Dør. Daniel Decker

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Название Dør
Автор произведения Daniel Decker
Жанр Зарубежные детективы
Серия
Издательство Зарубежные детективы
Год выпуска 0
isbn 9783947720378



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nicht mal dein eigenes ist. Ich hab’ das Gefühl, dass du dich selbst dabei vergisst.«

      Svendson wusste nicht wann Magnild und er bei solch offenen Gesprächen angekommen waren. Allerdings wusste er auch nicht mit wem er sonst jemals so offen sprach. Er dachte kurz nach und wusste nicht ob Magnild vielleicht sogar Recht hatte. Warum tat er das alles? Es war als ob er auf etwas wartete. Als ob irgendwas passieren müsste. Etwas was der Nacht damals einen Sinn gab und das Unglück bei dem so viele starben erklärte.

      Er besuchte Grieg, weil es niemand sonst tat und weil er den Schmerz in ihm sah. Als ob die anderen verstorbenen Dørianer abgetrennten Gliedmaßen glichen. Svendson trank von seinem Kaffee und sah auf die Uhr, die an der Wand hing. In zehn Minuten würde die Klinik öffnen.

      »Ich muss los Magnild«, verabschiedete er sich und warf sich seinen Mantel über. Er war gerade zur Tür raus als er nochmal umdrehte. »Magnild, würdest du…«, er zögerte. »Also hättest Du mal Lust einen Kaffee zu trinken. Ich meine nicht hier bei Dir, sondern zusammen, woanders?«

      Magnild nickte lächelnd. »Sehr gerne Ingvar.«

      Für einen kurzen Moment war Svendsons Schritt leichter geworden als er zurück zu seinem weißen Volvo ging um zur Klinik zu fahren.

      Am Empfang begrüßte ihn Schwester Kove. Anika Kove war vielleicht Mitte Zwanzig und wie die Besuche bei Magnild Nilsen ein Bestandteil des Rituals mit Grieg wurden, wurden die gleichförmig inhaltslosen Gespräche mit Schwester Kove zu einem unverzichtbaren Teil der Besuchs-Zeremonie.

      »Morgen Schwester Kove, viele Besuche für Ole heute?«, fragte Svendson jeden Freitag woraufhin Anika Kove dann »Nein nein, nur sie. Sie sind der einzige Besucher« erwidern würde. So war es jeden Freitag das letzte Jahr über gewesen. Nur heute nicht. Heute hatte Schwester Kove eine andere Antwort.

      »Tatsächlich war jemand für Herrn Grieg da. Sein Vater, ein netter älterer Herr, bestimmt schon um die neunzig.«

      Svendson stockte. »Griegs Vater ist doch tot«, entgegnete Svendson mehr erschrocken als erstaunt.

      »Er hatte sich ausgewiesen. Niklas Grieg. Ich hab das jetzt nicht weiter überprüft.«

      Svendson rieb sich sein unrasiertes Kinn und wusste doch nichts zu sagen. Ratlos nahm er den Kugelschreiber auf dem Tresen und trug sich in die Besucherliste ein wobei er einen flüchtigen Blick auf die krakelige Unterschrift von Niklas Grieg warf. Für ihn war war das nicht die zittrige Signatur eines alten Mannes, es war eher ein in erwartungsvoller Erregung getätigtes Signum. Die Unterschrift hatte strahlte etwas feierliches aus, wie auf einem Vertrag oder einer Urkunde.

      Grieg wartete schon im Besucherraum auf ihn. Er saß nur stumm da. Doch das Traurige in seinem Blick war einem selbstzufriedenen Ausdruck gewichen. War es vielleicht gar ein Lächeln, das über sein Gesicht huschte? Svendson blieb eine knappe Stunde voll Schweigsamkeit und brach dann auf. Daheim legte er sich erstmal schlafen. Es war eine lange Nacht gewesen. Kurz nach Eins riss ihn das Telefonklingeln aus seinen Träumen. Wie in Trance griff er nach dem Hörer den er erst beim zweiten Versuch zu greifen bekam.

      »Ja?«, raunte er in den Apparat.

      »Herr Svendson?«, fragte eine Stimme auf der anderen Seite, die er nicht einordnen konnte.

      »Ja, am Apparat.«

      »Herr Svendson. Ole Grieg ist aus der Klinik ausgebrochen. Vielleicht wissen sie ja… also vielleicht ist er ja zu ihnen… sie waren ja der einzige Besucher.«

      Svendson schüttelte den Schlaf von sich ab. Verblasste Erinnerungen eines Traums huschten durch seine Gedanken. Irgendwo draußen rauschten Sirenen vorbei. Er wusste nichts und es kam auch niemand zu ihm.

      Grieg war nur für wenige Tage verschwunden, bevor die Polizei ihn in der Nähe von Bergen aufgriff und zurück brachte. Svendson konnte nie feststellen wo er gewesen war oder was er getan hatte. Als Grieg zurück im Sanatorium war, schwieg er weiterhin.

      »Was hast Du nur angestellt, Grieg?«, fragte Svendson als er ihn nach seiner Wiederkehr besuchte. Grieg drehte den Kopf und blickte zu ihm. Er sah geradewegs durch ihn hindurch, so als ob er etwas hinter Svendson stehen sehe. Über die Jahre hatte sich Svendson an den Blick gewöhnt, so dachte er zumindest. Aber dieses Mal war es anders als je zuvor. Seine Haare stellten sich auf, und etwas Bedrückendes breitete sich aus. In seinem Nacken fühlte er einen eisigen Hauch. Sein Magen zog sich zusammen, als ob von hinten eine Klaue direkt in ihn hinein griff und zudrückte. Er hatte das Gefühl, sich gleich übergeben zu müssen. Es war kein kalter Schauer mehr, der ihm über den Rücken lief, es war ein ganzer Gletscher, der sich auf seine Schultern legte und ihn niederdrückte. Er war sich ganz sicher, dass mittlerweile der gesamte Raum mit dieser Eiseskälte erfüllt war und hinter ihm etwas lauerte. Svendson drehte sich um und sah nichts. Er sah nur absolute Leere. Und das Nichts starrte zurück.

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