Mission Unendlichkeit - Das 1529 Science Fiction Abenteuer Paket. Mara Laue

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Название Mission Unendlichkeit - Das 1529 Science Fiction Abenteuer Paket
Автор произведения Mara Laue
Жанр Научная фантастика
Серия
Издательство Научная фантастика
Год выпуска 0
isbn 9783745202748



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der Handcomputer, die herumlagen. Sie hatte eine Karte aufgeschlagen.

      „Dort sind auch Gefangene.“

      „Also einfach auf gut Glück.“

      Sie zuckte die Schultern. „Je mehr hier rumlaufen, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass einzelne gut rauskommen.“

      Er kratzte sich nachdenklich am Kinn.

      Ihm gefiel das nicht. Er hatte einen Auftrag, der nicht leichter wurde, wenn er sich mit anderen Dingen beschäftigte.

      Schließlich sagte er ja.

      „Ich begleite dich dabei.“

      „Ist da nicht irgendein Mörder, Schmuggler oder Politiker, den du aus dem Verkehr ziehen musst?“

      „Kann warten“, stellte Isaak fest.

      Vanadis lächelte kurz, matt.

      „Danke“, sagte sie und Isaak nickte. Er ging, gefolgt von ihr, aus dem Raum. Man war sich selbst der größte Feind, ging es Isaak durch den Kopf. Er war einfach zu gutmütig.

      ––––––––

      SIE EILTEN DURCH DIE Korridore des Gebäudes.

      Anstatt der erwarteten Sklavenhändler waren sie bisher auf niemanden gestoßen.

      Isaak machte das nervös. Es gab nur eines, was schlimmer war als eine unbekannte Zahl von Feinden um sich herum: nicht zu wissen, wo sie steckten.

      „Vielleicht macht Kenala ihnen Ärger“, spekulierte Vanadis, als hätte sie seine Gedanken gelesen. „Oder sie hat bereits andere befreit.“

      Isaak nickte, zweifelte aber. Möglich war es, aber müssten sie dann nicht zumindest entfernt Schüsse hören? Einige der Sklavenhändler benutzten Waffen mit großem Kaliber. Niemand störte sich hier unten am Lärm.

      Doch es war ruhig.

      Still wie in einem Grab.

      Plötzlich gellten Schüsse durch die Stille.

      Vanadis und Isaak sahen sich kurz an und beschleunigten dann ihre Schritte.

      Ohne ein weiteres Wort entsicherten sie ihre Waffen.

      Die Schüsse waren nahe. Erneut mehrere.

      Sie blickten um eine Wendung des Korridors und sahen, wie eine Gruppe Männer in die Dunkelheit vor ihnen feuerte.

      Sie standen mit dem Rücken zu Isaak und Vanadis, so dass sie nicht sahen, worauf sie feuerten.

      Schreie gellten. Sie riefen etwas, das Isaak nicht verstand.

      „Nein“, hauchte Vanadis.

      Plötzlich zog Vanadis Isaak von der Ecke weg.

      „Wir müssen gehen“, flüsterte sie. „Sofort.“

      Isaak sah sie verwirrt an, doch sie nahm seinen Arm und zog ihn mit sich in eine andere Abzweigung des Korridors.

      Er hatte Mühe mit ihr Schritt zu halten, denn sie wurde immer schneller.

      Schließlich rannte sie.

      Als sie wieder langsamer wurde, brachte er zwischen zwei Atemzügen heraus: „Was sollte das?“

      Schweiß glänzte auf ihrer Stirn. Angstschweiß, wie Isaak klar wurde.

      Ihre Augen blickten nervös in die Richtung, aus der sie gekommen waren.

      „Sie dürften nicht hier sein“, flüsterte sie.

      „Was denn, wer verdammt nochmal?“, knurrte Isaak nun. Sie legte ihm die Hand auf den Mund.

      „Ruhig. Sei leiser“, zischte sie. „Die Peschark. So nennen wir sie.“ Ihre Stimme zitterte dabei leicht vor Angst.

      „Ist das nicht ein Wort der Lonyken?“, flüsterte Isaak.

      Sie nickte.

      „Es ist einer ihrer Dämonen, glaube ich. Hier unten aber sind sie sehr real. Sie ernähren sich von Menschen und anderen Humanoiden. Es heißt, dass sie Kilto nur foltern, Menschen aber essen. Niemand weiß allzu viel über sie. Manche behaupten, es sind die früheren Bewohner der unteren Ebene, die wahnsinnig wurden, die dünne Hülle der Zivilisation abwarfen. Andere sagen, sie waren schon immer hier. Vielleicht ist es die ursprüngliche Spezies auf Chutala.“

      „Und?“

      „Wir ...“, setzte Vanadis an und zögerte. „Und was?“

      „Steht dein Plan nicht mehr? Willst du die Sklaven nicht befreien?“

      Sie blickte ihn an als wäre er wahnsinnig.

      „Du hast noch nie gesehen, was die Peschark mit Gefangenen machen. Wenn sie dich kriegen, bring dich lieber um. Das ist besser als ihr Spielzeug zu werden.“

      Isaak blickte sie nachdenklich an.

      „Also ist es hiermit zu Ende?“, fragte er. „Dann gehe ich meines Weges.“

      Er wollte sich gerade abwenden, da sagte Vanadis: „Halt, warte. Der Plan.“

      „Ja?“

      „Vielleicht ist Kenala noch dort draußen. Ich brauche deine Hilfe. Gerade wegen der Peschark.“

      Isaak fragte sich, was ihm besser gefallen würde: Getrennte Wege zu gehen oder ihr zu helfen.

      Gute Taten werden eigentlich immer bestraft, ging es ihm durch den Kopf.

      Dann zuckte er mit den Schultern.

      „Also wieder zurück?“

      Sie nickte. „Aber wir müssen vorsichtig sein.“

      „Das ist ja nichts Neues.“

      ––––––––

      VANADIS UND ISAAK SUCHTEN sich dieses Mal einen anderen Weg durch das verzweigte System aus Gängen und Räumen.

      Jedes Mal, wenn sie ein Geräusch hörten, erstarrten sie mit entsicherten Waffen.

      Doch sie bekamen niemanden zu sehen, weder Sklavenhändler noch Peschark.

      Langsam begann sich Isaak zu fragen, ob Vanadis nicht übertrieb. Sie lebte scheinbar hier unten, somit nahm sie die vermutlich überzogenen Geschichten über menschenfressende Peschark natürlich sehr ernst.

      Aber wie oft war eine Legende nichts weiter als ein, zwei Fakten in einer dicken Ummantelung aus Übertreibungen?

      Plötzlich hielt Isaak inne.

      Ein Ruf ertönte. Nicht laut, ein gutes Stück weit von ihnen entfernt.

      „Ist das ein Hilferuf?“, fragte Vanadis.

      Isaak erinnerte sich daran, wie ihn die Sklavenhändler geschnappt hatten. Jede gute Tat ...

      „Lass uns nachsehen“, entschied er.

      Sie eilten den Korridor hinab und dem Ruf nach.

      Das Rufen wurde lauter.

      Es war kein Hilferuf.

      Eine Frauenstimme fluchte.

      Als sie um die Ecke traten, zögerte Isaak eine Sekunde.

      Der Anblick, der sich ihm hier offenbarte, brauchte einen Moment, um von seinem Verstand verarbeitet zu werden. Eine Menschenfrau, vielleicht eine Asiatin, kämpfte mit einem Mann. Doch dieser Mann war kein Mensch. Humanoid, mit krankhaft weißer Haut, sabberte er, während sie versuchte ihn auf Abstand zu halten. Ihr Bein blutete.

      Was