Das historische Dilemma der CVP. Urs Altermatt

Читать онлайн.
Название Das historische Dilemma der CVP
Автор произведения Urs Altermatt
Жанр Документальная литература
Серия
Издательство Документальная литература
Год выпуска 0
isbn 9783039198641



Скачать книгу

2.4 Mit Bernhard Hammer zum letzten Mal ein Ersatz-Bundesrat

      Facettenreiche Karriere — 1875 überraschende Wahl in den Bundesrat — Zwischen den Fronten — Erfolgreicher Finanzminister — Nach dem Rücktritt nochmals Nationalrat

       2.5 Der historische Kompromiss von 1891

      Revisionsbombe — Bekenntnis zum Bundesstaat

       2.6 Der Pragmatiker Josef Zemp als erster katholisch-konservativer Bundesrat

      Bilderbuchkarriere des Luzerner Konservativen — Die politische Krise von 1891 — Realisator der Bundesbahnen — Promotor des helvetischen Kompromisses

       2.7 Die goldenen Jahre des Milieukatholizismus 1919–1939

      Juniorpartner des Freisinns — Wiedererrichtung der Nuntiatur — Blütezeit des katholischen Milieus — Volksverein als Träger der «katholischen Aktion» — Rascher Aufstieg der christlichsozialen Arbeiterbewegung — Frauen im Vormarsch — Aufbruch der Jugend — Universität Freiburg als intellektuelles Zentrum — Missionsbewegung — Politische Vetostellung — Rechtskonservativismus der Jungen — Zwischen «bürgerlicher» Integration und «drittem Weg» — Zurückhaltende Bischofskonferenz — Risse in der Einheit — Randständige Katholiken — Im Schmelztiegel des Patriotismus

       2.8 Martin Rosenbergs Schachzüge auf dem Weg zur Zauberformel von 1959

      Strategischer Kopf der Partei — Steigende Verärgerung über die freisinnige Machtpolitik — Etappen auf dem Weg zur Zauberformel

       3 Zwischen Säkularisierung, konservativer Wende und religiöser Vielfalt

       3.1 Die Parteireformen von 1970/71 – ein Meilenstein

      Das Vatikanische Konzil als Katalysator — Malaise im Gefolge der Konkordanzdemokratie — Generationenwechsel in der Parteileitung — «Christlichdemokratische Volkspartei» versus «Volkspartei der Schweiz» — «Dynamische Mitte»: heftige Debatten über das Aktionsprogramm

       3.2 Bundesrat Kurt Furgler als Repräsentant der Reformjahre

      Profilierter Aussen- und Militärpolitiker — Gesellschaftspolitische Marksteine im EJPD, wenig Spuren im EVD — Ausnahmeerscheinung

       3.3 Von der christlichen Weltanschauungspartei zur konservativen Wertepartei?

      Christliches Wertklima als Grundlage — Theoriedefizit — Von einer geschlossenen zu einer offenen Weltanschauungspartei — Auf dem Weg zum christlich fundierten Wertekonservativismus

       3.4 Rechtsrutsch der sozial heterogenen Volkspartei

      Aufstieg und Niedergang der Christlichsozialen — Entfremdung von der Gesamtpartei — Aktive Bauern und passives Gewerbe — Rechtswende mit der Gründung der «Arbeitsgemeinschaft Wirtschaft und Gesellschaft» in den 1980er-Jahren

       3.5 Vom internationalen Begegnungsort ins europapolitische Abseits

      Vergessene Brückenfunktion der Schweizer Christlichdemokraten nach 1945 — Abseits von der Europapolitik — Parteielite auf Europakurs — Europa als Hypothek

       4 Radiografie der CVP-Bundesräte

       4.1 Kleines Brevier der CVP-Bundesräte und -Bundesrätinnen

      Zwanzig Bundesräte mit einer durchschnittlichen Amtsdauer von zehn Jahren — Gab es typische CVP-Departemente?

       4.2 Regionen: Dominanz der Stammlande

      Sonderbundskantone als CVP-Reservate — Sprachenbonus für die Tessiner — St. Galler als Vorreiter — Nordwestschweizer im Pech

       4.3 Karriere und Sozialprofil

      Überdurchschnittlich viele Ständeräte — Führungserfahrung in Regierungs- und Parteiämtern — Zahlreiche Bundesräte von einfacher Herkunft — Solide akademische Ausbildung mit der Jurisprudenz als Schwerpunkt — Militärkarriere ohne entscheidenden Einfluss — Bundesratswahlen als Seismografen des politischen Klimas

       5 Alleingang oder Fusion

       5.1 Die CVP im Dilemma

      1971–2011: ein konstanter Rückgang — Vom Marsch ins Zentrum des Parteienspektrums — Weder katholisch noch konservativ — Nichtkatholiken nur ein gutes Zehntel — Schrumpfende katholische Stammwählerschaft — Zwischen religiöser Vielfalt und Säkularisierung — Debakel in der Europapolitik — Was bedeutet Wertepartei: christlich, bürgerlich oder sozialkonservativ? — Partei der bürgerlichen Mitte

       5.2 Hat die Fusion in der Mitte eine Zukunft?

      Vom vergessenen Schutt konfessionellen Streits — Getrennt marschieren und vereint schlagen — Fusionsideen und Zusammenschlüsse — Entweder Regionalpartei oder Fusion

       Anhang

       Daten und Tabellen

       Endnoten

       Nachweise

      Politikgeschichte ist wieder Mode geworden, nachdem sie längere Zeit durch die Wirtschafts-, Sozial- und Kulturgeschichte verdrängt worden war. Da mich «Comparative Politics» wegen meiner interfakultären Studienfächer interessierten, liess ich mich von den Modeströmungen nicht in Verlegenheit bringen. Allerdings versuchte ich von Anfang an, Ansätze der Geschichts- und Sozialwissenschaften transdisziplinär zu verbinden.

      Vor 50 Jahren – es war im Wintersemester 1962/63 – besuchte ich als junger Student an der Universität Bern ein Geschichtsseminar, das der Historiker Hans von Greyerz und der Politikwissenschaftler Erich Gruner als gemeinsame Lehrveranstaltung über Parteien und Verbände anboten. Nach Gastsemestern an den Universitäten Freiburg (Roland Ruffieux) und Berlin (Freie Universität, Otto-Suhr-Institut) entstand daraus später, 1970, meine Berner Dissertation über die Geschichte der «Konservativen Volkspartei» von 1848 bis 1912. Dabei ging ich ausdrücklich vom «Milieu»-Konzept aus (ich nannte es zunächst «Subgesellschaft», «Subkultur» und «katholisches Ghetto») und ordnete die Parteientstehung in die Kulturkampfkonflikte («cleavages») von Staat und Gesellschaft des 19. Jahrhunderts ein. Ich machte mehr oder weniger das,