Seit 1974 eilt die großartige Serie von Patricia Vandenberg von Spitzenwert zu Spitzenwert und ist dabei längst der meistgelesene Arztroman deutscher Sprache. Die Qualität dieser sympathischen Heldenfigur hat sich mit den Jahren durchgesetzt und ist als beliebteste Romanfigur überhaupt ein Vorbild in jeder Hinsicht.
Warum bist du so nachdenklich, Daniel?, fragte Fee Norden ihren Mann, dessen Blick schon minutenlang auf einem imaginären Punkt ruhte. Nun fuhr er sich mit der schmalen Hand über die Augen und sah Fee an. Entschuldige, Liebes, ich habe über die kleine Attenberg nachgedacht. Organisch ist das Kind doch gesund. Ich komme nicht dahinter, was mit ihr los ist. Was war das für ein munteres Mädelchen! Wenn sie fünfzehn wäre, könnte man meinen, es wäre der erste Liebeskummer, aber schließlich ist sie erst zehn. "Vielleicht ist es ein anderer Kummer , sagte Fee. Aber welcher denn? Ich habe sie gefragt. Sie schüttelt immer nur den Kopf, und früher war sie so zutraulich. Sie hat alles, was sich ein Kind nur wünschen kann. Ein schönes Zuhause, nette Eltern, bekommt jeden Wunsch erfüllt, nein, diesmal weiß ich wirklich nicht weiter. In der Schule geht auch alles glatt?, fragte Fee. Ihre Mutter ist sehr zufrieden. Denise ist die Beste in ihrer Klasse. Die Umschulung auf das Gymnasium hat ihr gar nichts ausgemacht. Ich rätsele herum, Fee. Erzähle doch mal, inwiefern Denise so verändert ist, bat Fee. Sie hat ohne jeden ersichtlichen Grund zwei Kilo abgenommen, und kräftig war sie ohnehin nie. Dann ihr Blick! Das ganze Gesichtchen besteht nur aus großen blicklosen Augen, so kommt es mir jedenfalls vor. Außerdem ist sie neuerdings so verschlossen. Frau Attenberg weiß dafür auch keine Erklärung. Fee dachte auch nach. Könnte es nicht, dass Denise von einem Mann belästigt worden ist? Aber das würde sie doch sagen. Sie könnte einen solchen Schock bekommen haben, dass sie es eben nicht sagen kann, aber das ist freilich nur eine Vermutung.
Seit 1974 eilt die großartige Serie von Patricia Vandenberg von Spitzenwert zu Spitzenwert und ist dabei längst der meistgelesene Arztroman deutscher Sprache. Die Qualität dieser sympathischen Heldenfigur hat sich mit den Jahren durchgesetzt und ist als beliebteste Romanfigur überhaupt ein Vorbild in jeder Hinsicht.
Daisy Thurau war eine Patientin, über deren Besuch sich Dr. Norden immer freute, obwohl sie selten ärztliche Hilfe brauchte. Vor drei Wochen hatte sie sich den rechten Fuß verstaucht, als sie auf einer Bananenschale ausgerutscht war, und das war nicht mit ein paar Tagen abgetan wie ihr Frühlingsschnupfen, der sich jedes Jahr pünktlich einstellte. Manchmal kam sie auch mit einer Schnittwunde oder einer Brandblase. Daisy war Besitzerin eines exclusiven Speiselokals, und sie bereitete die Spezialitäten, die sich größter Beliebtheit erfreuten, meistens selbst zu. Bei ihrem Temperament war es nicht weiter verwunderlich, dass sie sich dabei schnitt oder verbrannte. Aber das gehörte dazu, nach ihren eigenen Worten, und sie war alles andere als wehleidig. Der Fuß hatte ihr zu schaffen gemacht, aber sie hatte sich auch nicht so geschont, wie Dr. Norden es ihr geraten hatte. «Nun rollen Sie den Fuß mal ab», sagte er. «Tut es noch weh?» «Ein bisschen, aber nächste Woche muss ich fit sein. Da will ich zu meinem fünfzigsten Geburtstag das Tanzbein schwingen, und ich hoffe doch sehr, dass ich Ihre Frau und Sie auch zu meinen Gästen rechnen darf.» Dr. Norden kannte ihr Geburtsdatum, aber das hätte sie glatt wegleugnen können. Sie war rank und schlank, hatte nur ein paar winzige Augenfältchen, und ihr schönes aschblondes Haar bedurfte keinerlei Nachhilfe. Sie war eine Frau, die sich nie hatte unterkriegen lassen. Man musste sie bewundern. Mit neunzehn hatte sie geheiratet, mit zwanzig ihren Sohn bekommen. Er war ihr einziges Kind geblieben, denn mit zweiundzwanzig war sie bereits Witwe gewesen.
Seit 1974 eilt die großartige Serie von Patricia Vandenberg von Spitzenwert zu Spitzenwert und ist dabei längst der meistgelesene Arztroman deutscher Sprache. Die Qualität dieser sympathischen Heldenfigur hat sich mit den Jahren durchgesetzt und ist als beliebteste Romanfigur überhaupt ein Vorbild in jeder Hinsicht.
Vorsichtig ließ Dr. Norden die feine Injektionsnadel in die Armvene der jungen Frau gleiten, die blass und erschöpft vor ihm saß. Ingrid Grunke hatte die Augen geschlossen und die Lippen fest aufeinandergepresst. "So, für heute hätten wir es wieder ", sagte Dr. Norden. Sie wollte gleich aufspringen, aber Dr. Norden drückte sie sanft auf den Stuhl zurück. «Mit den Aufbauspritzen allein ist es nicht getan, Frau Grunke. Sie müssen sich etwas mehr schonen. Können Sie denn nicht mal ein paar Wochen ausspannen?» Er kannte die Patientin sehr genau. Nach fünfjähriger Ehe hatte Ingrid Grunke vor einem knappen halben Jahr endlich das ersehnte Kind bekommen. Aber die Geburt war schwer gewesen, und sie hatte sich davon noch immer nicht erholt. Dr. Norden wusste, dass Ingrid Grunke noch als Graphikerin arbeitete, zwar zu Hause, aber anscheinend doch sehr intensiv. Er verstand das nicht ganz, denn Hans Grunke musste als Geschäftsführer in einem Speiselokal sehr gut verdienen. Ingrid Grunke war eine schweigsame Frau. Über ihren Mann und ihre Ehe hatte sie nie gesprochen, aber heute brach es doch aus ihr heraus. «Ich muss doch arbeiten. Mein Mann …», sie geriet ins Stocken und senkte den Blick, «er hat sich übernommen. Der teure Wagen und auch sonst.» Sie sprach sich darüber nicht weiter aus. Ihre Lippen bebten, und ihre schlanken, sehr schönen Hände zerknüllten das Taschentuch. «Ich dachte, es würde alles wieder besser werden durch das Kind», fuhr sie leise fort. «Ja, vielleicht, wenn es ein Junge geworden wäre. Was soll ich Sie auch noch mit meinen Privatangelegenheiten belästigen.»
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben. Deutlich über 200 Millionen Exemplare verkauft! Die Serie von Patricia Vandenberg befindet sich inzwischen in der zweiten Autoren- und auch Arztgeneration.
Patricia Vandenberg ist die Begründerin von «Dr. Norden», der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von «Dr. Laurin», «Sophienlust» und «Im Sonnenwinkel». Sie hat allein im Martin Kelter Verlag fast 1.300 Romane veröffentlicht, Hunderte Millionen Exemplare wurden bereits verkauft. In allen Romangenres ist sie zu Hause, ob es um Arzt, Adel, Familie oder auch Romantic Thriller geht. Ihre breitgefächerten, virtuosen Einfälle begeistern ihre Leser. Geniales Einfühlungsvermögen, der Blick in die Herzen der Menschen zeichnet Patricia Vandenberg aus. Sie kennt die Sorgen und Sehnsüchte ihrer Leser und beeindruckt immer wieder mit ihrer unnachahmlichen Erzählweise. Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.
"Ein Baby? Ich bekomme wirklich ein Baby?" fragte Dorle Martini. «Deshalb ist mir manchmal so schwindelig?» «Ja, das ist der Grund», bestätigte Dr. Daniel Norden, «und demzufolge sollten sie sich jetzt ein bißchen schonen. Den ganzen Tag auf den Beinen sein und diese verschiedenen Gerüche einatmen, ist nicht gerade das Richtige.» «Aber wir brauchen doch das Geld, Herr Doktor», sagte sie leise. «Jetzt erst recht. Unsere Wohnung ist schon für uns zu eng. Eigentlich wollten wir mit dem Kind ja auch noch warten, bis wir aus dem Schneider sind. Nicht, daß wir es nicht haben wollen, das dürfen Sie nicht denken, aber es kommt doch ein bißchen überraschend.» Dr. Norden kannte Dorle Martini. Sie war Friseuse, eine sehr gute, wie ihm seine Frau Fee mit ihren flotten Frisuren bestätigte. Und Dorle war eine hübsche, sympathische junge Frau. Seit sechs Monaten war sie verheiratet. Ihren Mann kannte sie schon vier Jahre, aber an eine frühere Heirat war nicht zu denken gewesen.
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben. Deutlich über 200 Millionen Exemplare verkauft! Die Serie von Patricia Vandenberg befindet sich inzwischen in der zweiten Autoren- und auch Arztgeneration.
Patricia Vandenberg ist die Begründerin von «Dr. Norden», der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von «Dr. Laurin», «Sophienlust» und «Im Sonnenwinkel». Sie hat allein im Martin Kelter Verlag fast 1.300 Romane veröffentlicht, Hunderte Millionen Exemplare wurden bereits verkauft. In allen Romangenres ist sie zu Hause, ob es um Arzt, Adel, Familie oder auch Romantic Thriller geht. Ihre breitgefächerten, virtuosen Einfälle begeistern ihre Leser. Geniales Einfühlungsvermögen, der Blick in die Herzen der Menschen zeichnet Patricia Vandenberg aus. Sie kennt die Sorgen und Sehnsüchte ihrer Leser und beeindruckt immer wieder mit ihrer unnachahmlichen Erzählweise. Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.
"Wieder nichts", sagte Veronika traurig, als Dr. Norden den Kopf schüttelte. «Heute ist unser siebter Hochzeitstag», sagte sie leise. «Nun kann ich den Wunsch nach einem Kind wohl begraben.» Dr. Norden konnte ihr keinen Trost spenden, und er wollte auch keine falschen Hoffnungen erwecken, da sein Freund, der Gynäkologe Dr. Hans-Georg Leitner, ihm auch erklärt hatte, daß Veronika Krauß keine Kinder würde bekommen können. «Sie könnten sich entschließen, ein Kind zu adoptieren», schlug Dr. Norden vor. «Ich werde mit meinem Mann darüber sprechen», sagte sie. Mit niedergeschlagenem Gesicht verließ sie die Praxis, und Dr. Norden blieb ebenfalls deprimiert zurück. Veronika Krauß wäre bestimmt eine gute, zärtliche Mutter geworden. Es war schon manchmal schlimm eingerichtet, daß gerade solche Frauen keine Kinder bekommen konnten, und andere, die keine haben wollten, oder denen sie bald lästig wurden, bekamen sie trotz aller Verhütungsmittel. Bei Veronika kam noch hinzu, daß sie sich in den Gedanken verrannt hatte, daß nur ein Kind ihre Ehe in dem «verflixten» siebten Jahr retten konnte.
Seit 1974 eilt die großartige Serie von Patricia Vandenberg von Spitzenwert zu Spitzenwert und ist dabei längst der meistgelesene Arztroman deutscher Sprache. Die Qualität dieser sympathischen Heldenfigur hat sich mit den Jahren durchgesetzt und ist als beliebteste Romanfigur überhaupt ein Vorbild in jeder Hinsicht.
In einem zauberhaften Abendkleid aus taubenblauem Chiffon drehte sich Fee Norden vor dem Spiegel. Sie konnte mit ihrem Aussehen zufrieden sein, aber Fee war sehr kritisch, wenn sie einmal wieder nach langer Zeit mit ihrem Mann in die Oper gehen konnte. «Mami is aber schön», staunte der kleine Danny, der seine attraktive Mutter zum ersten Mal in seinem jungen Leben in einem so schönen Abendkleid sah. «Wunderschön», sagte auch Daniel bewundernd. «Ihr Schmeichler», lächelte Fee. Danny hatte zuerst geschmollt, als Fee ihm erzählte, dass sie an diesem Abend mit dem Papi in die Oper gehen würde. Was Oper war, verstand er ohnehin nicht, aber seine Mami in diesem wunderschönen Kleid und sein Papi im Smoking beeindruckten ihn tief. Also musste die Oper etwas besonders Interessantes sein. Für Fee und Daniel Norden war es in zweierlei Hinsicht ein besonderes Ereignis. Einmal deshalb, weil sie schon ein ganzes Jahr nicht mehr zu einem solchen Genuss gekommen waren, sondern sich immer mit Schallplatten begnügen mussten, zum andern, weil Holger Brandström, der große Star dieses Opernabends, ihnen die Karten geschickt hatte. Daniel hatte ihn vor zwei Jahren erfolgreich behandelt, als er an einer schweren Erkältung litt und fürchtete, ein für ihn sehr wichtiges Gastspiel absagen zu müssen, das dann ein Riesenerfolg geworden war. Holger Brandström hatte nicht vergessen, was Daniel für ihn getan hatte. Mit einem liebenswürdigen Handschreiben und einem entzückenden Blumengesteck für Fee hatte er die Karten geschickt. Fee hatte sich dann gleich das Abendkleid gekauft und gebangt, dass bei Daniel mal wieder etwas dazwischenkommen könnte.
Seit 1974 eilt die großartige Serie von Patricia Vandenberg von Spitzenwert zu Spitzenwert und ist dabei längst der meistgelesene Arztroman deutscher Sprache. Die Qualität dieser sympathischen Heldenfigur hat sich mit den Jahren durchgesetzt und ist als beliebteste Romanfigur überhaupt ein Vorbild in jeder Hinsicht.
Also, die Impfungen haben wir gut überstanden, Frau Hinrichs", sagte Dr. Norden zu dem hübschen jungen Mädchen, «die Reise kann losgehen. Wann starten Sie denn?» Ein leichter Schatten fiel über Martinas reizvolles Gesicht. «Es verzögert sich etwas. Hans musste geschäftlich nach Frankreich und bleibt länger, als wir annehmen konnten. Aber Urlaubsbeginn ist ja erst am Montag, und Mittwoch wollten wir fliegen.» Niemals wäre Dr. Norden der Gedanke gekommen, dass dieses bildhübsche und dazu auch noch enorm tüchtige Mädchen von ihrem Verlobten nur hingehalten würde
Seit 1974 eilt die großartige Serie von Patricia Vandenberg von Spitzenwert zu Spitzenwert und ist dabei längst der meistgelesene Arztroman deutscher Sprache. Die Qualität dieser sympathischen Heldenfigur hat sich mit den Jahren durchgesetzt und ist als beliebteste Romanfigur überhaupt ein Vorbild in jeder Hinsicht.
Es war nach zehn Uhr abends, als Dr. Daniel Norden in die Villa Deckert gerufen wurde. Er kannte die Familie schon ein paar Jahre und wusste gut über sie Bescheid. Sie besaßen eine Keramikfabrik und eine Ziegelei, solide Unternehmen, und der alte Martin Deckert war sehr traditionsbewusst. Eigentlich alt konnte man ihn noch nicht nennen, denn vor ein paar Tagen hatte er erst seinen fünfundsechzigsten Geburtstag gefeiert. Er war mit vielen Ehrungen und einem Orden ausgezeichnet worden. Und nun sollte er krank sein? Dr. Norden konnte sich das gar nicht recht vorstellen, denn der Senior der Familie war eigentlich der Einzige, der seine Hilfe nie beansprucht hatte. Sein Sohn, der traditionsgemäß ebenfalls Martin hieß, hatte Dr. Norden angerufen, und seine Stimme hatte sehr besorgt und erregt geklungen. Schnell hatte Daniel nach seinem Arztkoffer gegriffen und war bald am Ziel. Das Haus der Deckerts war ein schöner alter Bau, fast ein kleines Palais, gebraucht hatten es die Deckerts, denn in jeder Generation hatte es eine beträchtliche Zahl von Kindern gegeben. Ein großer gepflegter Park, wie man ihn heute in dieser Villengegend nur noch selten sah, umschloss den zweistöckigen lang gestreckten Bau. Die Auffahrt war hell erleuchtet. Dr. Norden wurde schon erwartet. Rosalie, die Schwiegertochter des Erkrankten, war sehr blass und hatte Tränen in den Augen. «Vater geht es sehr schlecht, Herr Doktor», flüsterte sie. Er folgte ihr durch die weitläufige Halle zu dem Raum, der am Ende des Ganges lag. Martin, Rosalies Mann, saß am Bett seines Vaters und hielt dessen Hand. Der Ältere atmete keuchend.
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben. Deutlich über 200 Millionen Exemplare verkauft! Die Serie von Patricia Vandenberg befindet sich inzwischen in der zweiten Autoren- und auch Arztgeneration.
Patricia Vandenberg ist die Begründerin von «Dr. Norden», der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von «Dr. Laurin», «Sophienlust» und «Im Sonnenwinkel». Sie hat allein im Martin Kelter Verlag fast 1.300 Romane veröffentlicht, Hunderte Millionen Exemplare wurden bereits verkauft. In allen Romangenres ist sie zu Hause, ob es um Arzt, Adel, Familie oder auch Romantic Thriller geht. Ihre breitgefächerten, virtuosen Einfälle begeistern ihre Leser. Geniales Einfühlungsvermögen, der Blick in die Herzen der Menschen zeichnet Patricia Vandenberg aus. Sie kennt die Sorgen und Sehnsüchte ihrer Leser und beeindruckt immer wieder mit ihrer unnachahmlichen Erzählweise. Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.
"Es geht doch schon wieder ganz gut, Frau Arnulf", sagte Dr. Norden erfreut, als seine Patientin ihm in der Vorhalle der Behnisch-Klinik begegnete. «Langsam, aber sicher», erwiderte Elisa Arnulf. "Daß Sie sich die Zeit nehmen, mich abzuholen, finde ich rührend. «Ist ja kein Weg», erwiderte er, «und nun wollen wir mal ganz vorsichtig sein.» Er nahm ihren Arm und hielt sie ganz fest. Sie reichte ihm knapp bis zur Schulter. Ihr graumeliertes Haar war sorgfältig frisiert, er kannte sie nur gepflegt. Elisa Arnulf war vierundfünfzig, verwitwet und lebte in besten Verhältnissen. Sie besaß alles, was man sich für einen geruhsamen Lebensabend wünschen konnte. Alles? fragte sich Dr. Norden, als er dann vor dem hübschen Einfamilienhaus hielt, das so gepflegt aussah wie sie selbst. Er wußte schon seit zwei Jahren, daß Elisa Arnulf ein einsamer Mensch war. «Verstaucht kann schlimmer sein als gebrochen», sagte sie. «Aber gestaucht hat mich das Leben schon manches Mal.»
Seit 1974 eilt die großartige Serie von Patricia Vandenberg von Spitzenwert zu Spitzenwert und ist dabei längst der meistgelesene Arztroman deutscher Sprache. Die Qualität dieser sympathischen Heldenfigur hat sich mit den Jahren durchgesetzt und ist als beliebteste Romanfigur überhaupt ein Vorbild in jeder Hinsicht.
Post für Sie, Herr Doktor, sagte Loni, Dr. Nordens Sprechstundenhilfe. Mal keine Reklame. Dr. Daniel Norden drehte das Kuvert um. Jesses, der Mooslechner, sagte er, da schlägt mir gleich das Gewissen. Dem hätten wir längst einmal schreiben müssen. Aber wann kam er schon zum Schreiben. Die Freizeit war knapp, und seit die beiden Kinder geboren waren, hatte auch seine Frau Fee kaum eine ruhige Stunde. Immer wollten die kleinen Trabanten beschäftigt werden. Dr. Ferdinand Mooslechner war ein guter Freund seines verstorbenen Vaters gewesen, ein Landarzt vom alten Schrot und Korn. An die siebzig musste er mittlerweile sein. Vielleicht hatte er sich nun doch zur Ruhe gesetzt! Doch dem war nicht so, wie Daniel Norden dem Brief entnehmen konnte. Viel Zeit bleibt mir ja nicht zum Schreiben, Daniel, und Dir wird es nicht anders ergehen, aber jetzt muss es mal sein. Ich brauche Deine Hilfe. Du hast mehr Verbindung zu den Spezialisten als ich. Es ist mir nicht oft passiert in meiner langen Praxis, dass ich völlig ratlos war, aber grad beim Matthias Mühlbauer, dessen Pate ich bin, stehe ich vor einem Rätsel. Dann folgte eine kurze, präzise Schilderung des Falles, die verriet, dass auch der alt gewordene Dr. Mooslechner seine fünf Sinne gut beisammen hatte. Manchmal kann sich der Bub kaum noch rühren, dann wieder wird es besser, aber es muss etwas unternommen werden, damit ich mich nicht später mal mit einem Schuldbewusstsein herumplagen muss. Meine Praxis ist nicht so modern ausgestattet, dass ich den Matthias gründlichst untersuchen könnte, und alt bin ich halt auch geworden. Ihr jungen Ärzte kennt viel bessere Heilmethoden.