Название | Perry Rhodan 16: Die Posbis (Silberband) |
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Автор произведения | Clark Darlton |
Жанр | Языкознание |
Серия | Perry Rhodan-Silberband |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783845330150 |
Den Gang entlang drangen sie bis zu einem der Antigravschächte vor. Stets hielt Meech sich an der Spitze. Die alte Grundregel der Raumflotte galt immer noch. Wo immer Roboter an einem Einsatz beteiligt waren, bildeten sie die Vorhut und kämpften an den gefährlichsten Stellen. Meech machte keine Ausnahme. Er empfand nichts dabei. Sein positronisches Programm sah dergleichen nicht vor.
Durch den Schacht schwebten sie vorsichtig zum Mitteldeck hinauf. Überall in der Station herrschte die gleiche gähnende Leere, die gleiche unheimliche Stille.
Wie ein Sarg, dachte Ron mit Unbehagen. Ein Sarg, fünftausend Lichtjahre weit draußen vor dem Rand der Milchstraße.
Irgendwo mussten die Unsichtbaren aber doch sein.
Vielleicht unten im Generatorenraum, dachte Ron. Sie hatten mit den Generatoren etwas vor.
Er rief sich Art Cavanaughs hastigen Bericht ins Gedächtnis zurück. Der Sendekabine war mehr Leistung zugeführt worden, als die eingeschalteten Geräte vertragen konnten. Vielleicht hatten die Fremden wirklich sich nur größere Sendeleistung verschaffen wollen, ohne zu wissen, wie die Geräte funktionierten. Schließlich hatten sie, wenn der erste Zwischenfall in der Funkkabine richtig gedeutet wurde, schon einmal einen raschen Funkspruch abgegeben, vielleicht einen Hilferuf. Es konnte sein, dass sie das gleiche ein zweites Mal versucht hatten – aber diesmal wollten sie eine höhere Sendeleistung haben.
Es konnte aber auch sein, dass diese Vermutung weit am Kern der Sache vorbeiging. Vielleicht hatten sie die ungeheure Leistung für einen ganz anderen Zweck gebraucht. Art Cavanaugh hatte berichtet, dass die meisten Geräte noch intakt gewesen waren, als er den Funkraum verließ. Dabei hätten sie bei der immensen Beanspruchung allesamt schon längst außer Funktion sein müssen. Das deutete darauf hin, dass die zugeführte Leistung an einer anderen, unbekannten Stelle wieder abgezapft wurde.
An welcher Stelle – und zu welchem Zweck?
Meech erreichte den Mitteldeckausgang. Vorsichtig schwang er sich hinaus. Er wartete ein paar Sekunden, in der Mündung des Schachtes halb verborgen. Erst dann trat er offen auf den Gang hinaus. Ron folgte ihm.
Nebeneinander gingen sie vor, und es dauerte nur ein paar Sekunden, bis sie die kleine Erweiterung des Korridors vor dem Eingang zum Hauptschaltraum erreichten.
Niemand stellte sich ihnen in den Weg.
Meech sicherte nach allen Seiten, während Ron das Schott öffnete.
Ron hielt die Waffe im Anschlag. Er hatte den Abzug schon halb niedergedrückt, um das weit gefächerte Strahlenbündel in den weiten Raum hineinschießen zu lassen, als er das plumpe Gerät sah, das hinter dem Schott zum Vorschein kam und dessen Lauf ihm genau auf den Bauch zeigte.
Mit einem warnenden Schrei warf er sich zur Seite. Meech wirbelte herum, die schwere Automatik zum Schuss erhoben.
Wenn sie Meechs wunderbare Gabe der blitzschnellen Reaktion nicht gehabt hätten, dann hätten sie jetzt wahrscheinlich eine Tragödie erlebt. Meech warf sich nach vorne. Das Gewicht seiner Automatik behinderte ihn nicht im mindesten. Seine eisenbewehrte Hand schnellte vorwärts. Ron hörte einen klatschenden Schlag und einen Schmerzensschrei. Er konnte nicht sehen, was da zwischen Tür und Angel vor sich ging. Etwas Metallenes klapperte auf den Boden. Dann war Stille.
Bis Meech sagte: »Verzeihung, aber Sie hätten wahrscheinlich geschossen, bevor wir Ihnen die Lage hätten erklären können.«
Ron hörte jemanden seufzen. Dann antwortete Eric Furchtbars Stimme, leicht belegt: »Da haben Sie wahrscheinlich recht, Sergeant. Ich danke Ihnen!«
Ron richtete sich erleichtert auf. Eric kam durch das Schott und erkannte ihn. Er machte einen schwachen Versuch, zu salutieren.
»Gott sei Dank«, stieß er hervor. »Ich dachte schon, ich müsste mit allem allein fertig werden.«
Gemeinsam betraten sie den Hauptschaltraum. Das Schott schloss sich hinter ihnen. Eric hob den Desintegrator auf, den Meech ihm aus der Hand geschlagen hatte. Er schlenkerte den rechten Arm mit wehmütigem Gesicht und massierte sich eine Weile das Handgelenk.
»Was geht hier vor?«, fragte Ron. »Was gibt es Neues?«
Eric verzog das Gesicht zu einer Grimasse. »Ich wollte, ich wüsste es, Major. Die Station wimmelt von Unsichtbaren, das ist eines von den wenigen Dingen, die ich mit Sicherheit weiß. Sie machen sich an unseren Generatoren zu schaffen. Auch das scheint ziemlich sicher zu sein. Was sie mit den Generatoren wollen, weiß ich nicht. Sie reagieren auf keinen Verständigungsversuch. Aber ich glaube zu wissen, warum sie hier an Bord sind.«
Ron sah überrascht auf. »Warum?«
»Ihr Schiff, da weit draußen, ist vor etwa drei Minuten explodiert. Sie müssen einen Kernbrand oder sonst etwas an Bord gehabt haben. Ob das auf den Zusammenprall mit der Station zurückzuführen ist oder auf den Kampf, den sie dort draußen irgendwo gehabt haben – ich weiß es nicht. Auf jeden Fall haben sie wohl eingesehen, dass ihnen an Bord ihres eigenen Schiffes keine großen Chancen mehr blieben. Also sind sie zu uns herübergekommen. Wahrscheinlich mit Hilfe ihrer zuerst eingedrungenen Artgenossen, die, ohne dass wir es verhindern konnten, dafür gesorgt haben, dass Strukturlücken im Energieschirm entstanden und sich eine Schleuse öffnete. Und jetzt bereiten sie sich auf irgend etwas vor, von dem ich keine Ahnung habe, was es sein könnte.«
Diese letzte Bemerkung gab Ron zu denken. »Sie bereiten sich vor, sagen Sie?«
Eric nickte langsam. »Ja, sicher. Sehen Sie sich bitte die Instrumente an. Die Generatoren benehmen sich verrückt. Von allein würden sie das nicht tun. Es schaltet also jemand andauernd an ihnen herum. Und zwar mit einem hektischen Eifer. Wenn das nicht bedeutet, dass irgend etwas Neues dicht bevorsteht und dass die Fremden sich darauf vorzubereiten versuchen, dann ...« Er zuckte hilflos mit den Schultern und ließ den Rest des Satzes ungesagt.
Ron wandte sich um und betrachtete die Messgeräte, von denen Eric gesprochen hatte. Die Zeiger wackelten aufgeregt. Die meisten standen in den oberen Skalenhälften. Einige waren bis über den Skalenrand ausgeschlagen. Die Fremden überlasteten die Generatoren.
»Deswegen bin ich herausgekommen«, meldete Eric sich zu Wort. »In der Transmitterstation konnte ich nur auf die Transmitter aufpassen. Von hier oben aus überwache ich alles.«
»Wurden Sie angegriffen, als Sie von den Transmittern hier heraufkamen?«
»Keine Spur. Die BOB-Einundzwanzig ist leer – vom Funkraum und der Generatorenhalle abgesehen.«
Ron kam ein Gedanke. Sie brachten die Generatoren in Schwung und leiteten sämtliche Leistung in den Funkraum. Wozu?
Plötzlich glaubte er die Lösung gefunden zu haben.
Das Wechselfeld der Hyperstrahlung war dem stationären Feld eines Schutzschirms in gleicher Weise verwandt wie ein elektromagnetisches Wechselfeld einem solchen, das aus einem elektrostatischen und einem damit gekreuzten magnetischen Feld bestand.
Und man konnte Hyperschwingungen natürlich ebenso gleichrichten wie elektromagnetische.
War es das? Wollten die Unsichtbaren weiter nichts als die Feldschirme verstärken?
Eine Zehntelsekunde lang schien Ron Landry die ganze Angelegenheit so klar wie noch nie zu durchschauen.
Dann schrie Eric Furchtbar: »Da läuft eine neue Sendung ein!«
Ron schrak aus seinen Gedanken auf. Das kleine Oszilloskop des Hauptschaltraums war seit jener Zeit, als die BOB-XXI die ersten fremden Hypersendungen empfangen hatte, mit der Funkkabine gekoppelt. Bis jetzt hatte der kleine, kreisförmige Bildschirm nichts anderes gezeigt als den Wirrwarr der Störungen, die mit der fieberhaften Tätigkeit der Generatoren verbunden waren.
Jetzt aber war ein kräftiges, ausgeprägtes Wellenmuster deutlich erkennbar. Anderthalb Wellenlängen der Grundschwingungen passten auf den Schirm, eine Unzahl von den zackigen Markierungen der Modulation war zu sehen.
»Das ist