Kanada - British Columbia. Jörg Michel

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Название Kanada - British Columbia
Автор произведения Jörg Michel
Жанр Книги о Путешествиях
Серия
Издательство Книги о Путешествиях
Год выпуска 0
isbn 9783947164820



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seltenen Pflanzen und Bäumen, einem Wasserfall, holzvertäfelten Wandelgängen, Teichen und Pavillons. Angelegt ist der Garten in der Tradition der Ming-Dynastie aus dem 14. Jahrhundert, und er war der erste seiner Art außerhalb Chinas. Alles ist hier nach dem Feng-Shui-System ausgerichtet, damit die Menschen möglichst viel positive Energie bekommen.

      Jedes architektonische Detail hat eine Bedeutung, die sich ergänzenden Kräfte Yin und Yang sind ausgewogen repräsentiert. Um diese Einheit zu wahren, haben die Architekten aus China beim Bau im Jahr 1985 raue und weiche, vertikale und horizontale Elemente miteinander kombiniert. Auch die Auswahl der Büsche und Bäume ist kein Zufall: Der Bambus im Innenhof etwa steht für die Flexibilität der Menschen, die Kiefer für die Stärke, die Pflaume für die Erneuerung. Gäste bekommen in einem besonders schönen Pavillon einen Jasmin-Tee gereicht, und wer nach dem Besuch des Gartens Hunger hat, der findet im Viertel außerhalb viele chinesische Bistros und Restaurants. Besonders populär ist Dim Sum, eine Art chinesischer Brunch, bei dem Sie sich die Gerichte am Tisch aussuchen können.

      Ein Pavillon schmückt das Areal.

      Info

      Lage: Der Dr. Sun Yat-Sen Classical Chinese Garden liegt etwa 20 Min. zu Fuß vom Canada Place entfernt unweit der Kreuzung Carrall und East Pender Street. GPS: 49.2797937,-123.1041039, 578 Carrall Street.

      Anfahrt: Vom Canada Place fährt oder läuft man Richtung Osten über die West Cordova Street, dann rechts in die Carrall Street. Mit dem Bus dauert die Fahrt etwa 15 Min. (Linie 20, Victoria). Einstieg ist an der Kreuzung Hastings/Seymour, Ausstieg nach drei Stopps an der Kreuzung Hastings/Carrall.

      Öffnungszeiten: Geöffnet im Sommer von 9:30 bis 19 Uhr (1. Mai bis 15. Juni: 10 bis 18 Uhr), im Winter gelten eingeschränkte Zeiten. Geboten werden 45-minütige Führungen. Diese finden im Sommer stündlich statt, im Winter viermal am Tag. Im Sommer können Sie an Freitagen an einer traditionellen chinesischen Tee-Zeremonie teilnehmen, außerdem gibt es Livemusik; Tel.: +1 604 662 3207, www.vancouverchinesegarden.com

      Eintritt: Im Sommer 14 CAD, im Winter 12 CAD für Erwachsene. Studenten und Senioren zahlen weniger. Der Eintritt berechtigt zur Teilnahme an einer Führung.

       Aktivitäten:

      •Ein Besuch der umliegenden Chinatown lohnt sich immer. Besonders sehenswert ist das Sam Kee Building, das mit nur 1,80 m Breite als das schmalste Gebäude in Kanada gilt; 8 West Pender Street, www.vancouver-chinatown.com

      •Das Wing Sang Building stammt aus dem Jahre 1889 und ist das älteste in Chinatown. Heute ist darin das Rennie Museum untergebracht. Das Museum für zeitgenössische Kunst gehört zu den schönsten in Vancouver, mehrmals in der Woche gibt es öffentliche Führungen, Eintritt frei; 51 East Pender Street, Tel.: +1 604 682 2088, www.renniecollection.org/gallery/wingsang.php

      •Im Chinese Cultural Centre befindet sich ein kleines Museum, das sich der Geschichte der chinesischen Bevölkerung Vancouvers im 19. und 20. Jahrhundert widmet, geöffnet täglich außer Montag, 11 bis 17 Uhr, Eintritt frei; 555 Columbia Street, Tel.: +1 604 658 8880, www.cccvan.com

       Gastown, Yaletown, Dowtown – diese Viertel kennt jeder. Aber schon mal von Railtown gehört? Nein? So geht es vielen Besuchern. Sogar viele Einheimische kennen das Viertel im Osten von Vancouver nicht oder nur schlecht. Dabei ist es von der berühmten Dampf-Uhr in Gastown in nur wenigen Minuten zu Fuß zu erreichen – und eines der aufstrebendsten Viertel der Stadt.

      Railtown liegt, ganz gemäß seinem Namen, südlich der Bahnlinien im Hafenviertel von Vancouver und zwar östlich von Gastown und nördlich von Chinatown. In dem alten Industrieviertel rund um die Alexander und Powell Street stehen viele alte Fabriken und Lagerhallen und bis zum Zweiten Weltkrieg lebte hier die japanische Bevölkerung von Vancouver. Doch dann steckte die Regierung viele japanisch-stämmige Kanadier aus Sorge vor „Kriegs-Verrätern“ in Internierungscamps, meist ohne Grund. Danach kehrten nur wenige zurück und es ging bergab mit Railtown. Bis dort vor einigen Jahren wegen der relativ geringen Mieten Kleinunternehmer, Start-ups und Künstler ihre Nische fanden. Auch ich bin immer gerne dort.

      Straßenkreuzung in Railtown

      Heute nennen viele Kanadier Railtown schon das „Brooklyn von Vancouver“. Das mag noch ein wenig zu hoch gegriffen sein. Tatsächlich aber sprießen in dem Viertel Restaurants, Designer-Shops, Galerien, Möbelläden und Tech-Companies aus dem Boden. Alte Industriegebäude werden in Lofts umgewandelt, immer mehr junge Leute ziehen dorthin. Ein wichtiger Anziehungspunkt ist die Gastro-Szene, besonders rund um das historische Settlement Building in der Dunlevy Avenue. In der ehemaligen Stahlfabrik mit ihren hohen Decken und industrieller Architektur haben sich allerlei professionals eingerichtet. Dazu gibt es eine Brauerei, ein Restaurant und sogar ein urbanes Weingut, allesamt super-populär.

      Belgard Kitchen

      Ein paar Schritte weiter an der Ecke Alexander und Jackson Street findet man das alte Rotlicht- und Hafenviertel mit historischen Holzhäuschen und Ladenzeilen. Das Dales House in der Alexander Street Nr. 414 soll eines der ältesten Häuser in Vancouver sein. Dazwischen mischen sich ultra-moderne Designs, wie etwa ein Haus, das ganz aus Frachtcontainern gebaut wurde.

      Überall stehen alte Fabrikgebäude.

      Das japanische Erbe ist weithin sichtbar

      Das ehemalige japanische Kulturzentrum aus dem Jahr 1906 können Sie in der Alexander Street Nr. 475 bewundern. Das Gebäude mit seinen japanischen Schriftzeichen ist das einzige des Viertels, das der Staat nach den Zwangsenteignungen der Kriegszeit an die japanische Gemeinde zurückgegeben hat. Heute ist dort eine japanische Sprachschule untergebracht.

      Nicht weit entfernt, in der Jackson Street, steht noch der alte buddhistische Tempel, der auch schon einmal eine methodistische Kirche war. Auf der Powell Street und im Oppenheimer Park findet jeden Sommer im August ein populäres Straßenfestival statt, bei dem das japanische Erbe und die eklektische Gegenwart des Viertels gleichermaßen gefeiert werden.

      Der Oppenheimer Park in Railtown

      Railtown ist ein Viertel im Aufbau und Aufbruch, das sich stets verändert und neu erfindet. Es ist weder poliert noch „schön“ im engeren Sinn, denn an vielen Gebäuden blättert die Farbe ab und viele Ladenzeilen sind mit Brettern verschlagen. Doch wer den rauen, urbanen Charme liebt, der sollte einen Spaziergang und einen Restaurantbesuch in Railtown nicht versäumen!

      Info

      Lage: Von der berühmten Dampf-Uhr in Gastown ist der Oppenheimer Park in Railtown in etwa 20 Min. zu Fuß zu erreichen. GPS: 49.28264, -123.0943469.

      Anfahrt: Dazu gehen Sie auf den Water und Powell Streets immer in Richtung Osten, bis Sie an der Kreuzung Dunlevy und Powell Streets den Oppenheimer Park erreichen. Als Railtown werden die zwei Straßenblocks nördlich und zwei bis drei Blocks westlich und östlich davon bezeichnet.

      Öffnungszeiten: