Название | Singing Out Loud |
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Автор произведения | Blanche Elliz |
Жанр | Изобразительное искусство, фотография |
Серия | |
Издательство | Изобразительное искусство, фотография |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783347027015 |
Die ehemaligen Sklaven auf den amerikanischen Baumwollfeldern sind ein trauriges, aber ebenfalls beeindruckendes Beispiel. Das Singen ihrer Lieder half ihnen dabei, sich die harte körperliche Arbeit zu erleichtern und ihr Elend besser zu ertragen. Im Gesang fanden sie Hoffnung, Kraft und Zusammenhalt. Aus diesen Worksongs - zusammen mit Spirituals und Gospels - entstanden später Blues und Jazz. Letztlich würde es die gesamte heutige musikalische Popkultur ohne diese Musikarten nicht gegeben. Auch R&B, Soul, Funk, Hiphop und Rap stammen von diesen African-American-Urgesängen ab.
Man weiß inzwischen auch, dass Singen oder auch Musizieren klüger macht. Dabei bilden sich im Gehirn neue neurologische Verbindungen. Wenn Du Dir nun überlegst, welches Potenzial unseren Stimmbändern innewohnt, dann haben wir noch alle Chancen, uns „genialzusingen“. Dabei ist unerheblich, was oder wie perfekt wir singen.
Singen fördert die Gesundheit. Es macht glüclich. Glück wiederumfördert das Immunsystem. Außerdemmacht Singen stark, da es schier unmöglich ist, Angst zu spüren, wenn Du aus Überzeugung singst.
Singen im Chor hat ganz besondere Vorzüge: Während des Singens gleichen sich die Herzfrequenzen der Chorsänger an – ein klares Zeichen von Verbundenheit. Wenn Du mit anderen zusammen singst, fühlst Du Dich freier, Du wirst Teil des Ganzen und genießt das Zugehörigkeitsgefühl. Das hat mit Spaß zu tun, mit Frequenzen, Tonwellen und Vibrationen, mit neurologischen Phänomenen und Gehirnwellen.
Auch Du hast die Chance, Dein inneres Strahlen zu finden und in die Welt zu tragen. Das erleichtert Dir Dein Leben enorm und beschert Dir und Deiner Umgebung mehr Lebensfreude und Magie im Alltag. Die Menschen um Dich herum sonnen sich gerne in Deinem Licht.
„ Unsere größte Angst ist es nicht, unzulänglich zu sein. Unsere größte Angst ist, grenzenlos mächtig zu sein. Unser Licht, nicht unsere Dunkelheit, ängstigt uns am meisten. Wir fragen uns: Wer bin ich denn, dass ich so brillant sein soll? Aber wer bist Du, es nicht zu sein? Du bist ein Kind Gottes. Es dient der Welt nicht, wenn Du Dich klein machst. Sich klein zu machen, nur damit sich andere um Dich rum nicht unsicher fühlen, hat nichts Erleuchtetes. […] Und wenn wir unser Licht scheinen lassen, geben wir damit unbewusst anderen die Erlaubnis, es auch zu tun. Wenn wir von unserer Angst befreit sind, befreit unsere Gegenwart automatisch die anderen.“ 2
1. Karl Adamek (* 27. August 1952 in Kleve) ist ein deutscher Musiksoziologe und Mitgründer des Internationalen Netzwerkes zur Förderung der Alltagskultur des Singens e. V. Il canto del mondo.
2. Nelson Mandela, aus „A Course In Miracles“.
Singing Out Loud: Die Liveshow
In meiner Motivationsshow „Singing Out Loud“ erzähle ich Dir einiges über das Singen und das „Von-Innen-Heraus-Strahlen“ – etwas, das uns die Natur in die Wiege gelegt hat und was einige von uns leider schnell verlernt haben. Meine Mission ist es, Dir zu zeigen, wie Du dieses innere Strahlen beim Singen spüren kannst. Wie du zusammen mit anderen singst. Du in einem Saal, zusammen mit anderen Menschen (einem Zufallschor), mit Musik und mir als Dirigentin und Leadsängerin auf der Bühne. Wir singen Kanons, machen Tön-Übungen, es wird „geblubbert“3 und die Harmonie in der Gruppe gefunden. Du wirst feststellen, dass der Rhythmus dem Song ein Fundament gibt. Einige tolle Songs aus der Pop- und Rockgeschichte werden aus voller Brust gesungen – spontan und gemeinsam. Dabei ist unerheblich, ob jemand mal „schief“ singt oder klingt wie ein Motorrad mit Startproblemen. Es geht ums Loslassen, Wegjodeln, Rausbrüllen und Mitgrölen. „Zusammen rocken wir das“, ist mehr als nur ein Ausdruck.
Wir verlagern das Singen unter der Dusche in den Saal (ohne Dusche und bekleidet). Also, worauf wartest Du noch? Let’s start the show! Singing out loud!
3. „Blubbern“ ist eine Entspannungsübung für die Stimme. Diese Übung erläutere ich in Kapitel 4.
Teil 1
Sing Dich glücklich —
Warum singen glücklich macht.
Dein Auftritt
Da gehst Du rauf auf die Bühne. Mit jedem Schritt Richtung Mikrophon sagst Du Dir: Ob da zehn oder zehntausend Leute sitzen, jeder einzelne ist auch nur ein Mensch. Du stehst da oben und guckst Dir Dein ganzes Publikum an, als wäre es nur eine Person – ein riesiges Wesen mit vielen Augenpaaren. Das Wesen guckt zurück. Lass Dir etwas Zeit und atme tief durch. Denke nicht nach, ignoriere unangenehme innere Stimmen, die eventuell auftauchen.
Just BE! Sei in dem Moment, nur im Hier und Jetzt. Öffne Dein Herz. Strahle. Dein Publikum wird Dein Strahlen reflektieren und zurückstrahlen. Das ist Dein Moment. Genieße ihn!
Liebe und Singen lassen sich nicht erzwingen
Macht Singen wirklich glücklich? Meine Antwort ist: Ja. Beim Singen wird vom Körper ein regelrechter Glückscocktail produziert. Dieser beinhaltet Glückshormone wie Oxytocin (das Liebes- und Bindungshormon), Noradrenalin (ein Motivator, der positive Gefühle bewirkt und leistungsfähiger macht), Beta-Endorphin (ein körpereigenes Opiat, das glücklich macht, Schmerz lindern und unangenehme Empfindungen dämpfen kann) und den Botenstoff Serotonin (er vermittelt innere Ruhe, Zufriedenheit und Gelassenheit). Gleichzeitig wird der Testosteronspiegel (der für Aggression sorgen kann) im Blut niedriger. Es gibt Untersuchungen, die das Singen sogar als Lebensbewältigungsstrategie nachgewiesen haben4. Im Klartext bedeutet das: Singen kann als Mittel eingesetzt werden, um sich aufzuheitern und das Leben zu meistern. Singen ist gesund. Personen,die viel singen, sind in Bezug auf ihre Alltagsbewältigung im Vorteil5. Sie sind physisch gesünder als jene, die nicht regelmäßig singen. Singen macht glücklich und vergrößert die soziale Kompetenz. Für viele Chorsänger bedeutet ein gemeinsames Sounderlebnis Freude und Zugehörigkeit.
Es gibt natürlich Ausnahmen, wie so oft im Leben. Wichtige Schlüsselwörter für das Singen sind „freiwillig“ und „Freude“. Alles, was unter Zwang passiert, ist unangenehm und kann zur Qual werden. Das gilt für Beziehungen, in denen die Flamme erloschen ist und der Alltag die Freude killt. Es gilt ebenso für jede Art von „verordnetem“ Singen, vor allem, wenn es „gegen den Willen der zum Singen Gedrängten stattfindet, kontraproduktiv wirkt und nachhaltig die Fähigkeit beeinträchtigt, Singen als Bewältigungsstrategie nutzen zu können“6. Das „Ständchen-Singen“ vor den Verwandten oder das Singen in der Schule wird von vielen als peinlicher, unangenehmer Zwang empfunden.
Tödlich für die Lust am Singen können auch noch so kleine Bemerkungen von Eltern, Freunden oder Bekannten sein, die bei zarten Seelen – achtlos dahingesagt – großen Schaden anrichten
können: „Aus Dir wird auch kein Justin Bieber“, „Deine Großmutter konnte auch keinen Ton halten“ oder „Sei bitte mal leise, Du nervst“. Auf manch eine spontane Gesangsaktion folgen dann Scham, Angst und Frust. Im Erwachsenenalter erinnert man sich oft gar nicht mehr an die Ursachen für seine Gesangsblockade. Aber tief im Unterbewusstsein vergraben, tyrannisieren sie unser Leben. Sie unterdrücken den Spaß am lockeren Musizieren mit der Stimme. In dem Fall kannst Du Dich nur Schritt für Schritt an Deine eigene Stimme gewöhnen. Unbeobachtet im Auto. Wenn Du alleine zu Hause bist. Oder im leeren Flur Deines Bürogebäudes nach Feierabend. Du kannst Dich ungezwungen wunderbar an Deinen eigenen Stimmsound herantasten7.
Auch professionelle Sänger, die zu oft singen müssen, verlieren manchmal die Freude daran. Weil es ihr Job ist, sie einen Vertrag erfüllen müssen, sie Angst haben, dass es sonst ein anderer macht, die Miete bezahlt werden muss und so weiter. Das Musikbusiness ist kein leichtes. Es gibt eine Mordskonkurrenz und wer einmal Erfolg hat, erlebt oft hohen Arbeitsdruck. Wer zu viel Druck empfindet, wird müde, ist ausgepowert und verliert auch physisch und geistig die Lust am Singen. Ein müder Mensch überlastet sein