Название | Roman Paket 9 Glenn Stirling Liebesromane für den Strand |
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Автор произведения | Glenn Stirling |
Жанр | Короткие любовные романы |
Серия | |
Издательство | Короткие любовные романы |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783745203141 |
Sie trat zu ihm, sah zu ihm auf und fragte leise: „Und was machen wir, wenn unsere Liebe stirbt?“
„Sie stirbt nie, das weiß ich, das spüre ich. Du denn nicht?“
Sie schloss die Augen. Dann spitzte sie den Mund zu einem Kuss und wartete, dass er sie küssen würde. Als er es tat, da dachte sie: Ich spüre es ja auch und wie ich es spüre ...
16
Resolut und zielstrebig führte Ina Bender ihr Vorhaben aus. Sie hatte schon eine Stunde nach ihrer Ankunft in Ankara mit den türkischen Kollegen alle Maßnahmen getroffen, Bernd aus dem Krankenhaus zum Flughafen zu bringen, wo eine Maschine wartete, in der Bernd zuerst einmal nach München geschafft werden sollte. Von dort sollte es weiter nach Hamburg gehen.
Anderthalb Stunden nach ihrer Ankunft saß sie dann an Bernds Bett. Die Gelbsucht war in den Augen deutlich zu erkennen, doch die Haut hatte die gelbe Färbung noch nicht angenommen. Er sah hinfällig aus, wirkte sehr krank, hatte aber nur erhöhte Temperatur und kein richtiges Fieber. Er konnte nichts bei sich behalten und die türkischen Ärzte hatten ihn bereits an den Tropf gehängt, um ihn über die Vene zu ernähren.
Er wirkte schwach und hinfällig, als er seine Hand in die von Ina legte.
Besorgt sah sie ihn an und sagte: „Ich bin bei dir, Bernd. Es wird alles gut.“
Er lächelte matt. „Dass du hergekommen bist. Ich habe inzwischen von einem Irrtum erfahren, einem fürchterlichen Irrtum.“
„Ich weiß. Der Kollege mit dem ähnlichen Namen. Bernd“, erklärte sie, „Ich kann dir nicht erzählen, wie mir zumute war. Es war mindestens so ein Schreck wie damals, als ich vom Tode meiner Eltern erfuhr, die seinerzeit mit der Gondel der Seilbahn abgestürzt sind. So wie in jenen Tagen ist mir nach der Nachricht von deinem angeblichen Tod auch zumute gewesen. Und doch war es ein wenig anders. In meinem innersten Innern mochte und konnte ich es nicht glauben.“
„Die geben sich viel Mühe mit mir“, sagte Bernd mit schwacher Stimme. „Aber dieser riesige Saal.“
Er lag in einem großen Raum, zusammen mit über vierzig anderen Patienten. Die Luft hier im Raum war zum Schneiden. Obgleich Ina einiges gewohnt war, hatte sie sich überwinden müssen, aufgrund der schlechten Luft kein vom Ekel geprägtes Gesicht zu zeigen. Angesichts der vielen anderen Leute im Raum war es nicht zum Austausch von Zärtlichkeiten zwischen ihnen beiden gekommen. Nüchtern, wie in einer Bahnhofshalle, schauten sie sich an.
Die Zeit ist knapp“, sagte Ina. „Ich muss dich von hier wegbringen. Es ist alles geregelt. Hab Mut, Liebster!“
Er lächelte schwach. „Wie geht es daheim?“, fragte er.
„Die Kleine gedeiht und Marie geht es auch gut. Der Alltag ist bei ihnen eingekehrt“, berichtete Ina. „Tante Hilde ist auch wie immer und wie sollte Opa anders sein als sonst. Wir haben uns um dich große Sorgen gemacht. Na ja, das kannst du dir ja denken. Und nun kommst du nach Hause und wirst erst einmal richtig gesund. Ich werde mich selbst um dich kümmern.“
Vier Stunden später waren sie schon auf dem Rückflug. Es hatte noch ein paar Schwierigkeiten mit den Behörden gegeben, doch dann konnte die zweistrahlige Geschäftsmaschine starten, die Ina über den Flugrettungsdienst für Bernds Heimflug gechartert hatte.
Als sie schon lange in der Luft waren und Ina neben Bernd saß, der auf einer Trage lag, da fragte er leise:
„Wer bezahlt das alles? Das geht doch über deine Kraft. Und so viele Ersparnisse habe ich auch nicht.“
„Zwei Drittel der Kosten trägt das Internationale Rote Kreuz und der Rest ist nicht mehr so viel, dass ich es nicht aufbringen könnte. Wir werden es schon schaffen. Deine Gesundheit ist mir wichtiger als Geld. Ich liebe dich. Einen Geldschein könnte ich nie lieben.“
Er lächelte erleichtert und sie strich ihm sanft über die mit Schweißperlen übersäte Stirn.
Später schlief Bernd ein und Ina war im Grunde sehr froh darüber. Schlaf war am Ende doch die beste Medizin.
Gedankenverloren schaute sie auf die oben hängende Tropfflasche mit der goldgelben Flüssigkeit, die mit einem durchsichtigen Schlauch an Bernds Vene angeschlossen war.
Er hat immer anderen helfen wollen, dachte sie, und nun ist er selbst in Not. Hoffentlich gelingt es mir, mit seiner Krankheit fertigzuwerden. Er muss sie sich schon in Deutschland geholt haben oder die Diagnose ist falsch.
Nach der Zwischenlandung in München, wo aufgetankt wurde, ging es weiter nach Hamburg. Und dort war über Funk bereits ein Rettungswagen auf dem Flugfeld bereitgestellt. Er rollte an die Maschine heran, Bernd wurde umgeladen, dann ging es mit Blaulicht und Sirenengeheul zum Hafenkrankenhaus.
Vergeblich hatte Ina den Fahrer zu überzeugen versucht, dass weder Blaulicht noch Sirenengeheul notwendig waren, aber der junge Mann schien seine Freude daran zu haben, die anderen Verkehrsteilnehmer auf die Seite zu scheuchen.
Gegen zweiundzwanzig Uhr befand sich Bernd bereits auf der Männerstation des Hafenkrankenhauses in einem Einzelzimmer. Und wieder war Ina bei ihm.
Sie nahm jetzt, ganz Ärztin im weißen Kittel, die Untersuchung vor wie bei einem Fremden. Noch einmal Blutentnahme, Urinprobe, alles das, was im Grunde in der Türkei schon geschehen war. Doch sie wollte nichts dem Zufall überlassen.
Sie selbst brachte die Proben ins Labor und blieb dabei, damit eine rasche Abfertigung erfolgte.
Als sie die Ergebnisse hatte und gerade wieder zu Bernd ins Zimmer getreten war, erschien kurz nach ihr, völlig überraschend, Gött.
Es war mittlerweile kurz vor dreiundzwanzig Uhr.
Verblüfft darüber, den Chef um diese Zeit in der Klinik zu sehen, schaute ihn Ina an.
Gött tat, als habe es zwischen ihnen nie eine Auseinandersetzung gegeben und als sei er keine Sekunde lang erzürnt gewesen, dass sie ohne seine Erlaubnis einfach weggeflogen war.
Er begrüßte Bernd, mit Handschlag, legte ihm die Hand auf die Stirn, fühlte ihm wie beiläufig den Puls und warf dann einen Blick auf die Ergebnisse der Laboruntersuchung.
Ina hatte gar nicht den Versuch gemacht, ihm etwas erklären zu wollen. Sie saß nur da, auf dem Stuhl neben Bernds Bett und beobachtete ihren Chef, der schweigend herumlief, dann aber breitbeinig vor Ina stehenblieb, die Arme in die Hüften stutzte und mit bemerkenswerter Ruhe sagte:
„Wie lautet Ihre Diagnose? Ich hoffe nicht, dass Sie auf Hepatitis tippen wie unsere Freunde in der Türkei. Das wäre eine Fehldiagnose.“
„Die haben das aufgrund des Ikterus angenommen.“ Sie deutete auf die gelben Augäpfel Bernds.
„Und ist er schon geröntgt, Kontrastmittel, Gallensteine?“
„Aber er hat keine Beschwerden“, sagte sie.
Jetzt mischte sich Bernd ein, der immerhin auch ein guter Arzt war, wenn auch