Ausgewählte Wildwestromane von James Fenimore Cooper. James Fenimore Cooper

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Название Ausgewählte Wildwestromane von James Fenimore Cooper
Автор произведения James Fenimore Cooper
Жанр Книги для детей: прочее
Серия
Издательство Книги для детей: прочее
Год выпуска 0
isbn 9788027209774



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Hütte zurück, wo er eine Grabesruhe antraf. Er legte seine Hunde an, pochte an die Tür und fragte, als Edwards öffnete, ob alles in Ordnung sei.

      »Alles«, entgegnete der Jüngling. »Man hat zwar versucht, das Schloß zu öffnen, aber der Naseweis mußte es wohl bleiben lassen, weil es zu stark für ihn war.«

      »Ich kenne jetzt den Kerl«, erwiderte Natty, »hoffentlich wird er sich aber in den nächsten Tagen nicht in den Bereich meiner Büchse wagen – –«

      Was Lederstrumpf grollend noch weiter vor sich hin murmelte, wurde unhörbar, da der Jäger die Tür der Hütte laut hinter sich zuschlug.

       Inhaltsverzeichnis

      Man sagt, er habe eine Masse Schätze.

      Timon von Athen

      Als Marmaduke Temple und sein Vetter ihre Straße ritten, war das Herz des Vaters noch zu lebhaft von den edelsten Gefühlen unserer Natur bewegt, um ihn sogleich zu einer Unterhaltung geneigt zu machen, und in Richards Miene lag eine Wichtigkeit, die dem Sheriff nicht gestattet haben würde, ein Gespräch anzuknüpfen, das nicht in Zusammenhang mit der Großartigkeit seiner Entwürfe gestanden hätte. Die beiden Reiter sprengten daher wohl eine Meile in tiefem Schweigen dahin. Endlich wich der weiche Ausdruck der väterlichen Liebe aus den schönen Zügen des Richters und machte allmählich der gutmütigen Heiterkeit Platz, die gewöhnlich auf Temples Antlitz lag.

      »Nun, Dick«, sagte er, »da ich mich so weit eingelassen habe, mich unbedingt deiner Führung anzuvertrauen, so denke ich wohl, daß der Augenblick gekommen ist, mich einzuweihen. Warum und weswegen machen wir in so feierlicher Weise diesen Ritt?«

      Der Sheriff ließ ein lautes ›Hem‹ vernehmen, das weit in den Wald hineinklang, und seine Blicke auf die vor ihm liegenden Gegenstände heftend, einem Manne ähnlich, der tief in die Zukunft schaut, erwiderte er:

      »Es hat stets – ich möchte sagen: von unserer Geburt an – einen Punkt gegeben, über den wir nicht einig werden konnten, Richter Temple. Nicht als ob ich dich für die Fügungen der Natur verantwortlich machen wollte; denn ein Mann kann um angeborener Fehler willen ebensowenig verdammt werden, wie man angeborene Vorzüge, die er vielleicht besitzt, auf seine eigene Rechnung zu schreiben berechtigt ist: aber über einen Punkt sind wir sozusagen von unserer Geburt an, die, wie du weißt, nur zwei Tage auseinanderliegt, verschiedener Ansicht.«

      »Ich bin in der Tat neugierig, Richard, zu erfahren, was dieser eine Punkt sein kann; denn meiner Ansicht nach weichen unsere Meinungen so grundsätzlich und so oft voneinander ab – –«

      »Bloß Folgen davon, Vetter«, unterbrach ihn der Sheriff, »denn alle unsere kleinen Streitigkeiten stammen aus derselben Quelle, nämlich aus unsern Ansichten über den allgemeinen Bereich des Genies.«

      »Aus was, Dick?«

      »Ich meine doch deutlich genug gesprochen zu haben, Richter Temple, wenigstens sollte es mir an einem faßlichen Ausdruck nicht gebrechen; denn mein Vater, der mich meine Muttersprache lehrte, verstand – –«

      »Griechisch und lateinisch«, fiel ihm Marmaduke ins Wort. »Ich kenne wohl die Sprachfertigkeit deiner Familie, Dick. Aber komm einmal zur Sache! Wohin gedenkst du mich heute zu führen?«

      »Wenn einer Sache ihr Recht widerfahren soll, Sir, so muß es dem Erzähler erlaubt sein, sich seiner eigenen Weise zu bedienen«, fuhr der Sheriff fort. »Du bist der Meinung, Richter Temple, Natur und Erziehung könnten einen Menschen nur in einer bestimmten Richtung zu etwas Rechtem machen, während ich behaupte, daß das Genie das Lernen ersetzt und daß es Leute gibt, die in allem und jedem etwas zu leisten imstande sind.«

      »Unter die vermutlich auch du gehörst«, entgegnete Marmaduke lächelnd.

      »Bleibe mir mit deinen Anzüglichkeiten vom Leibe, Vetter; denn ich will nicht von mir selbst sprechen. Aber es gibt drei Männer in unserem Patent, welche von der Natur mit Gaben versehen sind, die ich mit dem Ausdrucke ›universell‹ bezeichnen möchte, obgleich sich dieselben nur unter dem Einfluß ihrer verschiedenen Stellungen entwickeln können.«

      »Da sind wir also besser daran, als ich geglaubt hätte. Und aus welchen Ehrenmännern besteht dieses Kleeblatt?«

      »Nun, der eine ist Hiram Doolittle, bekanntlich ein Zimmermann seines Zeichens, und ich brauche nur auf das Dorf zu weisen, um seine Verdienste ins klare zu stellen. Dann ist er auch eine Magistratsperson und dürfte in dieser Eigenschaft wohl manchen beschämen, der eine weit bessere Schule genossen hat.«

      »Gut, das wäre also der eine«, sagte Marmaduke mit der Miene eines Mannes, der nicht geneigt ist, sich über den besprochenen Punkt in einen Streit einzulassen.

      »Der andere ist Jotham Riddel.«

      »Wer?«

      »Jotham Riddel.«

      »Was, dieser unzufriedene, linkische, faule spekulierende Tropf? Er, der seinen Aufenthalt alle drei Jahre, seine Liegenschaften alle sechs Monate und sein Gewerbe mit jeder Jahreszeit wechselt? Gestern ein Bauer, heute ein Schuhmacher und morgen ein Schulmeister? Dieser Inbegriff all des unsteten und verderblichen Treibens, all der verderblichen Lieblingsneigungen der Ansiedler, ohne eine einzige ihrer guten Eigenschaften, die den schlimmen das Gleichgewicht hielte? Nein Richard, der ist zu schlecht sogar für – – aber wer ist der dritte?«

      »Da der dritte nicht gewohnt ist, solche Äußerungen über seinen Charakter anzuhören, Richter Temple, so werde ich seinen Namen verschweigen.«

      »Das Ganze wäre also, Dick, daß das Trio, zu welchem auch du, und zwar als Hauptperson gehörst, irgendeine wichtige Entdeckung gemacht hat?«

      »Ich habe nicht gesagt, daß ich mich dazu zähle, Richter Temple. Wie ich schon vorhin bemerkte, so will ich mein Ich dabei gar nicht ins Spiel bringen. Allerdings ist aber eine Entdeckung gemacht worden, bei welcher du wesentlich beteiligt bist.«

      »Weiter, – ich bin ganz Ohr.«

      »Nein, nein, Duke; ich gebe zwar zu, daß du schlimm genug bist, aber doch nicht so gar schlimm, als du dich da geben willst, sonst müßten deine Ohren noch ein Bedeutendes größer werden.«

      Der Sheriff lachte herzlich über diesen faden Witz, was ihn in eine so gute Laune versetzte, daß er sich herabließ, seinen geduldigen Vetter mit folgender Auseinandersetzung zu erfreuen:

      »Du weißt, daß in deinem Bezirk ein Mann wohnt, der unter dem Namen Natty Bumppo bekannt ist. Dieser hat, soviel ich erfahren konnte, seit mehr als vierzig Jahren hier gelebt – und zwar allein, bis auf die neueste Zeit, in welcher er sich eine sonderbare Genossenschaft zulegte.«

      »Zum Teil sehr wahr und alles sehr wahrscheinlich«, entgegnete der Richter.

      »Buchstäbliche Wahrheit, Vetter! Gut, in den letzten paar Monaten gesellten sich zu ihm ein alter Indianerhäuptling, der letzte oder einer der letzten seines Stammes, die in diesen Landesteilen aufzufinden sind, und ein junger Mann, dem Vernehmen nach der Sohn irgendeines indianischen Agenten von einer Wilden.«

      »Wer sagt das?« rief Marmaduke mit einer Teilnahme, die er früher nicht an den Tag gelegt hatte.

      »Wer? Nun ja, der gesunde Menschenverstand – das Gerücht – alle Welt. Aber laß mich ausreden! Dieser Jüngling hat recht hübsche Talente – ja, er besitzt das, was ich recht hübsche Talente nenne – wurde gut erzogen, trieb sich in leidlicher Gesellschaft herum und weiß sich zu benehmen, wenn er will. Nun, Richter Temple, kannst du mir wohl sagen, was drei solche Männer wie den Indianer John, Natty Bumppo und Oliver Edwards zusammengebracht hat?«

      Marmaduke sah seinen Vetter augenscheinlich erstaunt an und erwiderte schnell: »Du hast unverhofft einen Gegenstand berührt, Richard, der meinen Geist schon oft beschäftigte. Aber weißt du irgend etwas von diesem Geheimnis, oder sind es bloß