Homöopathie. Warum und wie sie wirkt. Sven Sommer G.

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Название Homöopathie. Warum und wie sie wirkt
Автор произведения Sven Sommer G.
Жанр Сделай Сам
Серия
Издательство Сделай Сам
Год выпуска 0
isbn 9783863740177



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eindeutig gegen mittlere bis hohe Dosen von giftigem Quecksilber (5 – 6 mg/kg) geschützt waren.8

      Bei Diabetes

      Mäuse, denen 40 mg/kg Alloxan verabreicht wird, entwickeln Diabetes, da diese Substanz die Insulin produzierenden Zellen des Pankreas schädigt. Dies konnte aber verhindert werden, wenn man die Mäuse mit der homöopathischen Verdünnung Alloxan C9 prophylaktisch vorbehandelte. Zudem war es möglich, diesen Diabetes mit Gaben von Alloxan C9 wieder zu heilen.9

      Bei Leberkarzinom

      Ratten, denen über einen längeren Zeitraum die krebserregenden Substanzen 2-Acetylaminofluoren und Phenobarbital verabreicht werden, entwickeln Leberzellkarzinome. Werden sie jedoch gleichzeitig mit homöopathischen Zubereitungen von 2-Acetylaminofluoren C9 und von Phenobarbital C9 behandelt, wird die Entwicklung der Karzinome deutlich verzögert oder gar verhindert.10

      Bei Strahlungsschäden

      Werden weiße Meerschweinchen UV-Strahlen ausgesetzt, kommt es durch die Pigmentarmut rasch zu geröteter, gereizter Haut, einem so genannten Erythem. Hohe Verdünnungen von Bienengift (Apis C7 oder C9) konnten hier prophylaktisch eine deutliche Schutzfunktion und in circa 50 Prozent der Fälle eine therapeutische Heilwirkung zeigen. Da es beim Bienenstich auch zu einem Erythem kommt, bestätigt dieser Tierversuch somit eindrucksvoll das Ähnlichkeitsprinzip der Homöopathie.11

      Indische Forscher zeigten 1991 in einer weiteren Studie, dass bei weißen Mäusen, die Röntgenstrahlen ausgesetzt waren, die Zellschädigung deutlich durch die homöopathischen Mittel Ginseng D6, D30 und D200 sowie Ruta graveolens D30 und D200 verringert wurde, wenn diese vor und nach der Bestrahlung verabreicht wurden. Die Autoren der Studie sprachen sogar von einem »spektakulären« Schutz durch diese Mittel.12

      Bei der Wundheilung

      Silicea, die Kieselsäure, wird in der Homöopathie bei der Behandlung von Abszessen, chronischen Geschwüren sowie zur Wundheilung und zur Austreibung kleiner Fremdkörper wie Splitter und Dornen verwendet. Eine israelische Studie konnte dies 1990 bestätigen. Bei Mäusen führte Silicea (bis C200), dem Trinkwasser zugegeben, zu einer deutlich beschleunigten Wundheilung von gestochenen Ohrlöchern und zu einem schnelleren Wundverschluss.13

      Als Prophylaxe bei Infektionskrankheiten

      Das folgende Beispiel soll verdeutlichen, dass homöopathische Mittel in hohen Potenzen, wenn sie – ähnlich einer Impfung – vorbeugend bei Infektionskrankheiten gegeben werden, eine deutliche Schutzwirkung zeigen können: Ein amerikanisches Forscherteam verabreichte Mäusen prophylaktisch eine homöopathische Tularämie Nosode (C30, C200, C1000), bevor die Mäuse mit demselben, für diese Nager tödlichen Erreger, Francisella tularensis, infiziert wurden, aus dem das Mittel hergestellt worden war. Nach 15 Versuchsreihen stellte das Team im Vergleich zur unbehandelten Kontrollgruppe eine signifikant höhere Überlebensrate bei den homöopathisch »geimpften« Tieren fest. Die Autoren waren überrascht, ihre Hypothese nicht bestätigt zu finden – sie waren davon ausgegangen, dass sich die behandelten Tiere identisch zur unbehandelten Kontrollgruppe verhalten würden. Die Wissenschaftler glaubten also zu Beginn des Versuchs, die homöopathische Prophylaxe könne keine Wirkung zeigen, und wurden eines Besseren belehrt.14

      Interessante Effekte weiterer Studien

      Eine weitere Forschungsarbeit zeigte, dass Mastzellen von Ratten, die über sieben Tage das homöopathische Mittel Zincum metallicum in unterschiedlichen Potenzen von D4 bis zur D12 verabreicht bekamen, signifikant mehr Histamin freisetzten.15

      Cuprum (Kupfer) wird in der Homöopathie als Spasmolytikum (krampflösendes Medikament) eingesetzt. Französische Wissenschaftler konnten dies in einer Studie bestätigen, in der das homöopathische Mittel Cuprum metallicum C4 bei Mäusen die Wirkung von Neostigmin, welches die Motilität (Bewegungen) des Verdauungstraktes beschleunigt, weitgehend aufhebt.16

      In einer faszinierenden, groß angelegten Studie wies man in zwei österreichischen und in einem holländischen Forschungslabor nach, dass hohe homöopathische Verdünnungen des Schilddrüsenhormons Thyroxin (D30) die Metamorphose von der Kaulquappe zum Frosch signifikant verzögern, während tiefe Verdünnungen die Entwicklung beschleunigen. Auch die spontane Tendenz der Jungfrösche, das Wasser zu verlassen, wurde deutlich beeinflusst. Interessant war dabei, dass die Wirkung von Thyroxin bereits einsetzte, wenn eine verschlossene Ampulle mit dem Mittel in das Wasser mit den Kaulquappen gelegt wurde. Die Autoren der Studie sprachen von einem non-molekularen Informationstransfer (doch dazu später mehr, siehe →hier).17

      Fazit

      Selbst bei Tieren zeigen homöopathische Mittel immer wieder beeindruckende Ergebnisse – von Einbildung oder gar Placebo kann keine Rede sein. Deshalb wäre es wünschenswert, wenn die Forschung hier weitermachen würde, auch wenn Tierversuche aus ethischer Sicht nicht unproblematisch sind. Die hier vorgestellten Versuche lassen keinen Zweifel daran, dass die Homöopathie das Potenzial besitzt, Diabetes und Krebs zu heilen, eine Art Impfschutz zu bieten und bei Vergiftungen und Strahlungsschäden wirksam zu helfen. Als Spontanheilungen lassen sich diese Wirkungen sicherlich nicht abtun. Dem sollte allerdings weiter nachgegangen werden. Die Wiederholung derartiger Versuche und Studien wäre also immens wichtig, um mehr Licht auf die kuriose Heilwirkung der allerkleinsten Gaben zu werfen.

      DER GALILEO-EFFEKT IN DER HOMÖOPATHIE

      Hahnemann: wie Galileo ein verkanntes Genie seiner Zeit?

      Wiederholt sich die Geschichte?

      Generell stellt sich die Frage, ob eine Außenseitermethode wie die Homöopathie überhaupt eine reelle Chance hat, eines Tages bewiesen zu werden, wenn die meisten Wissenschaftler bisher steif und fest behaupten, sie könne nicht wirken. Doch wie die Geschichte beweist, kann es mitunter etliche Jahrhunderte dauern, bis sich ein Wissen als selbstverständlich etabliert hat. Dies möchte ich am Beispiel des heliozentrischen Weltbildes verdeutlichen. Schon damals weigerten sich Wissenschaftler fast 250 Jahre lang umzudenken und einzugestehen, dass ihre Ansicht, alles drehe sich um die Erde (und damit um den Homo sapiens), falsch war.

      Das kopernikanische Weltsystem

      Der polnische Astronom Nikolaus Kopernikus (1473 – 1543) stellte als Erster die Theorie eines heliozentrischen Weltsystems auf. Er ging davon aus, nicht die Erde, sondern die Sonne befinde sich im Mittelpunkt unseres Universums, während unser Planet sich um sich selbst drehe und um die Sonne kreise. Sein Hauptwerk »Über die Kreisbewegungen der Weltkörper« war zwar schon 1530 fertiggestellt worden, wurde jedoch erst nach seinem Tod veröffentlicht. Die meisten derer, die Kopernikus’ Theorie damals verstanden, konnten jedoch das Konzept einer sich bewegenden Erde, die nicht im Mittelpunkt alles Seins steht, nicht akzeptieren. Für mehr als ein halbes Jahrhundert gab es deshalb nur etwa zehn Befürworter des heliozentrischen Weltsystems. Der größte Teil von ihnen war übrigens außerhalb der Universitäten tätig. Darunter befanden sich der Deutsche Johannes Kepler (1571 – 1630) und der Italiener Galileo Galilei (1564 – 1642).

      Ein verkanntes Genie seiner Zeit

      Galileo Galilei, von der damaligen Wissenschaft vielfach nicht gewürdigt, entwickelte das heliozentrische Weltbild weiter. Doch damit nicht genug: Schon zu Beginn seiner Karriere erhielt er, damals gerade erst fünfundzwanzig Jahre alt, einen Lehrstuhl für Mathematik an der Universität von Pisa, den er aber schon drei Jahre später wieder abgeben musste, weil seine Behauptung, die gängige Lehrmeinung des Aristoteles sei falsch und die Fallgeschwindigkeit sei proportional zum Gewicht eines Körpers, im Widerspruch zu den etablierten Gelehrten an der Universität stand. Natürlich sollte Galileo auch hier Recht behalten.

      Als er allerdings 1613 eine Arbeit veröffentlichte, in der er die Richtigkeit der kopernikanischen Theorie voraussagte, teilte ein Professor der Universität Pisa dem Arbeitgeber Galileis, den Medici, mit, der Glaube an eine sich bewegende Erde sei ketzerisch. Drei Jahre später wurden kopernikanische Bücher der kirchlichen Zensur unterworfen und Galileo wurde aufgefordert, die Auffassung einer sich bewegenden Erde nicht länger zu vertreten. Galileo wagte sich erst Jahrzehnte später wieder an das Thema heran, als er den Dialog veröffentlichte, in dem er die kopernikanische Theorie in Bezug auf die Gezeiten neu diskutierte. Die