Wyatt Earp Box 14 – Western. William Mark D.

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Название Wyatt Earp Box 14 – Western
Автор произведения William Mark D.
Жанр Языкознание
Серия Wyatt Earp Box
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783740970277



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die ich in Boston bestellt habe, wo sie sehr schnell sein werden, wenn ich sie sogar aus dem fernsten Ort dieses Landes bestellen würde. Und Rod – er könnte in den Osten fahren, um sich neue Feldgeräte anzusehen für unsere Landwirtschaft…«

      Der Viehzüchter James Heeth betrieb als einer der wenigen Rancher schon seit Jahren auch Ackerbau neben seiner Rinderzucht. Gute und schlechte Erntejahre hatten einander abgewechselt, und am Ende hatte sich die Landwirtschaft doch sehr bewährt. Heeth war fast völlig unabhängig von der Außenwelt geworden. Nur Ackergeräte, die brauchte er immer wieder neu. Und dazu mußte er weithin Bestellungen aufgeben, denn was er brauchte, führte in den Städten hier keines Ranchers Tool.

      »Vielleicht hätte ich Rod früher kommen lassen sollen. Aber die alten Leute oben in Furnace hatten ihn so lange gepflegt und gehegt, daß es eine Brutalität gewesen wäre, ihnen den Jungen wegzunehmen.«

      Er sprach von seinem Bruder wie von einem Kind.

      »Ja, man hätte mit Tante Hatty sprechen müssen, man hätte es versuchen sollen, vielleicht wäre dann schon längst alles anders, auch hier.«

      Es zeigte sich, daß es keineswegs so gut um die Ranch stand, wie der Missourier angenommen hatte. Vor sechs Jahren war eine Rinderseuche ausgebrochen, von der die H-Ranch sich erst nach einem halben Jahrzehnt wieder einigermaßen erholt hatte. Da zerstörte die furchtbare Dürre im Spätsommer 1879 wieder den ganzen Aufbau. Tausende und Abertausende von Rindern lagen verdurstet, krepiert auf den Weiden herum.

      Es war ein scheußlicher, niederschmetternder Anblick gewesen. Das Bild der Ohnmacht der Kreatur den Mächten der Natur gegenüber. Diese Dürre hatte James Heeth an den Rand des Ruins gebracht – wäre nicht seine Landwirtschaft gewesen. Zwar war ihm auf den Feldern auch alles von einer gnadenlosen Trockenheit zerstört worden, aber die Ernte vom Vorjahr brachte da noch Geld, und das half ihm über das Ärgste hinweg. Seitdem kämpfte der unentwegte Mann sich wieder nach vorn.

      »Es war eigentlich immer ein Kampf gewesen«, sagte er leise wie zu sich selbst.

      »All die Jahre. Es hat eigentlich nie ein Ende genommen. Im vergangenen Herbst, als wir uns von dem letzten Schlag gerade einigermaßen hochgerappelt hatten, brach unten an der Südspitze meiner Weide eine Rinderkrankheit aus, die mir absolut unbekannt war. Sie griff nicht so schnell um sich wie die bekannten Seuchen, aber die zernagte schließlich doch wieder einen Teil der Herde, ehe der hier seit Jahren verschriene Quacksalber Florian Bender ein Mittel dagegen fand, ausgerechnet er. Seitdem ist er steinreich und hat in Arkansas City ein großes Haus mit zwei Negerdienern. Vorher hauste er in einem Karren am Rande der Stadt…«

      Er sprach noch eine Weile weiter, und die beiden hörten ihm stumm zu. Dann verabschiedete er sich für die Nacht und ließ die beiden allein.

      Doc Holliday lehnte an einem Vorbaupfeiler und sah den Marshal an.

      »Wenn er uns nun inzwischen durch die Lappen gegangen ist?«

      »Rod?«

      Holliday nickte.

      Dann sah er ein Lächeln auf dem dunklen Gesicht des Marshals.

      »Keine Sorge, Doc, ich habe ihn seit dem Mittagessen im Auge behalten.«

      »Wie ist das möglich? Ich habe den Burschen seitdem überhaupt nicht mehr zu Gesicht bekommen.«

      »Es genügt ja, wenn ihn einer im Auge behalten hat.«

      »Wo steckt er denn?«

      »Jetzt ist er im Mannschaftshaus. Er war erst im Stall, dann in einem der Geräteanbauten, anschließend tauchte er in der Schmiede auf, und seit dem frühen Abend ist er im Bunkhaus bei den Cowboys.«

      »Aber das kann er doch längst verlassen haben, zum Beispiel, als wir vorhin unseren Spaziergang gemacht haben.«

      »Wenn Sie sich genau erinnern, sind wir immer so gegangen, daß ich das Bunkhaus eigentlich nie richtig aus den Augen verlor.«

      »Damned, das stimmt.«

      »Ich will es jedenfalls hoffen, daß er uns nicht trotzdem entwischt ist. Aber soweit ich mich überzeugen konnte, hat das Mannschaftshaus keinen zweiten Ausgang.«

      »Er kann ja nicht ewig drüben bleiben. Schließlich hat er doch hier im Ranchhaus seine Kammer.«

      Holliday hatte es kaum gesagt, da wurde drüben die Tür geöffnet, und umrahmt vom Licht mehrerer Lampen tauchten die Konturen der Gestalt Rodney Heeths auf.

      Er warf die Tür hinter sich zu und kam langsam über den Hof auf das Ranchhaus zu.

      Die beiden Dodger hatten sich auf eine Bank gesetzt und die Stiefel gegen das Verandageländer gestützt.

      Der Mann sah sie erst, als er schon auf der Veranda war.

      »Na, können Sie noch nicht schlafen?« fragte er, als er auf die Tür zuging.

      »Wir schlafen nie so früh«, entgegnete Wyatt.

      Rod ließ sich neben ihnen im Schaukelstuhl nieder, in dem noch vor Minuten sein Bruder gesessen hatte.

      Schweigend blickte Wyatt an ihm vorbei auf den Hof, der im Mondlicht ruhig dalag, auf die Häuser drüben, die harte tiefschwarze Schatten warfen.

      Da sagte der Mann links neben ihm:

      »Sie werden meinen Spaß von heute mittag doch nicht übelgenommen haben?«

      »Haben wir nicht.«

      »Wenn ich bedenke, was Sie hinter sich hatten, war es wirklich kein so passender Scherz. – Aber, der Teufel soll’s holen, man kommt in dieser Eintönigkeit hier auf die unsinnigsten Gedanken. Ich sitze oft bis spät nachts mit den Boys drüben beim Poker. Oder ich reite über unser Land.«

      »Das Leben hier sagt Ihnen nicht sonderlich zu?« fragte Wyatt vorsichtig.

      Rodney Heeth lehnte sich zurück und wippte mit dem Stuhl hin und her.

      »Nein, wenn ich ehrlich sein soll. Ich hatte es mir alles anders vorgestellt und James ein Leben lang beneidet. Aber jetzt, da ich hier bin, finde ich, daß ich einen armen Teufel beneidet habe.«

      Er sprach vernünftig, legte den beiden Männern seine Ansichten über die Dinge gründlich dar und stand nach einer halben Stunde auf, um sich in seine Schlafkammer zu begeben.

      Die beiden folgten ihm.

      Er wohnte oben, gleich neben dem Zimmer des Missouriers.

      Als Wyatt in sein Zimmer gegangen war, lauschte er nach nebenan.

      Er hörte das Geräusch, das von einem Stiefel verursacht wird, den man in eine Ecke wirft. Gleich darauf das gleiche Geräusch und dann wurde ein Stuhl ein Stück über die Dielen geschoben.

      Es waren alles Geräusche, die völlig unverdächtig waren.

      Da pochte es kaum vernehmlich an die Tür.

      Wyatt zog den Buntline Special, spannte ihn und schraubte den Messinggriff der Tür nach rechts.

      »Wyatt –«, kam ihm die flüsternde Stimme des Georgiers entgegen.

      Der Missourier öffnete die Tür weiter und ließ den Freund eintreten.

      Holliday blieb gleich neben der Tür stehen, die Wyatt lautlos wieder geschlossen hatte.

      »Heute mittag hätte ich darauf geschworen, daß er der Halunke von der Pferdewechselstation ist, aber jetzt…«

      »Er ist es«, sagte der Marshal.

      »Etwa wegen der Albernheiten mit den Colts?«

      »Nein.«

      »Die habe ich nämlich schon von anderen Burschen erlebt, die sich ebenfalls aufspielen wollten, um mir zu beweisen, was für großartige Revolvermänner sie waren.

      »Weiß ich. Das ist es auch nicht.«

      »Was überzeugt Sie denn so? Er ist doch plötzlich genauso wie ein Mann, der nicht zufällig eine