Secrets of Amarak (2). T. Spexx

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Название Secrets of Amarak (2)
Автор произведения T. Spexx
Жанр Учебная литература
Серия Secrets of Amarak
Издательство Учебная литература
Год выпуска 0
isbn 9783401807096



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sie?«

      »Wir wissen es nicht«, gestand Einstein. »Deshalb flogen wir zurück nach London, um hier weiterzurecherchieren. Herr Alexander sagte, er wüsste einen Ort, an dem die Antwort vielleicht zu finden sei. Aber er sagte mir nicht, um welchen es sich handelt.«

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      Joe und Rebecca wechselten einen raschen Blick. Beide hatten denselben Gedanken.

      »Es gibt mehr Fragen, als einer alleine beantworten kann«, sagte Joe. »Ich schlage vor, jeder von uns sucht nach Hinweisen, die uns weiterbringen können. Und dann tragen wir alle Ergebnisse zusammen.«

      »Ich weiß nicht recht«, sagte Einstein. »Wenn der junge Herr wirklich entführt wurde, könnte das ziemlich gefährlich werden. Ich würde es mir nie verzeihen, wenn Ihnen etwas zustieße.«

      »Und wir könnten es uns nie verzeihen, wenn Alexander etwas zustoßen würde«, erwiderte Joe selbstsicher. »Wir wollen ja nicht die Arbeit der Polizei übernehmen, sondern nur sehen, ob wir etwas entdecken, was ihr vielleicht entgeht. Falls wir etwas herausfinden, informieren wir Inspektor Clash und überlassen alles Weitere Scotland Yard. Einverstanden?«

      »Einverstanden«, seufzte Einstein. »Aber für heute ist es genug. Sie müssen nach Hause und morgen zur Schule. Und ich muss hier aufräumen und lüften. Wir treffen uns morgen Nachmittag und sehen, was wir herausfinden können, wenn Ihnen das recht ist.« Joe und Rebecca nickten. »Ich bringe Sie noch zur Tür«, sagte Einstein und stand auf.

      »Äh, eine Frage«, sagte Joe. »Wäre es möglich, dass wir einen Schlüssel bekommen? Für Amarak? Nur so lange, bis Alexander wieder da ist.«

      Einstein legte den Kopf schief. »Und wozu, wenn ich fragen darf?«

      »Falls wir etwas recherchieren wollen«, sagte Joe. »In Alex’ Zimmer oder in den Arbeitsräumen seiner Eltern. Kann ja sein, dass wir eine Idee haben und rasch was gegenchecken müssen.«

      »Dann brauchen Sie nur zu klingeln«, sagte Einstein. »Ich bin immer da.«

      »Aber Sie müssen doch auch sicher mal einkaufen gehen«, sagte Joe. »Oder zur Polizei, falls die noch etwas von Ihnen wissen will. Und wenn wir genau dann etwas kontrollieren wollen, wäre es doch blöd, wenn wir nicht reinkommen und dadurch Zeit verlieren. Nicht wahr?« Er grinste breit.

      Einstein wirkte unschlüssig. Doch dann nickte er und sagte: »Sicher, kein Problem.« Er verließ die Küche und kam kurz darauf mit einem großen, gusseisernen Schlüssel zurück. »Bitte sehr.«

      Joe nahm ihn entgegen und steckte ihn ein. »Also dann, bis morgen. Und machen Sie sich nicht zu viele Sorgen. Wir finden Alexander schon wieder.«

      »Ich hoffe es«, sagte Einstein. »Ich hoffe es.«

      »Was sollte das?«, fragte Rebecca, als sie und Joe den Kiesweg Richtung Gartentor gingen. »Wozu hast du ihm den Schlüssel abgeschwatzt?«

      »Damit wir unbemerkt in die Kathedrale des Wissens kommen«, erklärte Joe. »Wenn es einen Hinweis auf die Karte gibt, dann doch bestimmt dort.«

      »Und wieso weihen wir Einstein nicht ein?«, fragte Rebecca.

      »Weil Alexander es auch nicht getan hat«, erwiderte Joe. »Aus irgendeinem Grund will er nicht, dass Einstein von der geheimen Bibliothek erfährt. Also sollten wir es ihm auch nicht sagen.«

      »Ich glaube nicht, dass Einstein ausgerechnet dann weg ist, wenn wir in die Bibliothek wollen«, gab Rebecca zu bedenken. Aber Joe konterte: »Doch, das wird er. Verlass dich drauf.«

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      Die halbe Nacht hatte Joe wach gelegen und darüber nachgegrübelt, wer hinter Alexanders Entführung stecken könnte. Natürlich war ihm als Erstes José Madrigal La-Porta eingefallen. Vielleicht hatte der den Zusammensturz des Tunnellabyrinths doch irgendwie überlebt – immerhin hatte er mithilfe der Phiole des ewigen Lichts schon neun Leben gelebt. Möglicherweise hatte ihn das irgendwie auch gegen Verletzungen immun gemacht.

      Allerdings hatte die Polizei unter Leitung von Inspektor Clash die unterirdischen Gänge gründlich untersucht. Es war ihnen zwar nicht gelungen, alle eingestürzten Tunnel auszugraben; aber immerhin hatten sie LaPortas Höllenhund Xolotl unter den Erdmassen gefunden.

      Joe stutzte. Xolotl war gemeinsam mit LaPorta aufgetaucht, kurz bevor der Tunnel zusammenstürzte. Joe erinnerte sich genau daran, dass die beiden nebeneinandergestanden hatten. Wieso hatten Clashs Leute dann nur die Leiche des Hundes, aber nicht die seines Herrn gefunden?

      Tock! Tock! Tock!, klopfte es an der Tür, die gleich darauf geöffnet wurde. Joes Dad steckte den Kopf herein.

      »Morgen, Jonathan«, sagte er und gähnte. »Fast halb sieben. Raus aus den Federn, die Schule brennt.«

      Ruckartig richtete sich Joe im Bett auf. »Was?«, fragte er entsetzt. »Die Schule brennt?«

      »Wartet«, korrigierte sich sein Dad rasch. »Die Schule wartet, wollte ich sagen. Hab mich versprochen. Sorry.« Er kratzte sich am unrasierten Kinn. »War wohl ein bisschen spät gestern Abend. Da hab ich das verwechselt.«

      »Warten und brennen?« Joe schüttelte den Kopf.

      »Ich schreibe ein neues Buch«, erklärte sein Dad. »Da spielt der große Brand von London im Jahre 1666 eine Rolle …« Er unterbrach sich selbst. »Was rede ich … Du musst dich beeilen! Also aufstehen, Joe!«

      »Morgen, Becca«, begrüßte Joe seine Schwester, als er an den Frühstückstisch kam.

      »Kommst du auch noch«, erwiderte sie spitz. »Dachtest du, heute ist Feiertag?« Rebecca war morgens oft schlechter Laune.

      Joe setzte sich, nahm die Karaffe mit dem Saft und schenkte sich ein Glas ein. »Wo ist Dad?«

      »Rasiert sich«, sagte Rebecca und schaufelte sich eine Portion Baked Beans in den Mund.

      »Und Mum?«, fragte Joe.

      Seine Schwester drehte sich suchend um. »Also ich seh sie nicht«, erwiderte sie noch immer etwas herablassend.

      Joe seufzte. Seine Mum war Anwältin und arbeitete seit ein paar Wochen in einer Kanzlei in London. Ihr neuer Job war auch der Grund für den Umzug gewesen. Manchmal sehnte sich Joe nach seiner alten Heimat und seinen Freunden zurück. Ganz abgesehen davon, dass seine Mutter sehr viel arbeiten musste und fast nie mit ihnen zusammen aß.

      »Ist dir noch was eingefallen?«, fragte Joe. »Zu Alex und seiner Entführung?«

      Seine Schwester schüttelte den Kopf. »Bin die halbe Nacht alles noch mal durchgegangen, aber es ergibt keinen Sinn, außer … LaPorta ist noch am Leben.«

      »Genau das habe ich auch gedacht«, sagte Joe. »Er hat den Einsturz des Tunnels überlebt und dann Alex entführt, um an die Phiole des ewigen Lichts zu kommen.«

      »Es gibt bloß ein Problem«, sagte Rebecca und reichte Joe die Zeitung, die neben ihr auf dem Tisch lag. »Sie haben gerade seine Leiche gefunden.«

      »Was?«, rief Joe aus und schnappte sich die Zeitung. In Windeseile überflog er den Artikel, in dem über den Vorfall am Flughafen berichtet wurde. Die Entführung wurde jedoch mit keiner Silbe erwähnt.

      »Inspektor Clash von Scotland Yard hält es für wahrscheinlich, dass eine internationale Schmugglerbande aus Panik die Flucht ergriffen und sich den Weg durch die Toilettenrückwand freigeschlagen hat«, las Joe laut vor. »Was ist das denn für ein Quatsch?«

      »Lies weiter«, forderte ihn Rebecca auf.

      »Clash zeigte sich zuversichtlich, die Täter bald zu schnappen, und verwies in diesem Zusammenhang auf einen weiteren Erfolg der Londoner Polizei. Nach intensiver Suche in dem vor fünf