Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

Читать онлайн.
Название Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman
Автор произведения Friederike von Buchner
Жанр Языкознание
Серия Toni der Hüttenwirt Paket
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783740959524



Скачать книгу

glaube kaum, dass du sonst jemals auf die Idee gekommen wärst, eine Almhütte zu betreten.«

      »Ja, davon kannst du ausgehen!«

      Alexandra lächelte ihm zu. Sie sammelte ihre Bilder ein und trug sie hinein.

      »Ich mache mir etwas zu essen. Darf ich dich einladen?«

      Fabian strahlte.

      »Gern! Ist das ein Friedensangebot?«

      »Wenn du es so sehen willst. Ja, es ist ein Anfang! Du hast dich mächtig ins Zeug gelegt. Das muss ich anerkennen. Ich glaube dir, dass es dir leid tut, das mit meiner Almhütte.«

      »Danke!«, sagte Fabian.

      Alexandra sah, wie erleichtert er war.

      »Du warst sehr böse auf mich, Alex. Das verstehe ich! Du hängst sehr an der Almhütte, wie?«

      »Ich habe sie gerade erst gekauft. Mein Leben war etwas turbulent. Hier hatte ich das Gefühl von Heimat und Ruhe. Ich fühlte mich geborgen!«

      »Ich will alles tun, dass du dich wieder geborgen fühlst, Alex!«

      Sie sahen sich an.

      »Danke für die Absicht, Fabian. Ich bin mir sicher, dass du alles tun wirst, was man mit Geld kaufen kann.«

      »Ich kann vielleicht noch mehr tun?«

      »So? Was soll das sein?«

      »Das werde ich dir schon noch sagen! Ich denke, erst sollte ich mich um dort diesen Scherbenhaufen kümmern«, sagte er und deutete auf die Almhütte.

      »Gute Idee! Immer schön einen Schritt nach dem anderen! Willst du mit mir in die Küche kommen?«

      »Gern!«

      »Kannst du allein aufstehen oder soll ich dir helfen?«

      »Danke, es geht am besten, wenn ich es alleine mache. Ich weiß, wo es mir weh tut und bewege mich langsam!«

      Alexandra ging hinein. Fabian kam nach. Er setzte sich am Tisch auf die Eckbank und sah zu, wie Alexandra kochte. Es gab Nudeln mit Tomatensoße und einen Salat. Dazu sammelte sie auf der Wiese frische Kräuter, die sie kleinschnitt und darunter mischte.

      Sie aßen.

      Mitten im Essen stand Alexandra auf.

      »Bello, komm, Anna will dich abholen!«

      Sie lief hinaus. Fabian sah, wie sie Anna entgegenging, die über die Wiese kam. Die beiden Frauen blieben stehen und redeten miteinander. Fabian hätte zu gerne gewusst, worüber sie sprachen. Aber die Entfernung war zu groß. Er konnte nur sehen, wie Anna Alex eine Tasche gab. Dann verabschiedeten sich die Freundinnen, und Anna ging mit Bello zurück.

      Alexandra kam wieder in die Küche, setzte sich und aß weiter.

      »Es schmeckt gut!«, sagte Fabian.

      »Wirklich?« staunte Alex. »Ich dachte, du magst nur Essen aus Sternerestaurants.«

      »Du unterschätzt mich! Deine Soße ist wirklich gut. Kann ich mich für die Zeit, die ich hier in Waldkogel bin, mich … Ich meine, ich würde gerne öfters bei dir essen. Aber ich will mich nicht aufdrängen.«

      »Schmarrn!«, sagte Alexandra. »Schmarrn, so sagt man hier in den Bergen, wenn etwas Unsinn ist, verstehst du? Mir gefällt das Wort. Es ist eines meiner Lieblingsworte.«

      »Ich dachte, dein Lieblingswort sei Mini-Rambo?«

      »Entschuldige bitte«, sagte Alex kleinlaut.

      »Gern geschehen! Ich an deiner Stelle hätte bestimmt auch mit Schimpfwörtern um mich geworfen.«

      Sie lächelten sich an. Es war ein tiefes Einverständnis in ihren Blicken.

      »Also, kann ich bei dir essen? Natürlich zahle ich dafür!«

      »Schon wieder so ein Schmarrn! Das wird sich zwangsläufig ergeben die nächsten Tage. Bis die Almhütte wieder aufgebaut ist, wirst du dich hier wohl herumtreiben. Ich kann dich ja nicht verhungern lassen.«

      »Sehr großzügig von dir! Danke!«

      »Wo wohnst du inzwischen? Auf der Berghütte? Das ist nicht zu empfehlen. Es ist zu anstrengend für dich!«

      Fabian sah etwas hilflos aus.

      »Der Weg ins Dorf ist noch weiter!«

      »Stimmt!«, sagte Alexandra.

      Fabian räusperte sich.

      »Ich hatte daran gedacht, zwei Wohncontainer bringen zu lassen. Ich meine, dann hätte ich auch hier wohnen können, bis die Bauarbeiten abgeschlossen wären.«

      »Warum hast du es nicht getan?«

      Fabian errötete.

      »Ich nahm an, dass du es nicht wolltest. Ich dachte, du wolltest mich nicht länger als unbedingt nötig in deiner Nähe haben. Tags­über musst du mich ja erdulden,

      wegen der Bauaufsicht. Aber abends …«

      Er brach den Satz ab.

      Alexandra warf ihm einen Blick zu. Sie schob sich einen Löffel voll Nudeln in den Mund und kaute. Sie schluckte und sagte dann:

      »Wenn du willst, kannst du auch hier bei mir bleiben. Die Bude hat zwei Zimmer. Du bezahlst diesen Luxus ja ohnehin.«

      Fabian war von ihrem Vorschlag sehr überrascht. Es dauerte einen Augenblick, bis er wusste, was er antworten sollte.

      »Du denkst sehr praktisch!«, bemerkte er etwas hilflos.

      »Ja, ich denke praktisch! Was ist? Ja oder nein?«

      »Ja«, sagte Fabian leise.

      Er war irgendwie verunsichert. Erst war Alexandra abweisend gewesen und jetzt war sie so hilfsbereit und zugänglich.

      »Gut, dann wäre das geregelt.«

      Fabian griff in die Hosentasche.

      »Hier ist der Wagenschlüssel! Verrückt, wie? Ich habe ihn abgezogen! Ich muss völlig verdreht gewesen sein. Aber es war doch gut. Kannst du bitte versuchen, den Kofferraum zu öffnen. Da ist meine Reisetasche darin.«

      »Ja!«

      Alexandra wischte sich den Mund ab. Sie nahm den Schlüssel und ging zum Autowrack. Sie bekam den Kofferraum nicht auf. Fabian sah, wie sie kurzentschlossen sich aus dem Werkzeug der Bauarbeiter einen Meissel und einen Hammer schnappte.

      Nach mehreren Schlägen hatte sie das Schloss aufgestemmt, und die Klappe ging auf. Sie nahm die Reisetasche heraus und kam zurück.

      »Jetzt ist dein Auto hinten auch beschädigt. War nicht anders zu machen!«

      »Er wird bald abgeholt!«, bemerkte Fabian.

      »Schenkst du es mir?«

      »Wie bitte?« Fabian fiel fast der Löffel aus der Hand.

      »Ich habe dich gefragt, ob du es mir schenkst?«

      »Ja, ja, das habe ich gehört! Was willst du mit dem Schrotthaufen?«

      »Ich könnte mir ein Andenken daraus machen!«

      Fabian starrte sie an.

      »Wie bitte?«

      »Ich mache mir daraus ein Schmuckstück!«

      »Aus meinem Autowrack?«

      »Ja!«

      Fabian legte den Löffel hin und schaute sie lange an.

      »Bitte, du kannst es gern haben, Alex!«

      »Danke! Damit machst du mir wirklich eine Freude!«

      Fabian schüttelte verwirrt den Kopf.

      »Alex, kannst du mir erklären, was du an dem Schrotthaufen findest. Du strahlst, als hätte ich dir eben eine