Sie mit mir mitgehen können oder anderer Meinung sind.
"Die Bergpredigt" ist so bekannt wie «Die Zehn Gebote». Beide zeigen uns, wie wir in dieser Welt mit Gott und Mensch und uns selbst in Frieden leben können. Beide stehen nicht gegeneinander, sondern gerade hier wird deutlich, wie sich Altes und Neues Testament die Hand reichen. Ich gehe nicht näher auf einen Vergleich ein, denn wer «Die Zehn Gebote» kennt, dem fallen die Parallelen sofort ins Auge. Der Jude Jesus war Kind seiner Zeit, d.h. er hat das Alte Testament quasi «mit der Muttermilch» aufgesogen. Aber Jesus hat nicht unkritisch die Frömmigkeit seiner Zeit geschluckt, sondern die jüdische Tradition, also seine eigene, kritisch hinterfragt und ihren Kern offengelegt. Auf die Frage nach dem höchsten Gebot antwortet er (Mk 12,28ff): Liebe Gott und liebe deinen Nächsten. Jesus reduziert die jüdische Tradition auf das Wesentliche, weil er das Wesen Gottes, den er seinen Vater nennt, kennt und als sein Sohn verkörpert. Ist es nicht paradox? Jesus hat zu einfachen Menschen gesprochen, und wir meinen wir müssten erst 100 Bücher lesen um ihre wesentlichen Aussagen verstehen zu können. Ich habe durch meine langjährige theologische Abstinenz fast wieder zu einem Laienverständnis der Bergpredigt zurückgefunden, und bin mittlerweile wieder davon überzeugt, die Theologinnen und Theologen mögen jetzt lächeln, dass die Bibel, liest man sie mit offenem Herzen, im Wesentlichen auch ohne die Theologie verständlich ist. Selbst wenn Sie dieses Buch nicht lesen und Sie befassen sich vorurteilsfrei mit der Berpredigt, werden Sie durch sie eine große Bereicherung für Ihr Leben erfahren.
Liebe braucht keine Worte. Doch, Liebe braucht Worte – Liebes-Gedichte. Weil ein Herz, das so stark fühlt nicht still sein kann und seine Gefühle in Worte fassen muss. Mädels und Jungs, Frauen und Männer, fühlt Euch durch meine Verse dazu inspiriert, eigene Liebesgedichte zu schreiben für die, die Euch am kostbarsten sind. Alles Gute und viel Glück, Euer Volker
Love needs no words. No, love needs words – love poems. Because a heart that feels so strong can't be silent and have to put its feelings in words. Girls and boys, women and men, feel inspired by my verses to write love poems by your own to those, who are the most precious to you.
All the best and good luck, Yours Volker
Ich sage nicht zu viel, wenn ich sage, dass Sie als Leserinnen und Leser mein Lebensbuch in den Händen halten. Als ich vor rund zwanzig Jahren angefangen habe, meine Gefühle und Gedanken niederzuschreiben, habe ich noch nicht geahnt, welche wichtige Wirkung das Schreiben auf mich haben würde. Oft sind wir in einem Wust aus Gefühlen, Stimmungen und Gedanken gefangen. Bringen wir sie dann zu Papier, können wir endlich wieder klar denken – und fühlen. Gerade in Krisenzeiten hat sich für mich das Schreiben als Befreiung und wahrer Segen erwiesen. Wer bin ich? Woher komme ich? Wohin gehe ich? Worum geht es im Leben? Woran kann ich heute noch glauben? Diese Fragen haben mich seit jeher bewegt und bewegen mich immer noch. Ich versuche keine theoretischen Antworten zu geben, sondern die Texte sind aus ganz konkreten Lebenssituationen entstanden. In vielen von ihnen geht es für mich um das «pure Überleben». Ursprünglich habe ich gar nicht daran gedacht, meine Texte überhaupt jemals zu veröffentlichen. Aber vielleicht suchen Sie, ähnlich wie ich, nach Antworten. Ich würde mich freuen, wenn etwas für Sie dabei wäre!
Man muss nicht unbedingt Theologe oder Theologin sein, um die Bergpredigt oder die Gleichnisse Jesu verstehen zu können. Alltägliche Geschichten für die einfachen Menschen, Wanderarbeiter, Zolleintreiber, Prostituierte. Für Gerechte und Sünder. Die Wunder können wir nicht mehr miterleben, aber die Geschichten Jesu sind einfach und verständlich für diejenigen, die ihnen mit offenem Herzen zuhören. Leider müssen wir auf das Charisma des Erzählers Jesu verzichten. Ich kann es mir nur vorstellen, wie er mit leuchtenden Augen und brennendem Herzen mit ausladenden Armbewegungen die Größe von Gottes Liebe und Barmherzigkeit angedeutet hat, wie er zu den Füßen der Ärmsten gesessen und ihnen mit dem Finger Bilder in den Sand gemalt hat, damit seine Geschichten noch anschaulicher werden. Jesus kommt einfach daher, ein Wanderprediger mit staubigen Füßen und ungewaschenen Händen und vergibt die Sünden. Das tut er mit Gottes Vollmacht. Und alles was er tut wird zum Zeichen dafür, wie es Gott mit seinen Menschen meint. Jesus sieht das Wesentliche, weil er Gottes Herz kennt. Die schmutzigen Hände beim Essen machen den Menschen nicht unrein, sondern was aus seinem Mund herauskommt, böse Worte aus einem bösen Herzen, die machen den Menschen unrein. Die Gebote sind für die Menschen gemacht und nicht gegen sie. Darum heilt er am Sabbat und pflückt mit seinen Jüngern Korn vom Feld. Die Theologen haben nicht das letzte Wort, sondern lasst die kleinen Kinder zu mir kommen, denn sie verstehen Gottes Reich. Bei Jesus wird plötzlich alles ganz einfach. Liebe Gott und deinen Nächsten wie Dein Selbst. Das ist alles. Selbst ein Glaube, der so klein ist wie ein Senfkorn, kann Berge versetzen. Sorge dich nicht um morgen, sondern vertraue in Allem auf Gott. Jesus war selbst tief in der jüdischen Frömmigkeit verankert. Er kannte Gott, wie ein Sohn seinen Vater kennt.
Wie findet man den besten Zugang zur Bibel? Können wir uns noch daran erinnern, wie wir «Winnetou», «Der Herr der Ringe», «Die Tribute von Panem» oder «Das Schwert der Wahrheit» gelesen haben? Können Sie sich noch an die Neugier und Offenheit erinnern, mit denen Sie den Büchern eine Chance gegeben haben?
Wenn ich ein Buch direkt wie ein Literaturkritiker aufschlage, gebe ich weder dem Buch noch mir selbst eine Chance durch seinen Inhalt erreicht und berührt zu werden.
Ich biete Ihnen an mit «Jesus – Blaue Augen, Weisses Herz», Jesus kenenzulernen. Wer war Jesus, was war seine Motivation, wie war seine Beziehung zu seinen Mitmenschen, wie war seine Beziehung zu Gott, was hat er gepredigt? Lassen Sie sich berühren von der einfachen Sprache des Markus-Evangeliums. Lernen Sie die Gleichnise Jesu kennen, wie sie im Lukas-Evangelium erzählt werden. Sie sind alles andere als trocken und langweilig. Ganz im Gegenteil. Die Geschichten sind bodenständig und ehrlich. Sie geben uns ein Bild davon, wie der religiöse Jude Jesus gegen den religiösen Mainstream seiner Zeit schwimmt.
Wenn Sie sich auf ihn und seine Predigten einlassen, werden Sie erkennen wie aktuell seine Botschaft ist, weil sie zeitlos ist: «Liebe Gott und deinen Nächsten wie dich selbst.», «Glück kannst du nicht mit Geld kaufen.», «Mach dir keine Sorgen, denn Gott sorgt für dich.», «Dein Leben ist kostbar.»Ich verwende die Schlachter-Übersetzung (1951).
Am Ende des Buches finden Sie ein Glaubensbekenntnis von mir, und ich erkläre, wie ich den Christlichen Glauben verstehe.
Ich würde dir gerne sagen, dass alles O. K. ist und dass das Leben einfach ist. Ich habe oft den Eindruck, dass das so ist, aber meistens dann, wenn mein Leben gut läuft. Wenn nicht, ist mein Leben oft eine emotionale Achterbahnfahrt. Ich nehme an, dass du ähnliche Erfahrungen gemacht hast, wenn du von einem solchen Titel und Cover angezogen worden bist. Willkommen im Club! Hier zeige ich dir, wie du lernen kannst so zu leben, dass es erträglich ist und wie ich über den Tag komme. Ich mag nicht die Herangehensweise von Coaching, um dich selbst zu optimieren, und ich bin ein bisschen mißtrauisch gegenüber Fachleuten. Ich bevorzuge den Laienansatz. Das bedeutet, letztlich bist du selbst für dich verantwortlich. Lass uns aufhören, Menschen zu bewundern und zu denken «So wie der oder die wäre ich gerne.» Nein! Du selbst zu werden ist genug. Obwohl wir die volle Verantwortung für jeden Schritt auf dem Weg haben, sind wir nicht alleine. Ich weiß aus eigener Erfahrung, es ist manchmal schwierig und demütigend um Hilfe zu bitten. Wenn in der Krise dein Selbstwert ohnehin schon niedrig ist – ich weiß das von meinem eigenen Burnout – ist dein Stolz «ich schaffe es alleine» – scheinbar das einzige was dir noch von deiner Würde bleibt. Aber das ist verdammt falsch!
You haven't necessarily to be a theologian to be able to understand the «Sermon on the Mount» of Jesus' parables.Trivial stories for simple people, migrant workers, tax collectors, prostitutes. For the righteous and the sinners. We can't witness the miracles first hand, but the stories by Jesus are simple and understandable for those who listen to them with open hearts. Unfortunately we have to miss the charisma of the storyteller Jesus. I only can imagine how he betokened with shining eyes and a burning heart, with wide arm movements, the greatness of God's love and mercy, how he sat to the feet of the poorest, and how he draw with his fingers pictures in the sand to make his stories more vivid. Jesus simply comes along, a wandering preacher with dusty feet and unwashed hands and forgives sins. That he does with God's power. And everything what he is doing becomes to a sign as God means it with his humans. Jesus sees the essential, because he knows God's heart. The dirty hands during the meal don't make the human impure, but what comes out of his mouth, bad words out of a bad heart, they make the human impure. The commandments are for the humans not against them. Therefore he heals at the Sabbat and picks with his disciples grain from the field. The theologians haven't the last word, but let the little children come to me, for they understand God's realm. With Jesus everything suddenly becomes quite simple. Love God and your Next like your Self. That's it. Even a faith as small as a mustard seed can set mountains. Don't worry about tomorrow, but trust in God. Jesus himself was deeply anchored in the Jewish piety. He knew God as a son knows his father.