Roman-Paket Western Exklusiv Edition 11 Romane - Sammelband 7021. Pete Hackett

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Название Roman-Paket Western Exklusiv Edition 11 Romane - Sammelband 7021
Автор произведения Pete Hackett
Жанр Вестерны
Серия
Издательство Вестерны
Год выпуска 0
isbn 9783745212402



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bei der Kutsche. Er brannte sich eine Zigarette an.

      »Und ich dachte, ich würde dir einen Gefallen tun, Joana, wenn ich ihn herbringe«, meinte er mit einem herausfordernden Blick auf Slaughter. »Dass ich hier nicht willkommen bin, weiß ich ja.« Er lachte leise.

      Joanas Augen blitzten zornig. Bevor sie etwas erwidern konnte, war Rutland heran. Er musterte die Ankömmlinge scharf. Sein Blick blieb zuerst an Clays tiefgeschnalltem Colt, dann an seinem kantigen Gesicht hängen.

      »Von irgendwoher kenne ich Sie ...«

      »Kein Wunder, sein Bild war gegen Kriegsende auch in allen Zeitungen«, strahlte Scobey. Obwohl sie gerade mitten durch die Hölle gebraust waren, war er schon wieder ganz in seinem Element. Er fuchtelte mit Schreibstift und Notizblock.

      »Und ich werde dafür sorgen, dass seinen Namen auch so schnell niemand mehr vergisst. Darf ich vorstellen, Gentlemen? Captain Clay Lorman, der ,Sieger vom Moberty Creek‘!«

      Rutlands Lippen wurden strichdünn.

      »Yankeegeschwätz! Wenn unsere Leute damals nicht vor Hunger und Entbehrungen geschwächt gewesen wären, hätten sie’s euch verdammten Blauröcken schon gezeigt!«

      Scobey pfiff durch die Zähne.

      »Vorsichtig, Lorman! Das ist einer von den Rebellen, denen Sie damals das Fürchten beigebracht haben.«

      »Hören Sie endlich auf damit!« Wütend fuhr Clay herum. »Begreifen Sie endlich, dass der Krieg Gott sei Dank seit mehr als einem Jahr vorbei ist und ...«

      »Nicht lange genug, um zu vergessen, was ihr Yankees uns angetan habt«, unterbrach Rutland ihn schneidend. »Der Sieger vom Moberty Creek! Wenn ich so was nur höre, dreht sich mir schon der Magen um. Die Art, wie ihr Yankees gesiegt habt, kenn’ ich, auch wenn ich am Moberty Creek nicht mit dabei war. Ausgeruhte, gutgenährte Soldaten, dazu eine Fülle von Kriegsmaterial! Und dann den Helden spielen! Pfui Teufel noch mal!«

      Verbissen wandte er sich zum Gehen. Clay folgte ihm rasch und hielt ihn fest.

      »Hören Sie, Mister, damals am Moberty Creek habe ich eine Menge meiner besten Leute verloren! Männer, die genau wie ich nur ihre lausige Pflicht erfüllt haben. Ich werde nicht zulassen, dass ihre Namen im Nachhinein in den Dreck gezerrt werden. Diese verdammte Heldengeschichte ist nicht meine Erfindung. Genauso wie es nicht meine Idee war, dass dieser Ehrgeizling von Zeitungsschreiber sich an meine Person geheftet hat. Das nur zur Klarstellung!«

      Rutland starrte ihm hasserfüllt in die Augen.

      »Wenn Sie mich nochmals anfassen, Yankee, werd’ ich Ihnen mit einer gut gezielten Kugel antworten!«

      Clay ließ ihn los. Er dachte an Sam Talbot und dessen letzte Worte, schwieg jedoch. Der Krieg hatte diesen fanatischen Mann verbittert. Er selber hatte ja erfahren, dass es Wunden gab, die nie ganz verheilten.

      »He, seid mal still!«, rief Mclntosh. »Weiß der Henker, welche Teufelei diese Bastarde jetzt wieder aushecken.«

      Der Wind war abgeflaut. Es regnete gleichmäßig. Der kehlige Gesang, der aus der Dunkelheit kam, wirkte wie durch eine dicke Mauer gedämpft. Eine Trommel begann dumpf zu dröhnen.

      »Steht nicht herum!«, rief Rutland. »Und Sie, Lorman, nun zeigen Sie mal, was für ein großartiger Kämpfer Sie sind!«

      »Ich schätze, diese Nacht werden wir Ruhe vor ihnen haben«, erwiderte Clay mit unbewegter Miene.

      Mclntosh kratzte sich am bärtigen Kinn.

      »Ich kenne dieses Gerücht, dass sie nachts nicht angreifen. Angeblich, weil die Seelen ihrer Gefallenen sonst nicht den Weg in die Ewigen Jagdgründe finden. Darauf würd' ich mich lieber nicht verlassen.«

      »Tu ich auch nicht. Aber wir haben vorhin ihren Anführer erwischt. Nun singen sie die Totenklage und trauern um ihn. Sie werden nicht angreifen, bevor sie einen neuen Chief gewählt haben. Das dauert seine Zeit. Wahrscheinlich holen sie auch erst Verstärkung. Sie sind überzeugt, dass ihnen unsere Skalps so oder so sicher sind.«

      »Sie etwa nicht?«

      Clays Antwort war ein Achselzucken. Dann wandte er sich der Stationshütte zu. Clinton schnippte die vom Regen aufgeweichte Zigarette weg.

      »Na denn! Trocknen wir unsere Skalps, solange wir sie noch haben!«

      Slaughter entkorkte gerade wieder eine Whiskyflasche. Da sprang der glatzköpfige Bankbesitzer auf und begann wie ein eingesperrter Wolf in der Hütte auf und ab zu laufen. Er hatte keinen Bissen von der Mahlzeit angerührt, die Joana ihnen vorgesetzt hatte.

      Mclntosh grinste verächtlich und schaufelte unbeirrt weiter Bohnen mit gebratenem Speck in sich hinein. Scobey schrieb eifrig in sein ledergebundenes Notizbuch. Rutland war draußen an den Palisaden geblieben. Er brachte es nicht über sich, seinem einstigen Kriegsgegner recht zu geben. Keiner vermisste ihn. Joana hantierte am Spülbecken. Ihr Gesicht war vom Herdfeuer gerötet.

      Sie erschien Clay schöner und begehrenswerter denn je. Es kostete ihn Mühe, den Blick von ihr zu wenden. Clinton grinste ihn durch eine Wolke von Tabaksqualm an. Aber der Hass und die Drohung in seinem Blick waren deutlicher als viele Worte.

      Bancroft blieb plötzlich stehen. Seine knochige Gestalt war leicht vorgeneigt. Der Schein der Petroleumlampe fiel auf sein zerfurchtes Gesicht. Ein gehetzter Ausdruck war in seinen Augen.

      »Wie lange wollt ihr denn noch hier herumsitzen und darauf warten, dass sie wiederkommen? Womöglich noch mit Verstärkung, wie Lorman vermutet!«

      »Gehen Sie doch raus, wenn Sie’s nicht erwarten können!«, mampfte Mclntosh grinsend. Er zwinkerte den anderen zu.

      »Wir sind hereingekommen, also muss es doch auch eine Möglichkeit geben, von hier wieder zu verschwinden«, keuchte der Mann aus Omaha. »Clinton, sagen Sie doch was! Es ist Ihr Job. Wir haben einen Vertrag miteinander. Es sind immerhin zwölfhundert Dollar, die für Sie auf dem Spiel stehen!«

      »Und mein Leben.«

      Mclntosh legte den Löffel weg, steckte den Zeigefinger ins rechte Ohr und schlenkerte mit der Hand. »Ich hör’ wohl nicht mehr gut? Hat die Vogelscheuche eben wirklich zwölfhundert gesagt? Zwölfhundert Dollar, wenn du dieses Knochengestell nach Cheyenne kutschierst, Clinton?«

      »Wenn!« Clinton drückte seine Zigarette im leeren Teller aus.

      Mclntosh starrte den schwarz gekleideten Bankier plötzlich wie ein Wundertier an. »Teufel noch mal! Und ich habe gedacht, ihr hättet euch ’nen eigenen Totengräber aus Julesburg mitgebracht!« Plötzlich lachte er schallend. »Mann, Clinton, für zwölfhundert Piepen könnten mich hier keine hundert Rothäute festnageln. Für so viel Geld würde ich diesen komischen Vogel sogar auf meinem Rücken nach Cheyenne schleppen.«

      Stephen Bancroft erinnerte jetzt tatsächlich an eine überdimensionale, flügellahme Krähe. Ruckend schob er den Kopf vor und musterte den Büffeljäger stechend.

      »Es muss ja nicht Clinton sein, der dies Geld kassiert«, krächzte er.

      Mclntosh stand auf. Er musste aufpassen, dass er nicht mit dem Kopf an die verräucherte Decke stieß. »Zwölfhundert Bucks für ’nen Abstecher nach Cheyenne!« Er schnalzte mit der Zunge. »Clinton, weißt du eigentlich, wie lange unsereins für so ’nen Batzen Geld schuften muss, eh?«

      Bancroft schaltete blitzschnell.

      »Fünfzehnhundert, wenn Sie mich mit der Kutsche hinbringen!«

      »Mit der Kutsche?« Mclntosh runzelte die Stirn.

      »Er kann nicht reiten«, grinste Clinton spöttisch.

      Mclntosh brummte missmutig. Hinter seiner Stirn arbeitete es. Bancroft ließ nicht locker.

      »Meine Existenz hängt davon ab, dass ich rechtzeitig dort bin!«

      Der Hüne starrte ihn an.

      »Zweitausend!«,