Название | AUF ZAUBER KOMM RAUS |
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Автор произведения | Scott Meyer |
Жанр | Языкознание |
Серия | Magic 2.0 |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783958352568 |
Agent Murphy zog sein Telefon aus der Tasche, sah es an, drückte eine Taste und zeigte es Agent Miller. Der sagte: »Schalt es an.«
Agent Murphy erwiderte: »Geht nicht.«
Miller und Murphy entschuldigten sich und verließen den Raum.
Jimmy betrachtete sich in dem großen Spiegel, der den Großteil der gegenüberliegenden Wand einnahm.
***
Auf der anderen Seite des Einwegspiegels überprüfte Agent Murphy die Videokamera, die er auf Aufnahme gestellt hatte, kurz bevor sie Jimmy in den Verhörraum gebracht hatten.
»Ich werd verrückt. Die macht keinen Mucks«, sagte Murphy.
»Kein Grund zur Begeisterung«, grummelte Agent Miller.
»Ja, aber irgendwie doch«, sagte Murphy. »Das könnte der Durchbruch sein, auf den wir gewartet haben. Wenn er erklären kann, wie Banks es zwei Mal geschafft hat, sich mit all dem Geld in Luft aufzulösen, dann könnte er uns vielleicht auch dabei helfen, die ganzen anderen unerklärlichen Dinge zu verstehen.«
Miller seufzte: »Ach Murph, nur, weil wir nicht erklären können, warum deine Kamera nicht funktioniert …«
»Oder die Kamera des Seattle PD«, fiel ihm Murphy ins Wort.
Miller fuhr fort: »Ja.«
»Oder ihre elektronische Verriegelung.«
»Gut, okay …«
»Oder mein Telefon.«
»Wie auch immer, das …«
»Oder die Beleuchtung.«
»Klappe!«, herrschte Miller ihn an. So laut, dass selbst Jimmy im Nebenraum zusammenfuhr. »Nur, weil wir für ihn keine Erklärung haben, heißt das nicht, dass er uns all die Dinge erklären kann, die wir auch nicht verstehen.«
Das war das eigentliche Hauptproblem von Agent Miller und Agent Murphy. Es gab viel zu viel, das sie nicht erklären konnten. Als man sie offiziell zu einer Zwei-Mann-Sonderkommission ernannt hatte, hielten sie das für eine Beförderung. Bis ihnen ihr Auftrag zur Gänze klar geworden war.
Miller und Murphy hatten die Aufgabe, Fälle offensichtlicher Unterschlagung zu untersuchen, bei denen es aber keine konkreten Beweise für Unterschlagungen gab. Immer wenn in den Vereinigten Staaten jemand mit einer großen Menge Geld auftauchte, deren Herkunft die örtlichen Behörden nicht erklären konnten, dann wurden Miller und Murphy gerufen. Es war, als wolle man Mörder überführen, ohne jemals eine Leiche zu finden.
Die letzten Jahre hatten sie damit verbracht, irgendwelche Anrufe zu erhalten (von Detectives, die sehr erfreut darüber klangen, die Fälle abgeben zu könne), dann alles stehen und liegen zu lassen und mit dem nächsten Flug (was das Finanzministerium nichts kostete, da die Fluggesellschaften die Ticketkosten von der Steuer absetzen konnten) in der Touristenklasse (weil Fluggesellschaften bei Freiflügen ihre schlechtesten Plätze vergeben und dabei zwei zahlende Kunden upgraden können) überall dort hinzufliegen, wo es für sie die Abwesenheit von Beweisen zu ermitteln gab.
Miller und Murphy wollten unbedingt raus aus der Sonderkommission, doch sie einfach zu verlassen, würde sich furchtbar schlecht machen in ihren Personalakten und ihre Aussichten auf zukünftige Beförderungen schwer trüben. Noch schlimmer war, dass mit jedem Tag, der verstrich, der Augenblick unausweichlich näher rückte, an dem sie auf unfreiwillige Weise aus der Sonderkommission ausscheiden würden.
Welcher Auftrag auch immer nach einer derartigen Rekordserie eklatanter Misserfolge auf sie wartete, eines war sicher: Es würde nichts Erfreuliches werden.
Miller blickte durch den Einwegspiegel hindurch auf den Mann, von dem sein Partner dachte, er sei ihre Rettung. Jimmy war allein im Raum und lächelte den Spiegel an.
»Ich traue ihm nicht«, sagte Miller.
»Ich auch nicht«, stimmte Murphy ihm zu, »aber ich glaube nicht, dass er lügt.«
Miller nickte. »Auch nur, weil er uns noch nicht wirklich etwas erzählt hat.«
***
Nach mehreren Minuten kamen die Agents Miller und Murphy zurück in den Verhörraum.
»Okay«, sagte Miller, »das ist ein beeindruckender Trick.«
»Ich weiß«, erwiderte Jimmy. Er deutete in Richtung des Spiegels. »Schade, dass eure Videokamera dahinten ihn nicht draufhat.«
»Halt's Maul!«, fuhr Agent Miller ihn an. Die nachfolgende Stille hing schwer im Raum, während Jimmy darauf wartete, dass Agent Miller genau das aussprach, von dem Jimmy schon die ganze Zeit gewusst hatte, dass er es irgendwann sagen würde.
»Okay«, fragte Miller, »was brauchst du?«
»Nichts Ausgefallenes. Eine saubere Schlafmöglichkeit, drei Mahlzeiten täglich und einen Computer mit Highspeed-Internetzugang.«
Miller nickte. »Ich vermute, der Computer soll in deinem Zimmer stehen.«
»Nein«, sagte Jimmy, »ich werde den Computer nicht anrühren. Ich will ihn nicht in meiner Nähe haben. Aber wir werden einen brauchen.«
Kapitel 8
Drei Tage waren Martin und Phillip ziemlich beschäftigt. Es galt Vorbereitungen zu treffen, wobei der Umstand, dass sie nicht wussten, wie diese Vorbereitungen aussehen sollten, die Sache nicht leichter machte.
Sie fanden, es sei eine große Sache, dieses Gipfeltreffen der Anführer in Atlantis, das erste seiner Art. Ihnen war klar, dass sie ihre Freunde repräsentierten. Absolut sicher waren sie sich darin, dass viele Frauen dort sein würden. Martin musste ununterbrochen daran denken, dass Gwen sicher auch da sein würde.
Beide reisten für ein gründliches Umstyling in ihre jeweilige Ursprungszeit zurück. Eddie, Jimmys ehemalige rechte Hand, entpuppte sich als äußerst hilfreich bei diesem Unterfangen. Sie hatten ihm nach Jimmys Versuch, alle zu töten, zunächst nicht über den Weg getraut, andererseits hatte Jimmy ja auch versucht, Eddie zu töten. In den zwei Monaten seit dem Zwischenfall hatten Phillip und Martin Eddie ziemlich gut kennengelernt. Es stellte sich heraus, dass er ein sehr interessanter Kerl war – und er war besessen von Männermode.
Er zeigte ihnen, dass ein Zauberer durch das Besuchen bestimmter Zeitpunkte, die einige Monate auseinander lagen, im Nu hochwertige Maßanfertigungen bekommen konnte. Zumindest im Empfinden des Zauberers.
Sie erstanden beide neue, schwarze Smokings, die einfach zeitlos waren. Sie besorgten sich neue Anzüge, sorgfältig dazu ausgewählt, sie würdevoll erscheinen zu lassen, und als solche nicht allzu altmodisch. Sie holten sich Freizeitbekleidung und Badehosen (es ging schließlich nach Atlantis), die dann doch ein wenig altmodisch waren und jeder einen Haarschnitt, der laut und deutlich verkündete: Ich komme aus dem Jahr, aus dem ich komme.
Phillip beschloss, für die kurze Dauer seiner Abwesenheit, Tyler und Eddie seine Aufgaben als Vorsitzender zu übertragen. Es war nicht kompliziert. Im Grunde trug er Eddie auf, Tyler regelmäßig Bericht zu erstatten, und Tyler sagte er, er solle sich bereithalten, Eddies Berichte entgegenzunehmen. Irgendwie gefiel Phillip der Gedanke, das mittelalterliche England zu verlassen und in den Händen eines schwarzen und eines asiatischen Mannes zurückzulassen.
Martin tat es leid, Roys Ausbildung nicht abschließen zu können. Noch mehr tat ihm leid, dass Roy darüber nicht unglücklich zu sein schien und eifrig vorschlug, Jeff solle doch die Ausbildung übernehmen.
Gary war ein paar Tage lang sauer, weil Martin und Phillip ihn nicht mitnehmen