Zweigs frühe Erzählung entstand 1913 und wurde noch im gleichen Jahr publiziert, erscheint hier aber in der von ihrem Autor überarbeiteten Fassung des Buchdrucks von 1925, die Zweig um zahlreiche, «aus seiner späteren Sicht offenbar allzu 'expressive' Passagen gekürzt» hat, so der Herausgeber Michael Scheffel. Die beklemmende Atmosphäre der Geschichte, in der die Hauptfigur, von einer ihr unbekannten Frau wegen ihres Geliebten erpresst wird, hat Zweig meisterhaft eingefangen – einer der Gründe, warum dieser Text inzwischen zum ausgewiesenen Schulklassiker geworden ist.
"Schach! Schach dem König!" An Bord eines Passagierdampfers von New York nach Buenos Aires wird Schach gespielt. Was als harmloser Zeitvertreib wohlhabender Reisender beginnt, ruft in Dr. B. traumatische Erinnerungen an seine Zeit als Gefangener der Gestapo in Österreich wach. Stefan Zweigs letztes und wohl bekanntestes Werk beschäftigt sich mit psychischen Abgründen und perfiden Foltermethoden. Mit einem Nachwort von Klemens Renoldner.
Text aus Reclams Universal-Bibliothek mit Seitenzählung der gedruckten Ausgabe: Buch und E-Book können parallel benutzt werden.
"Einhundertdreiundzwanzig Mark" – so viel ist in Hauptmanns 1911 uraufgeführter Tragikomödie ein Säugling wert. Der «Handel» mit dem Kind lässt zwei Frauen in unerbittlichen Streit geraten, und so nimmt die Katastrophe ihren Lauf …Der hier vorgelegte Text folgt der Centenar-Ausgabe unter Einbezug aller relevanten Drucke zu Hauptmanns Lebzeiten.
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Hans Kelsen erörtert In seinem kleinen, aber gewichtigen Aufsatz von 1953 die Frage nach Gerechtigkeit als Problem der Lösung von Interessen- und Wertkonflikten und als Problem der Rechtfertigung menschlichen Verhaltens: Absolute Gerechtigkeit, so Kelsen, kann es nicht geben, relative Gerechtigkeit aber führt immerhin zu Toleranz. Angesichts der Herausforderungen durch die Flüchtlingsströme der Gegenwart gewinnt diese Fragestellung über ihre grundsätzliche Bedeutung hinaus besondere Aktualität und Brisanz.
Heinrich Leopold Wagner gehörte zum Kreis der Sturm-und-Drang-Dichter und schuf mit der «Kindermörderin» ein Beispiel der neuen Gattung des bürgerlichen Trauerspiels, das nicht nur seine tragischen Helden aus dem Bürgertum bezieht. Darüber hinaus werden soziale Differenzen durch die Darstellung der Milieus und durch die Sprache der Personen abgebildet. Schließlich entstehen die Konflikte selber aus Standesunterschieden heraus und werden auch als Standeskontroversen bewertet.
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Eine Bauernfamilie kommt durch Kohlenfunde zu Geld. Doch der Alkohol, der «geliebte Fusel»? von dem man einfach nicht lassen kann, macht alles zunichte. Die Uraufführung von Hauptmanns sozialem Drama «Vor Sonnenaufgang» am 20. Oktober 1889 setzte das naturalistische Drama endgültig durch und machte den unbekannten Autor über Nacht berühmt. Die Textgrundlage dieser Ausgabe bildet der Erstdruck von 1889 im Abgleich mit späteren Ausgaben.
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Das «Sun Zi» ist etwa 2.500 Jahre alt und stellt in 13 kurzen Kapiteln eine bis heute gültige Sammlung von Anweisungen für eine Kriegsführung im weitesten Sinne dar, die im günstigsten Fall ganz ohne Waffeneinsatz zum Sieg führt. Strategeme und Diplomatie gelten als die besten, die militärische Auseinandersetzung als das schlechteste Mittel der Konfliktlösung. Nicht nur in Managementkreisen oder Politik, sondern auch im Alltag kann das «Sun Zi» Inspiration zur Überwindung von Konflikten und anderen Herausforderungen liefern.
Einen faszinierenden Blick in die Welt der Samurai bietet dieser vielleicht einflussreichste japanische Text von Jōchō Yamamoto (1659–1719), ein Text, der von seinem Schüler Tsuramoto Tashiro aufgeschrieben wurde. Das Buch will Orientierung geben: Wie kann man sein Schicksal in schweren Zeiten selbst in die Hand nehmen? Wie seinen Mut vergrößern, selbstlos handeln, sein Leben mit Schönheit anfüllen – und wie seine Kinder erziehen? Vor allem soll man den eigenen Tod nicht fürchten, sondern die Vergänglichkeit mit Gleichmut annehmen, um so auf diese Weise das Leben zu gewinnen. Die erstmals aus dem japanischen Original in die deutsche Sprache übersetzte, ungekürzte Ausgabe der originalen ersten beiden Bücher stellt eine kulturhistorische Quelle ersten Ranges dar. Ein Nachwort informiert über den geschichtlichen und kulturgeschichtlichen Hintergrund.
Gerhard Schweppenhäuser erläutert in verständlicher Sprache zentrale Fragen und Begriffe der Ethik. Ausgehend von der seit jeher bestehenden Grundspannung zwischen Freiheit und Determinismus, Autonomie und Fremdbestimmung, vermittelt er Sichtweisen und Antwortoptionen verschiedener ethischer Schulen von der Antike bis heute. Dabei orientiert er sich an zehn Problemfeldern: «Seiendes und Geltendes», «Praktische Vernunft», «Ethik und Politik», «Sollen, Pflicht», «Freiheit», «Autonomie», «Gerechtigkeit», «Menschenrechte und moralphilosophischer Universalismus», «Glück» und «Gutes, gelingendes oder stellvertretendes Leben». Eine vorzügliche Einführung in die großen ethischen Debatten – auch für Anfänger.
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Friedrich Wilhelm Joseph Schelling
Wenn alles, was ist, Gott ist – wie kommt dann das Böse in die Welt? Und wie lässt sich menschliche Freiheit erklären? In seiner wohl bis heute einflussreichsten Schrift versucht Schelling, diese Fragen zu beantworten, indem er in Gottes «Urgrund» – der Grund, der seiner Existenz vorausgeht und dennoch zugleich Gott ist – auch eine zweite, dunkle Seite sieht. Die Freiheit des Menschen, sich für das Gute zu entscheiden, ist bereits in Gott selbst und der gesamten, sich in unaufhörlichem Werden befindenden Schöpfung angelegt. Zahlreiche Ideen der Freiheitsschrift leben bis heute weiter, etwa unter der Oberfläche der Philosophien Schopenhauers und Nietzsches, der Psychoanalyse und des Existenzialismus.Die Ausgabe folgt dem Erstdruck von 1809 und wurde neu kommentiert.
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